Reaktionen: 'Ukraine nicht allein' bis 'Seien Sie stark'

01.03.25 07:10 Uhr

BERLIN/PARIS (dpa-AFX) - Der Eklat beim USA-Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat die westlichen Verbündeten erschüttert. Nach der Drohung von US-Präsident Donald Trump, die US-Hilfe einzustellen, versichert man Kiew Solidarität. Ein Überblick über die Reaktionen.

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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf der Plattform X: "Niemand will Frieden mehr als die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine! Deswegen suchen wir gemeinsam den Weg zu einem dauerhaften und gerechten Frieden. Auf Deutschland - und auf Europa - kann sich die Ukraine verlassen."

Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz, ebenfalls auf X: "Lieber Wolodymyr Selenskyj, wir stehen der Ukraine in guten wie in schwierigen Zeiten zur Seite. Wir dürfen in diesem schrecklichen Krieg niemals Angreifer und Opfer verwechseln."

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Bundesaußenministerin Annalena Baerbock auf X: "Die Ukraine ist nicht allein. (...) Die Ukraine kann auf unerschütterliche Unterstützung aus Deutschland, Europa und darüber hinaus bauen. Ihre Verteidigung der Demokratie und ihr Streben nach Frieden und Sicherheit sind unsere."

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vor Medienvertretern in Paris: Russland sei der Aggressor. "Es gibt ein angegriffenes Volk, das die Ukraine ist." Er meine, "dass man diejenigen respektieren muss, die von Anfang an gekämpft haben, weil sie für ihre Würde, ihre Unabhängigkeit, ihre Kinder und für die Sicherheit Europas kämpfen". Allen, die der Ukraine gegen Russland geholfen hätten, sei zu danken, sagte Macron und erwähnte auch die USA.

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EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf X an Selenskyj gerichtet: "Ihre Würde ehrt den Mut des ukrainischen Volkes. Seien Sie stark, seien Sie mutig, seien Sie furchtlos. (...) Wir werden weiterhin mit Ihnen für einen gerechten und dauerhaften Frieden arbeiten."

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas auf X: "Heute ist klar geworden, dass die freie Welt einen neuen Anführer braucht. Es liegt an uns Europäern, diese Herausforderung anzunehmen."

Weitere Stimmen

Polens Ministerpräsident Donald Tusk auf X: "Liebe ukrainische Freunde, Ihr seid nicht allein."

Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez auf X: "Ukraine, Spanien steht an eurer Seite."

Anders reagierte Ungarns Ministerpräsident Victor Orban auf X: "Starke Männer machen Frieden, schwache Männer führen Krieg. Heute hat sich Präsident Donald Trump mutig für den Frieden eingesetzt."

SPD-Chef Lars Klingbeil auf X: "Das Verhalten der US-Regierung zeigt einmal mehr, dass Europa seine Zukunft stärker in eigene Hände nehmen muss. Wir müssen gemeinsam auf allen Ebenen stärker werden. Deutschland muss und wird vorangehen. Auch um der Ukraine zu helfen."

AfD-Chef Tino Chrupalla auf X: "Den Frieden muss es trotzdem geben - auch ohne den Bettelpräsidenten Selenskyj. Das ist keine Frage von Rohstoffen, sondern der Vernunft. Da die EU und Deutschland als Mittler leider ausfallen, müssen sich USA und Russland einigen."

Der Chef der Organisation Atlantik-Brücke und frühere SPD-Vorsitzende, Sigmar Gabriel, auf X über Trumps Umgang mit Selenskyj: "Schlimmer würde es Putin auch nicht treiben."

Der Vorsitzende des Bundestagsausschusses des Auswärtigen, Michael Roth (SPD), im "Tagesspiegel" über das Agieren Trumps und seines Vizepräsidenten J. D. Vance: "Bar jeglichen Respekts und jeder Sachkenntnis dreschen sie auf Selenskyj ein. Sie nehmen damit nicht nur ihm, sondern auch seinem Volk die Würde."

Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt postet auf X nur den Slogan der Ukrainer: "Slava Ukraini!" (Ruhm der Ukraine)/and/DP/zb