TSMC-Aktie: Erster Gewinnrückgang seit 2019 - TSMC belastet Chip-Aktien
Eine schwache Chip-Nachfrage hat TSMC den ersten Gewinnrückgang seit vier Jahren eingebrockt.
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Allerdings fiel das Minus nicht so stark aus wie befürchtet. Der Überschuss von Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) brach im abgelaufenen Quartal um 23,3 Prozent auf umgerechnet 5,22 Milliarden Euro ein, teilte der weltgrößte Auftragfertiger für Halbleiter am Donnerstag mit. Analysten hatten mit 4,95 Milliarden Euro gerechnet. Der Umsatz schrumpfte wie erwartet um 13,7 Prozent auf 14,99 Milliarden Euro.
Für das laufende Quartal stellte der Apple-Zulieferer Erlöse von 14,90 bis 15,61 Milliarden Euro in Aussicht. Die Umsatzrendite werde voraussichtlich auf 38 bis 40 von zuletzt 42 Prozent sinken.
TSMC belastet Chip-Aktien - Zweifel an Kursrally wegen KI
Ein sich eintrübender Ausblick des weltgrößten Chip-Produzenten TSMC hat am Donnerstag die europäische Halbleiterbranche belastet. So fielen die Kurse der Branchenausrüster ASML und AIXTRON um rund drei Prozent, womit ASML der größte Verlierer im Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 waren. Die Aktien der Chip-Fertiger Infineon und STMicroelectronics gaben jeweils um ein Prozent nach.
TSMC prognostiziert für dieses Jahr einen zehnprozentigen Umsatzrückgang. Zuvor waren die Taiwaner noch von einem prozentual einstelligen Rückgang ausgegangen. Die Mitteilung veröffentlichte das Unternehmen nach Börsenschluss in Taiwan. Die Aktien von TSMC werden aber auch auf der deutschen Handelsplattform Tradegate recht rege gehandelt. Dort verloren sie zuletzt 2,7 Prozent.
Führungskräfte von TSMC rieten den Investoren zudem, die Erwartungen an einen Chip-Boom im Fahrwasser der Künstlichen Intelligenz nicht zu hoch zu schrauben. Es sei unsicher, ob Trainingsmodelle für die Künstliche Intelligenz (KI) wie ChatGPT tatsächlich eine längerfristig starke Nachfrage nach Mikroprozessoren nach sich zieht, hieß es.
An der US-Technologiebörse Nasdaq hatten zuletzt vor allem Schwerstgewichte wie Microsoft, Amazon, Meta, NVIDIA, Apple und die Google-Holding Alphabet von den Hoffnungen rund um KI profitiert. Deren Kursgewinne allein in diesem Jahr reichen von fast 40 Prozent bei Alphabet bis zu gut 220 Prozent für Nvidia.
"Die Vorteile von generativer KI für die Verbesserung der Produktivität sind unbestreitbar", schrieb Chefstratege Norman Villamin von der schweizerischen Bank UBP. Der schnelle Kursanstieg und die hohen Bewertungen der mit der Technologie assoziierten Unternehmen seien aber nicht nachhaltig. "Zumal sich deren Gewinnerwartungen bislang noch nicht merklich nach oben bewegt haben", schreibt der Investmentexperte.
An der New Yorker Nasdaq-Börse wird nun am Donnerstag mit einer Gegenbewegung gerechnet, nachdem der technologielastige Nasdaq-100-Index auf dem höchsten Niveau seit Mitte Januar angekommen war.
Nicht nur an der Nasdaq, auch in Europa suchen Investoren nach Anlagechancen im Zusammenhang mit KI. Allerdings nehmen sich hier die Kursgewinne von Unternehmen, die von der Technologie profitieren könnten, etwas bescheidener aus. Die Papiere von STMicroelectronics bringen es auf ein Plus von 40 Prozent seit Jahresbeginn. Für Infineon stehen gut 30 Prozent zu Buche und für ASML 25 Prozent.
Taipeh (Reuters) / (dpa-AFX)
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