ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Nächster Dax-Rekord - 22.000 Punkte im Blick
FRANKFURT (dpa-AFX) - Wenig Bewegung hat dem DAX am Freitag im frühen Handel für eine Fortsetzung der Rekordrally gereicht. Mit bis zu 21.945 Punkten schaffte es der Leitindex über seine erst einen Tag alte Bestmarke. Sollte im Tagesverlauf mehr Schwung in den Handel kommen, könnte auch noch der Sprung über die nächste Tausendermarke gelingen.
Viel dürfte vom US-Arbeitsmarktbericht abhängen, der am Nachmittag ansteht. Vor diesem verlief der Handel in verhaltenen Bahnen: Der Dax stieg gegen Ende der ersten Handelsstunde noch knapp um 0,04 Prozent auf 21.910 Punkte. Für den MDAX ging es zeitgleich um 0,47 Prozent auf 27.187 Punkte nach oben. Beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 war das Vorzeichen dagegen negativ.
"Es sieht so aus, als würde diese Woche enden wie die letzte: mit einem Lächeln auf den Lippen derer, die mutig in fallende Kurse hinein Aktien gekauft haben", sagte der Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Mit einem Plus von 0,8 Prozent steuert der Dax auf eine positive Woche zu, was zu Wochenbeginn kaum einer erwartet hatte. Den ersten Schock wegen der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump hatten die Anleger spätestens am Vortag verdaut.
"Der Dax zeigt den Anlegern in diesen Tagen, dass nicht Politik die Kurse bewegt, sondern die Gewinne der Unternehmen", sagte Stanzl mit Verweis auf die Berichtssaison, die zuletzt auch in Deutschland in die Gänge gekommen war. "Sei drinnen, um zu gewinnen - nach diesem Motto kaufen die Anleger scheinbar jetzt, um sich erst später wieder mit Trump zu beschäftigen", ergänzte er. Was bleibt ist die Erwartung, dass der US-Präsident in puncto Zölle auch die Europäische Union auf dem Kieker hat.
Am Freitag könnten nun die US-Arbeitsmarktdaten mit darüber entscheiden, ob der Aufwärtstrend weitergeht. Der Jobbericht ist für den geldpolitischen Pfad der Notenbank Fed besonders wichtig. Eine eher enttäuschende Geschäftsprognose des US-Internethändlers Amazon galt es am Freitag aber auch verarbeiten, diese brachte die Kurse hierzulande aber nicht ins Wanken.
Nicht gut an kamen die Nachrichten der Porsche AG (Porsche), deren Ausblick einen Kursrutsch um 3,7 Prozent auslöste. Der Sportwagenbauer nimmt Geld in die Hand, um sich gegen die Branchenkrise zu stemmen. JPMorgan-Analyst Jose Asumendi sprach in einer ersten Reaktion von einem notwendigen Schritt. UBS-Experte Patrick Hummel verwies jedoch auf deutlichen Korrekturbedarf der Markterwartungen.
Im Blick standen deshalb auch die Aktien des Mutterkonzerns Volkswagen (Volkswagen (VW) vz). Diese konnten sich mit einem Kursanstieg positiv abheben vom Sportwagenbauer, da sie dem sich erholenden Branchenumfeld im Autosektor folgten. Titel der VW-Konzernholding Porsche SE (Porsche Automobil vz) gaben jedoch leicht nach. Diese hatte mit der Ankündigung höherer Abschreibungen auf die Buchwerte ihrer Kernbeteiligungen reagiert.
Eine leicht positive Reaktion gab es bei Talanx mit einem Anstieg um 0,8 Prozent. Der Versicherungskonzern hat 2024 so viel verdient wie nie zuvor. Der Mehrheitseigner des Rückversicherers Hannover Rück erfüllte seine im Herbst erhöhte Prognose und übertraf leicht die Erwartungen von Analysten.
Nach einem dreitägigen Rückschlag, der branchenweit mit Gewinnmitnahmen begründet wurde, legten die Aktien des Rüstungskonzerns Rheinmetall wieder zu. Der Konzern vermeldete einen weiteren Großauftrag der Bundeswehr. Für die Aktie, die sich während des Ukraine-Kriegs schon verachtfacht hat, ging es an der Dax-Spitze wieder um 2,9 Prozent hoch. RENK folgten dem im SDAX mit plus 2,1 Prozent.
Klöckner & Co (KlöcknerCo (KlöCo)) knüpften im SDax mit plus 2,9 Prozent an ihren mehr als zehnprozentigen Vortags-Kurssprung an. Die Aktien des Stahlhändlers erreichten ein Hoch seit Juni 2024, nachdem sie von den Experten von Kepler Cheuvreux zum Kauf empfohlen wurden. Sie begründeten dies mit der Erwartung, dass die Stahlpreise in diesem Jahr wieder anziehen./tih/mis