Caixin-Index

Bessere Stimmung in Chinas Industrie - Experte sieht Vorzieheffekte

01.04.25 09:10 Uhr

Chinas Industrie trotzt Krisen - Einkaufsmanagerindex überrascht | finanzen.net

In China hat sich die Stimmung in den Industriebetrieben trotz des Handelskonflikts mit den USA verbessert.

Der vom Wirtschaftsmagazin "Caixin" ermittelte Einkaufsmanagerindex legte im März um 0,4 Punkte auf 51,2 Zähler zu, wie aus Daten vom Dienstag hervorgeht. Damit zog der Indikator erneut an und stieg auf den höchsten Stand seit November. Der Anstieg kam für Volkswirte überraschend. Die von Bloomberg befragten Experten hatten im Schnitt mit einem Rückgang gerechnet.

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Der Caixin-Index zeigt die Stimmung in eher kleineren und privaten Industriebetrieben. Am Montag hatte das staatliche Statistikamt den Einkaufsmanagerindex für die großen und eher staatlichen Industriekonzerne veröffentlicht. Dieser Indikator stieg im März auf 50,5 (Februar: 50,2) Zähler und damit zum zweiten Mal in Folge. Er lag weiter über der sogenannten Expansionsschwelle von 50 Punkten. Werte über dieser Marke deuten auf Wachstum hin. Zudem verbesserte sich der vom Staat ermittelte Index für Betriebe des Dienstleistungssektors.

Der Caixin-Index für Dienstleistungsunternehmen wird am Donnerstag veröffentlicht. Hier rechnen Volkswirte ebenfalls mit einem leichten Anstieg.

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Nach Einschätzung des Analysten Valentin Jansen von der NordLB haben vor allem mehr Neuaufträge zur besseren Stimmung beigetragen. Demnach seien die Exportaufträge so stark gestiegen wie seit elf Monaten nicht mehr. Jansen erklärte dies mit Vorzieheffekten, weil viele Industriebetriebe einer weiteren Eskalationsstufe im Handelsstreit mit den USA zuvor kommen wollten. Diese Dynamik dürfte mit einem baldigen Abebben der Vorzieheffekte an Schwung verlieren, sagte der Experte.

Insgesamt dürften Chinas Industriebetriebe angesichts der zunehmenden globalen Handelsspannungen eher vorsichtig bleiben, heißt es in einer Einschätzung des britischen Analysehauses Pantheon Macroeconomics. Demnach dürfte die Binnennachfrage "bestenfalls verhalten bleiben".

PEKING (dpa-AFX)

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