S&P Global: Euroraum-Wirtschaft im November wieder im roten Bereich

22.11.24 10:08 Uhr

Von Andreas Plecko

DOW JONES--Die Eurozone-Wirtschaft ist im November wieder in den rezessiven Bereich abgerutscht. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verringerte sich auf 48,1 Zähler von 50,0 im Vormonat, wie S&P Global im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 49,8 Punkte vorhergesagt.

Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes fiel auf 45,2 Punkte von 46,0 im Vormonat. Volkswirte hatten einen stabilen Wert von 46,0 Zähler prognostiziert. Der Index für den Servicesektor sank auf 49,2 Punkte von 51,6 im Vormonat. Ökonomen hatten einen leichten Rückgang auf 51,5 Punkte erwartet.

Dass die Wirtschaftsleistung wieder geschrumpft ist, lag daran, dass auch der Servicesektor im November erstmals seit zehn Monaten wieder Geschäftseinbußen verzeichnete. Das verarbeitende Gewerbe steckt weiter in einer tiefen Krise, hier wurde die Industrieproduktion sogar noch stärker zurückgefahren als im Oktober.

Gleichzeitig sanken die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist auf den tiefsten Wert seit über drei Jahren. Der Mangel an Neuaufträgen sorgte dafür, dass der sechste Auftragsrückgang in Folge stark ausfiel. Da auch die Auftragsbestände abnahmen, sank die Beschäftigung, wenngleich nur minimal. Der Anstieg der Einkaufs- und Verkaufspreise beschleunigte sich gegenüber Oktober zwar leicht, die Steigerungsraten fielen jedoch niedriger aus als im bisherigen Jahresdurchschnitt.

Die Divergenz auf Länderebene setzte sich im November fort. In Deutschland und Frankreich sank die Wirtschaftskraft stärker als im Oktober, in Frankreich sogar so rasant wie zuletzt im Januar. In den übrigen von der Umfrage erfassten Ländern ging es zwar weiter aufwärts, allerdings mit der niedrigsten Wachstumsrate seit Beginn des Aufschwungs vor elf Monaten.

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