Gewinnrückgang bei der Commerzbank nicht so stark wie befürchtet - Aktie legt kräftig zu
Die Commerzbank hat im dritten Quartal einen Gewinn- und Ertragsrückgang verzeichnet.
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Einer niedrigeren Risikovorsorge stand dabei ein Wegfall von Sondererträgen aus dem Vorjahr gegenüber. Allerdings fiel der Gewinn nicht so schwach aus wie befürchtet. Die Prognosen für laufende Jahr bekräftigte die mittlerweile im MDAX notierte Bank.
Im Zeitraum von Juli bis September sank der Nettogewinn der Commerzbank auf 218 Millionen von 467 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten in einem von der Bank selbst erhobenen Konsens mit 202 Millionen Euro gerechnet.
Das operative Ergebnis belief sich auf 331 Millionen Euro und lag damit ebenfalls deutlich unter dem Vorjahreswert von 623 Millionen Euro. Hier hatten die Beobachter 315 Millionen Euro prognostiziert.
Positiv wirkte sich die Risikovorsorge aus. Für ausfallgefährdete Kredite musste die Bank nur noch 134 Millionen Euro zurücklegen nach 168 Millionen im Vorjahreszeitraum.
Die Erträge sanken auf 2,19 Milliarden von 2,51 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Im Vorjahr waren hohe Sondererträge von 502 Millionen Euro angefallen.
Im laufenden Jahr rechnet die Commerzbank weiterhin mit höheren bereinigten Erträgen. Die Kosten sieht die Bank zum Jahresende bei rund 7,1 Milliarden Euro. Die Risikovorsorge wird weiterhin bei unter 500 Millionen Euro gesehen.
Mittelfristige Ertragsprognose kassiert
Die Commerzbank muss zudem ihr Ertragsziel für 2020 zurücknehmen. "Wir werden bei den Erträgen leicht unter der Prognose 2020 liegen", sagte Finanzvorstand Stephan Engels in einer Analystenkonferenz zu den Zahlen des dritten Quartals. Er gehe aber davon aus, den aktuellen Analystenkonsens deutlich zu übertreffen.
Bislang hatte die Bank Erträge von mindestens 9,8 Milliarden Euro im Jahr 2020 in Aussicht gestellt. Konzernchef Martin Zielke hatte dieses Ziel kürzlich bereits als "Herausforderung" bezeichnet. Die Commerzbank hatte das Ziel bei der Vorstellung der neuen Strategie vor knapp zwei Jahren ausgegeben.
Engels ist zuversichtlich, 2020 höhere Erträge zu erzielen als Analysten der Bank derzeit zutrauen. Ein aktueller Analystenkonsens, den die Bank selbst erhoben hat, sieht derzeit Erträge von knapp 9,2 Milliarden Euro im Jahr 2020 vor.
"Wir sehen dass sich die Strategie auszahlt und die Erträge wachsen", sagte Engels. Er verwies aber auf mehrere Gegebenheiten, die das Wachstum beeinträchtigten, wie das anhaltend niedrige Zinsumfeld, die Unsicherheiten rund um die Brexit-Verhandlungen und den Handelsstreit zwischen China und den USA.
Bei den anderen mittelfristigen Erwartungen sieht sich die Commerzbank im Plan. So sehe er keinen Grund, von dem Ziel, bis 2020 insgesamt 2 Millionen Netto-Neukunden zu gewinnen, abzuweichen. Auch das Kostenziel hat die Commerzbank jüngst bestätigt.
Anleger schienen erleichtert, dass die Zahlen der Commerzbank nicht noch schlechter ausgefallen sind: Die Commerzbank-Aktie schloss im Xetra-Handel 5,36 Prozent fester bei 8,81 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones)
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Bildquellen: Frank Gaertner / Shutterstock.com, Commerzbank AG
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