Darum gleicht Warren Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway einem Perpetuum mobile
Ein Perpetuum mobile ist eine Maschine, die sich ohne Energiezufuhr endlos weiterbewegt, nachdem sie einmal in Bewegung versetzt wurde - und in der realen Welt aufgrund der thermodynamischen Gesetze leider nicht möglich. Im Aktienuniversum gibt es jedoch Titel wie die Buffett-Investmentholding Berkshire Hathaway, die - zumindest für Anleger - dem Konzept eines Perpetuum mobile mit Blick auf die Renditegenerierung recht nahekommen.
Werte in diesem Artikel
• Berkshire Hathaway als Perpetuum mobile der Aktienwelt
• Investitionsmodell von Warren Buffett führt zu beständigen Cashflows
• Renditewachstum durch Reinvestition, zeitweise jedoch schwierig
Während Perpetuum mobile in der realen Welt für immer ein theoretisches Konstrukt bleiben werden, gibt es laut "Aktienwelt360" im Anlageuniversum sehr wohl welche. Dabei wird ein Perpetuum mobile als eine Aktie definiert, die für ihre Anleger einfach immer Rendite generiert, ohne dass diese etwas tun müssten. Das Paradebeispiel dafür liefere laut der Finanzwebseite niemand anderes als Börsenlegende Warren Buffett mit seiner Investmentholding Berkshire Hathaway. Doch auch, wenn das Geschäftsmodell von Warren Buffett und seinem Vize Charlie Munger seit Jahrzehnten erfolgreich ist, läuft das Perpetuum mobile Berkshire Hathaway doch nicht immer ganz rund.
Regelmäßige und stabile Cashflows als Antrieb für Berkshire Hathaway
Das Konzept, das Buffett und Munger mit Berkshire Hathaway verfolgen, ist einfach: Die Starinvestoren suchen gut geführte Unternehmen mit einem starken Geschäftsmodell, Wettbewerbsvorteilen und hohen Cashflows, die an der Börse unter Wert gehandelt werden, und investieren in diese oder übernehmen sie gleich ganz. Dadurch fließt auch Berkshire Hathaway ein solider, positiver Cashflow zu, der im Normalfall für neue Investitionen in andere Unternehmen mit den beschriebenen Eigenschaften genutzt wird - und immer so weiter. Somit ergebe sich laut "Aktienwelt360" ein "Prozess der Wertschöpfung und inneren Wertsteigerung", der unendlich fortgesetzt werden könne. Insgesamt rechtfertige das Zusammenspiel aus gutem Ansatz, positiven Cashflows und einem zeitlosen Geschäftsmodell die Einordnung von Berkshire Hathaway als Perpetuum mobile, so die Finanzwebseite.
Während dieses Geschäftsmodell für Anleger womöglich ein Perpetuum mobile sein könnte, immerhin erhalten sie passiv durch die Wertsteigerung ihres Investments mehr Rendite, stecken Buffett und Munger durchaus Aufwand und Energie in dessen Aufrechterhaltung. Ganz von selbst läuft es also auch bei Berkshire Hathaway nicht. Allerdings verfolgen die Starinvestoren diese Strategie unbeirrt bereits seit Jahrzehnten und haben der Holding dadurch zu ihrem Erfolg und einem ausgezeichneten Ruf verholfen. Doch mehrere Faktoren könnten das Perpetuum mobile bei Berkshire aus dem Takt bringen - und haben dies zum Teil in der Vergangenheit auch schon getan.
Diese Faktoren könnten das Perpetuum mobile zum Stillstand bringen
"Im Endeffekt ist das Erfolgsrezept ziemlich einfach: Cashflow-Ströme aufbauen, Cashflow erhalten. Und wieder neu investieren", schreibt "Aktienwelt360" über die Strategie von Berkshire Hathaway. Allerdings hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass dies eben doch nicht so einfach ist. Denn Investieren ist nicht immer möglich, wie sowohl Warren Buffett als auch Charlie Munger mehrfach betont haben. Denn manchmal findet sich einfach kein potenzielles Investment, das ihren Kriterien entspricht. Dadurch türmten sich bei der Investmentholding zeitweise Bargeld-Bestände in dreistelliger Milliardenhöhe auf. Um dennoch Rendite für die Anleger zu generieren, greift auch Berkshire regelmäßig auf Aktienrückkäufe zurück. Dadurch werden jedoch keine neuen Cashflows generiert, die wie oben beschrieben, für die Aufrechterhaltung des Perpetuum mobiles bei Berkshire eigentlich nötig sind.
Ein weiteres Problem ergibt sich laut "Aktienwelt 360" durch die reine Größe von Berkshire Hathaway. Denn die Investmentgesellschaft ist mit einer Marktkapitalisierung von aktuell 767,31 Milliarden US-Dollar mittlerweile so groß, dass kleinere und mittlere Übernahmen oder Zukäufe kaum mehr ins Gewicht fallen (Stand: Schlusskurs vom 03. November 2023). Selbst die Übernahme des Versicherungskonzerns Alleghany für rund 11,6 Milliarden US-Dollar Anfang 2022 - einer der größten Berkshire-Deals der vergangenen Jahre - dürfte dabei nur einem Tropfen auf den heißen Stein gleichgekommen sein. Laut der Finanzwebseite habe sich die durchschnittliche Rendite für Berkshire-Aktionäre aufgrund fehlender großer Übernahmen in den letzten Jahren bereits verringert, das Perpetuum mobile verliert also an Tempo.
Für Warren Buffett und Charlie Munger ist es besonders wichtig, in starke, aber an der Börse unterbewertete Unternehmen zu investieren. Ist dies nicht möglich, investieren sie lieber überhaupt nicht. Sie gehören damit zu den bekanntesten Vertretern des Value-Investings. Beide Investoren sind jedoch schon mehr als 90 Jahre alt - sie werden also nicht mehr ewig an der Spitze von Berkshire Hathaway stehen. Als Buffett-Nachfolger wurde bereits Greg Abel ausgewählt, der aktuell Mitglied des Berkshire-Verwaltungsrats ist. Sollte dieser den bisherigen Investmentansatz der Holding verändern, und beispielsweise mehr Growth-Aktien den Vorzug geben, könnte dies das Perpetuum mobile im schlimmsten Fall völlig zum Stillstand bringen. Abel sei "in seinem Denken und Geschäftsansatz wirklich innovativ", sagte Buffett bereits 2013 über den Geschäftsmann. Gut möglich also, dass mit einem Wechsel an der Unternehmensspitze auch ein Wechsel der Strategie einhergehen wird - und Anleger sich für sichere Renditen dann ein anderes Perpetuum mobile aus dem Aktienuniversum suchen müssen.
Redaktion finanzen.net
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