TNT Express steckt weiter in Verlustzone - Hoffen auf Übernahme durch FedEx

Im ersten Quartal sorgten hohe Sanierungskosten und der Preiskampf in der Branche unter dem Strich für ein Minus von 19 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Amsterdam mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte hier noch eine Million Euro Gewinn gestanden. Bis bei der Übernahme Klarheit herrscht, will TNT Express-Chef Tex Gunning den Umbau des Konzerns weiter vorantreiben.

Das Jahr 2015 bleibe ein schwieriges Jahr des Übergangs, sagte der Manager und bekräftigte damit seine Einschätzung vom Februar. Im ersten Jahresviertel legte der Umsatz wegen des starken US-Dollar um 1,3 Prozent auf 1,62 Milliarden Euro zu. Sanierungskosten von 20 Millionen Euro, sinkende Preise und rückläufige Sendungsmengen im internationalen Geschäft ließen das operative Ergebnis jedoch auf minus 11 Millionen Euro nach unten sacken. Anfang 2014 hatte das Unternehmen hier noch einen operativen Gewinn von 15 Millionen verzeichnet. Im zweiten Quartal sollen nun weitere Sanierungskosten von 25 bis 30 Millionen Euro anfallen.

Die Hoffnung der TNT-Führung liegt inzwischen auf FedEx. Der US-Logistikriese hatte Anfang April ein Übernahmeangebot für den niederländischen Konzern vorgelegt, der vier Jahre mit roten Zahlen hinter sich hat. Insgesamt wollen die Amerikaner 4,4 Milliarden Euro auf den Tisch legen. Die TNT-Spitze steht ebenso hinter dem Angebot wie TNT-Großaktionär PostNL. Im ersten Halbjahr 2016 soll die Fusion unter Dach und Fach sein. Der andere große US-Paketdienst United Parcel Service (UPS) war vor gut zwei Jahren mit seinem 5,2 Milliarden Euro schweren Übernahmeversuch nach langem Tauziehen am Widerstand der EU-Kommission gescheitert.

AMSTERDAM (dpa-AFX)