Schlecht für die Karriere

Ehemalige Angestellte: Meta, Google & Co. stellten offenbar Tausende für "Fake"-Arbeit an

06.04.23 23:47 Uhr

Ehemalige Angestellte: Meta, Google & Co. stellten offenbar Tausende für "Fake"-Arbeit an | finanzen.net

Angeblich haben Tech-Giganten wie Meta und Google tausende Menschen eingestellt, für die sie eigentlich gar keine Arbeit hatten. Führungspersonen aus anderen Unternehmen und eine ehemalige Meta-Angestellte äußerten sich dazu in der Öffentlichkeit.

Werte in diesem Artikel

• Tech-Konzerne stellten wohl tausende Menschen ein, ohne Arbeit für sie zu haben
• Maßnahme sollte wohl Zahlen aufgebessern und anderen Unternehmen Personal vorenthalten
• Angestellte beklagen eingeschränkte Karrierechancen

"Es gibt für diese Menschen nichts zu tun - die Arbeit ist nur fake […] was machen diese Menschen? Sie sitzen in Meetings." Mit diesen Worten zitiert Business Insider OpenStore-CEO Keith Rabois, der auch als Teil der sogenannten PayPal-Mafia bekannt ist. Wie Fortune und Business Insider berichten, hat Rabois Meta, Google & Co. bei einem Banking-Event öffentlich beschuldigt, tausende Menschen anzustellen, um die Mitarbeiterzahlen künstlich oben zu halten und der Konkurrenz gute Arbeitskräfte vorzuenthalten. Die Angestellten säßen dann im Büro und hätten nichts zu tun.

Ehemalige Meta-Angestellte beschreibt auf TikTok ihre Erfahrung

Das bestätigte auch die ehemalige Meta-Angestellte Brit Levy auf ihrem TikTok-Account. Sie sei zusammen mit vielen anderen im Rahmen eines Diversity-Programms eingestellt worden und habe schon an ihrem dritten Arbeitstag eine Umfrage zu Diversity im Unternehmen ausfüllen sollen.

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Dann habe man ihr keine Aufgaben gegeben. "Also war ich eine von denen, die für einen sehr seltsamen Posten angestellt wurden", so Levy. Sie sei in eine Gruppe mit Menschen eingeteilt worden, die nicht gearbeitet hätten. "Ich meine, wir saßen einfach nur herum. Wir mussten mehr oder weniger darum kämpfen, etwas zu tun zu bekommen. Es war ein sehr seltsames Arbeitsumfeld und es hat irgendwie so gewirkt, als würde Meta nur einstellen, sodass andere Unternehmen uns nicht bekommen würden", so Levy weiter.

Das Problem: die Angestellten kommen nun in ihrer Karriere nicht weiter

"Es ist nicht wirklich so, als würde man fürs Nichtstun bezahlt. Man wird dafür bezahlt, die Karriere einzufrieren. Man bekommt vorübergehend ein Gehalt, das möglicherweise für immer die Verdienstmöglichkeiten einschränkt. Viele Angestellte haben andere gute Angebote ausgeschlagen oder gute Stellen verlassen, um bei Meta arbeiten zu können - und sind dann in diesen Jobs gelandet", so Levy wütend. Im Unternehmen habe sie Menschen kennengelernt, die seit Jahren nicht wirklich arbeiten würden. Auf eine Bitte um Stellungnahme habe Meta nicht reagiert, so Fortune.

Nicht nur Rabois und Levy beschuldigen Meta & Co., Menschen anzustellen, ohne Arbeit für sie zu haben - weitere Führungskräfte aus anderen Unternehmen wiesen ebenfalls auf diesbezügliche Probleme hin. So schrieb etwa Marc Andreessen von Andreessen Horowitz auf Twitter, dass gute große Firmen doppelt so viel Personal hätten wie eigentlich nötig, während schlechte große Firmen viermal so viele Mitarbeiter hätten wie eigentlich benötigt würden.

Rabois schlägt laut Business Insider vor, die Meta & Co. unterstellte Personalstrategie zu beenden, indem mehr auf die Einnahmen im Verhältnis zur Zahl der Angestellten geachtet wird. Ein solcher Parameter zur Bewertung von Unternehmen würde das Einstellen von Angestellten, die dann keine Arbeit haben, weniger attraktiv machen.

Redaktion finanzen.net

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