VW-Aktie unter Druck: Volkswagen ruft in den USA Tausende Fahrzeuge in die Werkstatt
Die Volkswagen Group of America wird mehr als 114.000 Fahrzeuge wegen der Gefahr einer Airbag-Explosion zurückrufen, so die oberste US-Autosicherheitsbehörde.
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Der Airbag auf der Fahrerseite, der von dem inzwischen insolventen Zulieferer Takata hergestellt wurde, kann in den betroffenen Fahrzeugen aufgrund von Treibstoffabbau explodieren, so die National Highway Traffic Safety Administration in Dokumenten auf ihrer Website. Die Vorfälle können nach längerer Exposition gegenüber hoher Luftfeuchtigkeit und hohen Temperaturen auftreten, so die NHTSA, und scharfe Metallsplitter freisetzen, die Insassen schwer verletzen oder töten können.
Der Rückruf baut auf einer Vereinbarung zwischen VW und der NHTSA aus dem Jahr 2020 auf, die zum Rückruf von Volkswagen Beetle der Modelljahre 2012 bis 2016 führte, die das gleiche Teil enthielten. Eine neuere Untersuchung von Volkswagen führte zu einem zusätzlichen Rückruf von Beetle der Modelljahre 2017 bis 2019 sowie von mehreren Volkswagen Passat-Modellen, wie aus den Unterlagen hervorgeht.
Der Rückruf ist die jüngste in einer langen Reihe von Maßnahmen der Sicherheitsbehörden, die sich mit den von Takata hergestellten Airbags befassen. Das japanische Unternehmen meldete 2017 Insolvenz an, nachdem eine Rückrufaktion, die 42 Millionen Fahrzeuge in den USA betraf, zu Verbindlichkeiten in Milliardenhöhe geführt hatte.
VW-Betriebsrat wehrt sich gegen geforderte Lohnkürzungen
Der VW-Betriebsrat wehrt sich gegen die vom Konzern geforderten Lohnkürzungen. Die Personalausgaben machten im Konzern nur 17 Prozent aller Kosten aus, heißt es in einer Sonderausgabe der Betriebsrats-Zeitung "Mitbestimmen", die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. "Nur Arbeitskosten zu kritisieren, ist unfair", schreibt die Arbeitnehmervertretung. "Alle Kostenhebel gehören in den Blick! Und auch alle Probleme."
Der Abstand des VW-Haustarifs zum ansonsten üblichen Branchentarif sei viel geringer als die von VW geforderte Kürzung um 10 Prozent, rechnet der Betriebsrat vor. So liege der Einstiegslohn eines Ingenieurs bei VW bei 69.280,50 Euro pro Jahr, im Flächentarif bei 67.715,00 Euro. Der Abstand beträgt damit 2,3 Prozent. Mitarbeiter in der Produktion verdienen den Angaben zufolge bei VW im Jahr 55.078,50 Euro, im Branchentarif je nach Einstufung 50.454 oder 54.947 Euro. "Verglichen mit dem Flächentarif hierzulande liegen wir kaum auseinander", schreibt der Betriebsrat.
Europas größter Autobauer fordert in der aktuellen Tarifrunde für die Kernmarke VW eine Lohnkürzung um 10 Prozent. Zusätzlich will der Konzern diverse Zulagen und Boni kürzen, darunter die bisherigen Prämien bei Betriebsjubiläen. Die IG Metall fordert dagegen 7 Prozent mehr Geld. Die Tarifgespräche werden am 21. November fortgesetzt. Der VW-Haustarif gilt für rund 120.000 Mitarbeiter an den sechs großen westdeutschen VW-Standorten in Niedersachsen und Hessen.
IG Metall kündigt neue Warnstreiks in Niedersachsen an
Vor der möglicherweise entscheidenden Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie am Montag in Hamburg macht die IG Metall auch in Niedersachsen noch einmal Druck. Für Montag kündigte die Gewerkschaft weitere große Warnstreiks unter anderem in Hannover, Salzgitter und Hildesheim an. Der seit knapp zwei Wochen laufende Ausstand werde damit fortgesetzt und der Druck nochmals erhöht. "Es braucht nun endlich mehr Substanz am Verhandlungstisch", sagte IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger.
Nach drei ergebnislosen Verhandlungsrunden zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern wollen beide Seiten am Montag versuchen, in Hamburg einen Tarifabschluss zu erreichen, der dann auch in anderen Tarifbezirken übernommen werden kann. Verhandelt wird dann gemeinsam für die Tarifbezirke Küste, der auch den Norden Niedersachsens umfasst, und Bayern. Ein Abschluss könnte Signalwirkung für die übrigen Regionen haben. Für den Tarifbezirk Niedersachsen, der den Süden des Bundeslandes umfasst, gibt es noch keinen neuen Verhandlungstermin.
An den seit dem 29. Oktober laufenden Warnstreiks haben sich laut Gewerkschaft bisher mehr als 30.000 Beschäftigte im IG-Metall-Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt beteiligt. Schwerpunkt des Ausstands war zuletzt Osnabrück. Betroffen war der Gewerkschaft zufolge erneut auch das dortige VW-Werk. Das von der Schließung bedrohte Ex-Karmann-Werk mit rund 2.300 Beschäftigten fällt nicht unter den VW-Haustarifvertrag, in dem noch bis Ende November Friedenspflicht herrscht.
Keine Annäherung in dritter Runde
Die dritte Tarifrunde der niedersächsischen Metall- und Elektroindustrie war Ende Oktober nach nur 45 Minuten beendet worden. Die Arbeitgeber hätten keinerlei Bewegung bei ihrem Angebot erkennen lassen, kritisierte die IG Metall. Die Gewerkschaft fordert für die mehr als 100.000 Beschäftigten in Niedersachsen sieben Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie 170 Euro Plus für die Auszubildenden. Das Angebot der Arbeitgeberseite sieht eine Lohnerhöhung ab Juli 2025 um 1,7 Prozent und weitere 1,9 Prozent ab Juli 2026 vor, bei einer Laufzeit von 27 Monaten.
Volkswagen fällt - mit Ausnahme des Werks Osnabrück - nicht unter den Branchentarif. Dort gilt ein Haustarifvertrag, über den derzeit ebenfalls verhandelt wird. Anders als Niedersachsenmetall will VW die Löhne sogar senken - und zwar um zehn Prozent. Die IG Metall fordert auch bei VW eine Erhöhung um sieben Prozent.
Auf XETRA verlor die VW-Aktie letztlich 2,62 Prozent auf 87,40 Euro.
DOW JONES / >WOLFSBURG (dpa-AFX) /HANNOVER (dpa-AFX)
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29.11.2024 | Volkswagen (VW) vz Market-Perform | Bernstein Research | |
29.11.2024 | Volkswagen (VW) vz Market-Perform | Bernstein Research | |
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