ROUNDUP/Nach Absturz: Baku stellt Flüge in viele russische Ziele ein

27.12.24 14:29 Uhr

BAKU (dpa-AFX) - Nach dem Absturz eines Passagierflugzeugs in Kasachstan mit 67 Menschen an Bord stellt Aserbaidschan seine Flugverbindungen in zehn russische Städte ein. Von diesem Samstag an werde es keine Flüge mehr von Baku nach Sotschi, Wolgograd, Ufa, Samara, Mineralnye Wody, Grosny, Machatschkala, Wladikawkas, Nischni Nowgorod und Saratow geben, teilte die Fluggesellschaft Azerbaijan Airlines mit. Zunächst war von sieben Städten die Rede gewesen.

Zuvor hatte die russische Luftfahrtbehörde an einigen Flughäfen im Land erneut aus Sicherheitsgründen vorübergehend keine Starts und Landungen erlaubt. Details wurden nicht genannt.

In Russland stellen immer wieder Flughäfen zeitweilig ihren Betrieb ein, wenn bei ukrainischen Drohnenangriffen die Flugabwehr im Einsatz ist. Laut Azerbaijan Airlines kehrte am Freitag eine Maschine nach Baku zurück, weil am russischen Zielflughafen Mineralnye Wody im Nordkaukasus der Luftraum gesperrt war.

Verdacht auf Feuer russischer Flugabwehr als Unglücksursache

Nach dem Absturz des aserbaidschanischen Passagierflugzeugs am Mittwoch in Kasachstan steht der Verdacht im Raum, dass die Maschine zuvor im Nordkaukasus vor ihrer geplanten Landung in Grosny, der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Tschetschenien, durch die Explosion einer Flugabwehrrakete beschädigt worden sein könnte. Die Ermittlungen zur Absturzursache laufen. Bisher gibt es dazu keine offiziellen Ergebnisse. Aserbaidschanische Staatsmedien berichteten, dass eine Delegation der Generalstaatsanwaltschaft aus Baku im Zuge der Ermittlungen nach Grosny reise.

Kasachische Gesellschaft stellt Flüge nach Jekaterinburg ein

Azerbaijan Airlines will der Mitteilung zufolge weiter die Flughäfen in Moskau, St. Petersburg, Kasan, Astrachan, Jekaterinburg und Nowosibirsk anfliegen. In Kasachstan setzte die Fluggesellschaft Qazaq Air für einen Monat aus Sicherheitsgründen Flüge von der Hauptstadt Astana in die russische Metropole Jekaterinburg am Ural aus. Flüge nach Omsk und Nowosibirsk in Sibirien gebe es aber weiter, hieß es.

Beim Landeversuch stürzte die aserbaidschanische Maschine vom Typ Embraer 190 am Mittwoch in der Nähe der kasachischen Stadt Aktau an der Küste des Kaspischen Meeres ab. 38 Menschen an Bord wurden getötet, es gab 29 Überlebende. Fotos des Heckteils der Unglücksmaschine zeigen Schäden, die den Einschlaglöchern von Schrapnell aus Flugabwehrwaffen ähneln. Die zwei Flugschreiber der Embraer wurden nach kasachischen Angaben am Donnerstag gefunden./mau/DP/mis