ROUNDUP: DHL erwartet 2025 nur wenig Ergebniswachstum - Sparprogramm
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BONN (dpa-AFX) - Der Logistikkonzern DHL (DHL Group (ex Deutsche Post)) stemmt sich mit einem Sparprogramm gegen den schleppenden Welthandel und die unsichere geopolitische Lage. Damit geht der Abbau von 8.000 Stellen im deutschen Brief- und Paketgeschäft einher, wie der Konzern am Donnerstag in Bonn mitteilte. In der US-Zollpolitik sieht Vorstandschef Tobias Meyer zwar "sowohl Schatten als auch Licht" für den Konzern. Angesichts der veränderten politischen und weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen kann er für die mittelfristige Perspektive allerdings kein festes Jahr mehr benennen. 2025 erwartet der Bonner Dax-Konzern (DAX) derweil nur eine schleppende Ergebnisverbesserung, nachdem 2024 etwas besser lief als von Analysten befürchtet.
"Wir erwarten weiterhin mittelfristig über 7 Milliarden Euro operatives Ergebnis (Ebit)", sagte der Konzernchef Tobias Meyer der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Wegen des volatilen Umfelds könne dieses Ziel zwar momentan keinem festen Zeitraum zugeschrieben werden. "Wir sind aber überzeugt davon, von diesem Jahr an, wieder auf einen Pfad des Wachstums kommen." Bislang hatte er für 2026 einen Gewinn vor Zinsen und Steuern von mehr als 7 Milliarden Euro angestrebt.
Die genauen Auswirkungen der Zoll- und Handelspolitik auf die Geschäfte der DHL sind laut Meyer schwer abzuschätzen. Für DHL hätten sie "sowohl Schatten als auch Licht", sagte der Manager. Ähnlich wie beim Brexit sei auf der einen Seite zu erwarten, dass die Anzahl der Sendungen zurückgehen, auf der anderen Seite dürften die DHL an Wertschöpfung gewinnen, weil etwa mehr Sendungen zu verzollen sind. "Wir werden sehen, wie sich das die Waage hält."
Entsprechend klammert der Konzern auch beim Blick auf das laufende Jahr potenzielle Effekte aus Änderungen in der Zoll- und Handelspolitik aus. Unter dieser Maßgabe wird 2025 ein leichter Zuwachs des Gewinns vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf mindestens 6 Milliarden Euro erwartet. Vom Unternehmen befragte Analysten hatten allerdings im Median 6,3 Milliarden Euro geschätzt. Gleichzeitig soll der freie Barmittelzufluss (Free Cashflow) mit 3,0 Milliarden Euro stabil bleiben und damit wie schon 2024 etwas besser ausfallen als erwartet.
2024 verdiente der Dax-Konzern im Tagesgeschäft mit 5,9 Milliarden Euro zwar gut 7 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit ging das operative Ergebnis aber nicht ganz so stark zurück, wie von Analysten befürchtet. Auch der freie Barmittelfluss fiel mit 3,0 Milliarden Euro besser als von Experten erwartet aus. Die selbst gesteckten Ziele erfüllte DHL damit.
Unter dem Strich entfielen 2024 auf die Aktionäre mit 3,3 Milliarden Euro gut 9 Prozent weniger Gewinn als 2023. Der Vorstand will der Hauptversammlung eine stabile Dividende von 1,85 Euro je Aktie vorschlagen. Das Aktienrückkaufprogramm soll um 2 Milliarden Euro auf 6 Milliarden Euro aufgestockt und bis 2026 ausgeweitet werden.
Zusammen mit den Jahreszahlen und der Prognose kündigte der Konzern zudem ein Sparprogramm an. Es umfasst laut der DHL zahlreiche Maßnahmen in allen Konzernbereichen und soll seine volle Wirkung 2027 entfalten. So will der Vorstand die Kosten um eine Milliarde Euro senken.
Dazu gehört auch ein Stellenabbau im angestammten Brief- und Paketgeschäft im deutschen Heimatmarkt: 8.000 Jobs sollen im laufenden Jahr sozialverträglich gestrichen werden. Per Ende 2024 beschäftigte DHL im Unternehmensbereich Post und Paket Deutschland 187.000 Menschen. Erst am Dienstag hatte der Konzern mit der Gewerkschaft Verdi im Tarifstreit eine Einigung für die Briefträger und Paketboten erzielt.
Konzernchef Meyer verwies auf die Hintergründe des Jobabbaus: Die sinkende Briefmenge, schwierige regulatorische Situation und "einen relativ hohen Tarifabschluss." Für Investitionen, Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit brauche es Profitabilität./lew/zb/ngu
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