Deutsche Wirtschaft bricht im März ein
Infolge von Rekordeinbußen im Servicesektor ist die Wirtschaft in Deutschland im März stark eingebrochen.
Im Zuge der Pandemie stürzte der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - auf 37,2 Zähler von 50,7 im Vormonat ab, wie das IHS Markit Institut im Zuge der ersten Veröffentlichung mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit 133 Monaten.
Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf ein Schrumpfen. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes fiel auf 45,7 Zähler von 48,0 im Vormonat. Volkswirte hatten im Mittel einen stärkeren Rückgang auf 39,5 prognostiziert. Der Index für den Servicesektor fiel auf das Rekordtief von 34,5 Punkte gegenüber 52,5 im Vormonat. Ökonomen hatten einen nur Rückgang auf 43,0 erwartet.
"Der beispiellose Rückgang des Einkaufsmanagerindex zeigt, dass Deutschland vor einer Rezession steht - vor einer kräftigen sogar", sagte IHS-Markit-Ökonom Phil Smith. Die März-Daten signalisieren einen BIP-Rückgang auf Quartalsbasis von rund 2 Prozent, und infolge der verstärkten Maßnahmen zur Eindämmung des Virus müssen wir darauf gefasst sein, dass sich die Talfahrt im zweiten Quartal 2020 weiter beschleunigt."
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)
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