RBS-Kolumne

Adidas rudert zurück

27.09.13 15:46 Uhr

Adidas rudert zurück | finanzen.net

Keine Frage: Aktionäre des heimischen Sportartikelherstellers Adidas hatten in der Vergangenheit selten Grund zur Klage.

Schließlich stieg die im DAX notierte Aktie in den vergangenen zwölf Monaten um gut 22 Prozent; auf Sicht der zurückliegenden drei Jahre beträgt das Plus gar über 72 Prozent.

Prognosen gesenkt

Zuletzt hat die gute Stimmung der Aktio- näre jedoch nicht nur einen Dämpfer er- halten. Nachdem die weltweite Nummer zwei der Branche bereits Anfang August die Umsatzprognose nach unten korrigierte, wurde jüngst nicht nur erneut das Er- lösziel gesenkt, sondern auch die Gewinnaussichten reduziert. Statt 890 bis 920 Millionen erwartet Adidas für das Gesamtjahr nun nur noch einen Überschuss von 820 bis 850 Millionen Euro. Probleme bereiten dem Unternehmen vor allem der starke Euro, die anhaltende Schwäche der Golfsport-Sparte sowie – wahrscheinlich nur kurzfristige – Vertriebsprobleme in Russland. Die Börse honorierte diese Hiobsbotschaften zuletzt mit kräftigen Kursverlusten. So gab der Titel seit Anfang August rund 10 Prozent an Wert ab. Zwar ist nicht auszuschließen, dass daher mittlerweile alle schlechten Nachrichten im Aktienkurs enthalten sind, zumal auf mit- telfristige Sicht sowohl die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 als auch die Olympi- schen Spiele 2016 (beide Großereignisse finden in Brasilien statt) das Geschäft der Franken wieder ankurbeln könnten. Eine Garantie, dass der Anteilschein wieder zulegen wird, erhalten Anleger freilich nicht. Auf eine hübsche Rendite müssen Investoren aber selbst bei einem seitwärts verlaufenden und – bis zu einem gewissen Grad – leicht nachgebenden Kurs nicht verzichten. So sind etwa mit den neuen Bonus Capped Zertifikaten auf Adidas Bonusrenditen von über 10 Prozent per annum möglich, wobei der Abstand zur Barriere jeweils rund 20 Prozent beträgt.

Kemal Bagci ist Derivate-Spezialist bei der RBS. In dieser Position entwickelt er strukturierte Produktlösungen, unter anderem auf Aktien- und Rohstoffmärkte. Nach seinem Studium in International Finance in Deutschland und den USA stieg er im Jahr 2005 bei der Deutschen Asset Management in London ein. Seit März 2010 ist er bei der RBS in Frankfurt tätig.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.