Rechtsstreitigkeiten

Sanofi- und GSK-Aktien steigen: Gerichtsentscheid laut Analyst positiv für Zantac-Pharmaaktien

26.08.22 15:47 Uhr

Sanofi- und GSK-Aktien steigen: Gerichtsentscheid laut Analyst positiv für Zantac-Pharmaaktien | finanzen.net

Bei den Aktionären von GlaxoSmithKline, Sanofi hat sich am Freitag Hoffnung breit gemacht, dass die US-Rechtsstreitigkeiten zum umstrittenen Medikament Zantac weniger teuer werden als befürchtet.

Werte in diesem Artikel
Aktien

4,54 EUR -0,14 EUR -3,01%

148,60 EUR -1,86 EUR -1,24%

24,72 EUR 0,18 EUR 0,71%

92,73 EUR 0,23 EUR 0,25%

Andrew Baum, Analyst der US-Bank Citigroup, sieht einen positiven Kurstreiber durch eine jüngste Gerichtsentscheidung in den USA. Der Experten rechnet damit, dass ein möglicher Vergleich zur Beilegung der Streitigkeiten mit Menschen, die ihre Krebserkrankung auf Zantac zurückführen, deutlich kleiner ausfallen könnte als zunächst befürchtet.

Beflügelt von diesen Aussichten verteuern sich die GSK-Anteile vor dem Wochenende in London zeitweise um 0,82 Prozent auf 14,02 GBP, während die Papiere des erst kürzlich vom britischen Pharmakonzern abgespaltenen Unternehmens Haleon um 1,26 Prozent auf 2,67 GBP zulegen. Für die Papiere des französischen Konkurrenten Haleon und Sanofi geht es zeitweise um 2,31 Prozent auf 82,31 Euro nach oben.

Baum verwies in seiner aktuellen Studie auf das vorläufige Urteil eines Bezirksgerichts in Südflorida. Damit könnten bis zu 70 000 Zantac-Kläger gezwungen sein, aus dem Verfahren auszusteigen. Es werde damit eng, rechtzeitig einen Anwalt zu finden, der ihre Ansprüche vor einem staatlichen Gericht noch innerhalb der gesetzlichen Verjährungsfrist vertreten könne, urteilte der Analyst.

Für Unternehmen wie GSK, Sanofi und Pfizer sowie eventuell auch Haleon, wäre dies vorteilhaft. Denn sollte das Urteil rechtskräftig werden, rechnet Baum eher mit einem Vergleich über zehn Milliarden Dollar. Aktuell in den Aktienkursen eingepreist seien aber bereits 50 Milliarden Dollar.

Der Streit um das Mittel Zantac, das etwa bei Magengeschwüren und Reflux eingenommen wurde, hatte die Kurse der betroffenen Unternehmen zuletzt schwer belastet. In den USA laufen zahlreiche Verfahren. Das Medikament mit dem Wirkstoff Ranitidin wird mit den potenziell krebserregenden Nitrosodimethylaminen (NDMA) in Verbindung gebracht.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA fand heraus, dass bei einer zu langen Lagerung oder bei hohen Temperaturen sich dieser in hoher Konzentration in Zantac ansammelt. Im Frühjahr 2020 verbot die US-Behörde sämtliche rezeptfreien und verschreibungspflichtigen Ranitidin-Produkte wegen inakzeptabler NDMA-Werte, wenig später folgten auch die europäischen Behörden.

Die Analysten von Bernstein wiesen in einer in der vergangenen Woche veröffentlichten Studie darauf hin, dass das einfache Vorhandensein von NDMA jedoch nicht ausreicht. Damit die Kläger vor Gericht durchkämen, müsse "die allgemeine und spezifische" Verursachung der Krebserkrankung durch Zantac nachgewiesen werden, schrieben die Pharmaexperten um Analyst Wimal Kapadia.

Die Zahl der beklagten Firmen ist deshalb so hoch, weil das ursprünglich von Glaxo entwickelte und erstmals in den 80er-Jahren auf den Markt gebrachte Medikament später in diversen Dosierungen als rezeptfreie und verschreibungspflichtige Version auf den Markt kam - und die Rechte zwischen vielen Beteiligten wechselten, darunter Pfizer, Johnson & Johnson und die deutsche Boehringer Ingelheim. Zudem wurde das Produkt auch von Generika-Produzenten nachgeahmt.

Sanofi, die als letzter Besitzer die Rechte an nicht verschreibungspflichtigem Zantac hielten, hatten bereits 2019 - also vor dem Entscheid der FDA - einen Rückruf gestartet. Sanofi betonte zudem Mitte August 2022, dass man jederzeit verantwortungsvoll gehandelt habe und es zudem keine wissenschaftlichen Beweise für die Behauptungen der Kläger gebe.

Als jüngsten Eigentümer über eine zudem nur kurze Laufzeit von bis zum Rückruf zwei Jahren sehen die Bernstein-Analysten die Franzosen im Vergleich etwa zu GSK mit Blick auf die Gerichtsverfahren daher im Vorteil.

/tav/ngu/mis

PARIS/LONDON (dpa-AFX)

Ausgewählte Hebelprodukte auf Haleon

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Haleon

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: 360b / Shutterstock.com, BEN STANSALL/AFP/Getty Images

Nachrichten zu Pfizer Inc.

Analysen zu Pfizer Inc.

DatumRatingAnalyst
14.11.2024Pfizer NeutralUBS AG
01.11.2024Pfizer NeutralUBS AG
30.10.2024Pfizer BuyGoldman Sachs Group Inc.
29.10.2024Pfizer BuyJefferies & Company Inc.
25.10.2024Pfizer NeutralJP Morgan Chase & Co.
DatumRatingAnalyst
30.10.2024Pfizer BuyGoldman Sachs Group Inc.
29.10.2024Pfizer BuyJefferies & Company Inc.
27.09.2024Pfizer BuyJefferies & Company Inc.
17.09.2024Pfizer BuyJefferies & Company Inc.
31.07.2024Pfizer KaufenDZ BANK
DatumRatingAnalyst
14.11.2024Pfizer NeutralUBS AG
01.11.2024Pfizer NeutralUBS AG
25.10.2024Pfizer NeutralJP Morgan Chase & Co.
07.10.2024Pfizer NeutralJP Morgan Chase & Co.
23.08.2024Pfizer HoldJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
DatumRatingAnalyst
03.05.2018Pfizer VerkaufenDZ BANK
16.05.2017Pfizer SellCitigroup Corp.
27.11.2012Pfizer verkaufenHamburger Sparkasse AG (Haspa)
28.08.2012Pfizer verkaufenHamburger Sparkasse AG (Haspa)
10.01.2012Pfizer verkaufenHamburger Sparkasse AG (Haspa)

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Pfizer Inc. nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"