Reibungsloser Ferienverkehr an Flughäfen - Streiks in Italien
Der Reiseverkehr während der Ferien läuft an großen deutschen Flughäfen bislang ohne größere Schwierigkeiten.
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Zum Ferienauftakt in Berlin und Brandenburg ging es etwa am Hauptstadtflughafen BER an diesem Wochenende reibungslos zu, wie ein Sprecher mitteilte. Dienstleister und Flughafengesellschaft seien gut aufgestellt gewesen. Am Freitag flogen über Schönefeld rund 80 000 Menschen, am Sonntag, dem zweitstärksten Reisetag zum Ferienbeginn, waren es demnach rund 70 000 Reisende. Insgesamt erwarten die Betreiber während der Sommerferien 3,5 Millionen Fluggäste und damit etwa eine halbe Million mehr als im Vorjahr.
Auch am Hamburger Flughafen lief der Betrieb nach jüngsten Klimaprotesten wieder ohne Probleme. Für die ersten Ferientage waren täglich rund 340 Starts und Landungen mit etwa 50 000 Passagieren geplant. "Dieses Niveau wird auch in den kommenden Tagen so bleiben", sagte Flughafen-Sprecherin Janet Niemeyer. Am Donnerstagmorgen hatten Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation den Hamburger Flughafen für Stunden lahmgelegt. Am Freitag habe es daher noch einzelne Flugstreichungen oder Verspätungen gegeben, sagte die Flughafen-Sprecherin.
Insbesondere am Samstag mussten dennoch einige Reisende in Deutschland um ihren Flug bangen. Grund waren Streiks von Bodenpersonal in Italien. Für acht Stunden hatten sie am Samstag die Arbeit niedergelegt. Hunderte Flüge - auch von und nach Deutschland - wurden gestrichen. Ein Streik von Ryanair-Piloten in Belgien hatte indes keine direkten Auswirkungen auf den deutschen Flugverkehr.
Insgesamt sind bei dem landesweiten Streik in Italien am Samstag fast tausend Flüge ausgefallen. Gestreikt hatte das Bodenpersonal der Flughäfen, das unter anderem für Abfertigungs- und Check-In-Dienste zuständig ist. Betroffen waren auch Reisende aus Deutschland - mehrere Flüge wurden gecancelt.
In Nordrhein-Westfalen laufen die Ferien bereits seit einigen Wochen. Auch an den beiden großen Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn geht es planmäßig zu. Die NRW-Flughäfen meldeten am 22. Juni Hochbetrieb, aber keine langen Warteschlangen. Der Düsseldorfer Flughafen rechnete vor dem Ferienstart für die über sechs Wochen mit mehr als drei Millionen Passagieren. In Köln/Bonn werden über die gesamten Ferien 1,7 Millionen Reisende erwartet. Im Vorjahr war es wegen Personalengpässen bei den Sicherheitsfirmen zu Problemen und stundenlangen Wartezeiten zu den Stoßzeiten gekommen.
Der Flughafen Hannover hatte an dem Wochenende nach dem Ferienstart in Niedersachsen (Beginn war am 6. Juli) mit insgesamt 52 000 Passagieren an drei Tagen ein hohes Fluggastaufkommen. Probleme in der Sicherheitsabfertigung oder Verspätungen gab es nach Angaben eines Sprechers aber nicht.
Für die Fluggesellschaften bleibt die Sommerreisezeit indes eine angespannte Zeit. "Es bleibt eine Herausforderung, und man kann ein abermaliges Chaos an den Flughäfen nicht ausschließen", sagte der Chef des britischen Billigfliegers easyJet, Johan Lundgren, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstag). "Es gibt 10 bis 15 Prozent mehr Europa-Flüge als 2022 und gleichzeitig weiter Kapazitätsbeschränkungen an einigen Flughäfen, unter anderem wegen Personalmangels. Das ist eine brisante Mischung."
Easyjet kämpfe derzeit trotz ausreichend Personals über alle Standorte hinweg mit Verspätungen. "Wir können mit der aktuellen Lage nicht zufrieden sein", sagte Lundgren. Easyjet ist einer der größten Anbieter am BER.
SCHÖNEFELD (dpa-AFX)
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