Telekomausrüster Nokia weiter mit roten Zahlen
Der Netzwerkausrüster Nokia rechnet mit noch größeren Schwierigkeiten bei den wichtigen Kunden aus der Telekom-Branche.
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Der Konzern gehe nun von einem Marktrückgang zwischen 3 und 5 Prozent dieses Jahr aus, sagte Vorstandschef Rajeev Suri am Donnerstag in Espoo. Zuvor hatten die Finnen lediglich mit einem kleinen prozentualen Minus auf dem Markt gerechnet. Im zweiten Quartal überraschte Nokia aber mit unerwartet viel operativem Gewinn - die Aktie zog um mehr als 3 Prozent an.
Unter dem Strich reduzierte Nokia den Verlust um gut ein Drittel auf 423 Millionen Euro. Kosten für die milliardenschwere Alcatel-Lucent-Übernahme belasten Nokia weiter. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn kletterte dagegen um 73 Prozent auf 574 Millionen Euro - und das war deutlich mehr als von Experten erwartet. Auch die Marge überzeugte Analysten.
Den Umsatzschwund konnte der einstige Weltmarktführer von Handys, der sich mittlerweile auf Mobilfunksendestationen und Netzwerkgeräte konzentriert, derweil ebenfalls stoppen. Die Erlöse legten um ein Prozent auf 5,6 Milliarden Euro zu. Das war aber Wechselkurseffekten sowie Zu- und Verkäufen geschuldet. Bereinigt um solche Faktoren und um Sonderposten gingen die Erlöse um 2 Prozent zurück.
Telekomausrüster wie Nokia und der schwer in Bedrängnis geratene schwedische Konkurrent Ericsson (Ericsson (Telefon AB LMEricsson) (B)) leiden derzeit unter der Nachfrageschwäche von Netzbetreibern. Diese investieren derzeit weniger in neue Mobilfunksendestationen. Der Ausbau des schnellen Mobilfunkstandards LTE/4G ist in vielen Weltregionen fortgeschritten, die künftige Technik 5G befindet sich noch Jahre in der Entwicklung. Allerdings hat sich Nokia mit dem Kauf von Alcatel-Lucent etwas vom Mobilfunk emanzipiert - der französische Anbieter ist auf das Festnetz spezialisiert.
ESPOO (dpa-AFX)
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