Infineon-Aktie im Plus: Infineon steigert Gewinn leicht - Massive Stellenstreichung geplant
Infineon Technologies hat im dritten Geschäftsquartal 2023/24 (per Ende Juni) eine leichte Verbesserung zum Vorquartal erzielt.
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Angesichts schwacher Chipnachfrage aus der Industrie verfehlte der Halbleiterkonzern dabei sein Umsatzziel um etwa 100 Millionen Euro und sieht die Einnahmen im Gesamtjahr ebenfalls in dieser Größenordnung unter der Mitte der zuletzt gesetzten Umsatzspanne, wie er in Neubiberg bei München mitteilte.
"Die Erholung in unseren Zielmärkten schreitet nur langsam voran", sagte Vorstandschef Jochen Hanebeck. "Angesichts der anhaltend schwachen gesamtwirtschaftlichen Dynamik überlagern die Bestände an vielen Stellen die Endnachfrage."
Im dritten Geschäftsquartal stieg der operative Gewinn - das sogenannte Segmentergebnis - im Vergleich zum Vorquartal um 4 Prozent auf 734 Millionen Euro. Bei einem Umsatz von 3,7 Milliarden Euro - ein Plus von 2 Prozent - entspricht das einer Marge von 19,8 Prozent - 30 Basispunkte mehr als im Vorquartal. Infineon verfehlte damit sein im Mai gestecktes Ziel von rund 3,8 Milliarden Euro Umsatz, übertraf bei der Marge aber die Analystenerwartungen von 18,9 Prozent.
Nachdem Infineon-Wettbewerber STMicroelectronics vor anderthalb Wochen seine Umsatzerwartungen wegen der schwächelnden Autobranche um gut 1 Milliarde Dollar gekappt hatte, befürchteten Analysten, dass auch Infineon seine Erwartungen kurz vor dem Ende des aktuellen Geschäftsjahr zum dritten Mal im laufenden Geschäftsjahr nach unten korrigieren könnte.
Infineon rechnet für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr nun mit rund 15,0 Millionen Euro Umsatz - das liegt innerhalb der zuletzt genannten Spanne von 14,7 bis 15,5 Milliarden Euro, aber 100 Millionen Euro unterhalb des bisherigen Mittelpunkts. Die Segmentergebnismarge soll weiterhin rund 20 Prozent erreichen.
Letzteres erwartet Infineon auch für das vierte Quartal. Die Einnahmen für den Zeitraum Juli bis September sieht das Unternehmen bei etwa 4,0 Milliarden Euro. Der Umsatz werde dabei gegenüber dem Vorquartal voraussichtlich in allen vier Segmenten steigen, hieß es.
Infineon plant massive Stellenstreichung
Der Chipkonzern Infineon will weltweit 1.400 Stellen streichen. Zudem sollen nochmal 1.400 Jobs aus Hochlohnländern weg verlagert werden, wie Konzernchef Jochen Hanebeck am Montag in einer Telefonkonferenz zu den Zahlen des dritten Geschäftsquartals sagte. Wie sich die Streichungen regional aufteilen, ist noch offen. Für Deutschland schloss Hanebeck betriebsbedingte Kündigungen aus.
Die Stellenstreichungen am Standort Regenburg seien in dem Plan bereits enthalten. Hier hatte Infineon den Abbau einer mittleren dreistelligen Zahl an Arbeitsplätzen angekündigt. Hanebeck betonte in der Konferenz, dass Regensburg ein zentraler Standort für Infineon bleibe.
Infineon kämpft mit einer mauen Chipnachfrage. Für das laufende Geschäftsjahr bezifferte Finanzvorstand Sven Schneider die Leerstandskosten auf etwa 800 Millionen Euro, davon fielen 60 Prozent in die zweite Geschäftsjaheshälfte.
Infineon-Aktie mit Gewinnen
Die Infineon-Aktien konnten sich dem schwachen Gesamtmarkt am Montag entziehen und gewannen via XETRA letztlich 1,34 Prozent auf 29,93 Euro.
Der Chipkonzern hatte sich im dritten Geschäftsquartal leicht verbessert und seinen Abwärtstrend der Vorquartale gestoppt. Allerdings schreitet die Erholung nur langsam voran, wie Konzernchef Jochen Hanebeck erklärte.
Investoren dürften die Zahlen von Infineon ermutigen, schrieb Analyst von Goldman Sachs. Denn es sei nach den Zahlen von Konkurrenten wie STMicroelectronics die Furcht umgegangen, Infineon könnte die Prognose senken. Nun dürften Investoren auf die Nachfragetrends nach dem September achten, so der Experte. Dann beginnt das neue Geschäftsjahr von Infineon.
FRANKFURT (Dow Jones) /
NEUBIBERG (dpa-AFX)
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Bildquellen: CHRISTOF STACHE/AFP/Getty Images
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