Schadensersatzansprüche

Auch in Deutschland werden Wirecard-Klagen geprüft

17.02.19 19:08 Uhr

Auch in Deutschland werden Wirecard-Klagen geprüft | finanzen.net

Nach ersten Sammelklagen in den USA gegen Wirecard wegen angeblicher Verstöße gegen das Wertpapiergesetz bereiten sich auch in Deutschland Anwaltskanzleien auf mögliche Schadensersatzklagen gegen den Zahlungsabwickler wegen Kursverlusten bei Anlegern vor.

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"Wir sind mandatiert für einige institutionelle Investoren, auch in Deutschland Schadensersatzansprüche gegen Wirecard zu prüfen und gegebenenfalls einzuklagen", sagte Anlegeranwalt Klaus Nieding gegenüber der "Euro am Sonntag" (EamS): "Nach erstem überschlägigen Durchdenken der Sache hätte das Management aus unserer Sicht durchaus Anlass gehabt, die Dinge frühzeitig offenzulegen mit der Folge, dass der massive Verlust von Aktionärsvermögen ausgeblieben wäre".

Die Kanzlei Rotter aus München rechnet nach Angaben der EamS ebenfalls mit einer juristischen Aufarbeitung der Vorgänge, falls sich die Vorwürfe bestätigen. "Es wird für diesen Fall auch in Deutschland Klagen geben", sagte Anwalt Klaus Rotter. "Wir haben Anfragen von institutionellen Anlegern, wenn sich herausstellen sollte, dass kursrelevante Informationen falsch oder zu spät veröffentlicht wurden".

Auch die US-Kanzlei Hausfeld ist bei dem Thema dabei: "Wir beobachten das Thema Wirecard im Moment sehr genau", sagte Hausfeld-Anwalt Wolf von Bernuth gegenüber EamS. "Mehr können wir dazu im Moment noch nicht sagen." Hausfeld hatte sich in den vergangenen Jahren mit Klagen über die Internetplattform "MyRight" gegen den VW-Konzern positioniert.

Gegenüber der Zeitung verteidigte auch die Frankfurter Börse ihre Politik, den Handel von Wirecard-Aktien trotz teilweise drastischer Kursstürze nicht auszusetzen: "Eine Aussetzung kommt von Gesetzes wegen nur in Frage, wenn die Ordnungsmäßigkeit des Börsenhandels gefährdet erscheint", sagte der Geschäftsführer der Frankfurter Börse, Cord Gebhardt: "Das ist nicht automatisch bei Schwankungen gegeben, selbst wenn diese erheblich sind".

FRANKFURT (Dow Jones)

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Bildquellen: Wirecard AG, CHRISTOF STACHE/AFP/Getty Images

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