Inflation im Euroraum sinkt dank Sondereffekten deutlich
Der Preisdruck in der Eurozone hat im September deutlich abgenommen.
Die jährliche Inflationsrate sank auf 4,3 (Vormonat: 5,2) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre erste Schätzung vom 29. September. Der Rückgang der Inflation ist nicht zuletzt auf Sondereffekte zurückzuführen. So fiel etwa der Effekt des 9-Euro-Tickets in Deutschland aus dem Jahresvergleich heraus.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig eine Inflation von 2 Prozent an. Die EZB hat seit über einem Jahr mit kräftigen Zinserhöhungen gegen die hohe Inflation gekämpft. Zuletzt hat sie jedoch angedeutet, dass der Zinsgipfel erreicht sein könnte.
Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise außen vor lässt, ließ im September ebenfalls nach. Die Kernrate (ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak) sank auf 4,5 (5,3) Prozent. Die Kernrate gilt unter Ökonomen als Richtgröße für den Inflationstrend.
Binnen Monatsfrist stiegen die Verbraucherpreise im September in der Gesamtrate um 0,3 Prozent, in der Kernrate betrug die Steigerung 0,2 Prozent. Die vorläufigen Daten wurden damit - wie von Volkswirten erwartet - bestätigt.
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)
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