Mega-Börsengang von Ant Financial gestoppt
Der weltgrößte Börsengang des chinesischen Fintechs Ant Financial ist trotz immenser Nachfrage überraschend von der staatlichen Börse in Shanghai gestoppt worden.
Die Ant Group verzichtete daraufhin auch auf die geplante Notiz in Hongkong. Das Regulierungsumfeld habe sich geändert, man könne die Anforderungen nicht mehr erfüllen, hieß es. Institutionelle Investoren hatten bereits Aktien im Volumen von 37 Milliarden Dollar gezeichnet und damit den bisherigen Rekord-IPO Aramco (29 Milliarden Dollar 2019) übertroffen.
Marktteilnehmer rätseln über die Hintergründe, denn die Ant-Führung unter Großaktionär Jack Ma steht seit Monaten im engen Austausch mit den Behörden. Allerdings soll sich der durchaus selbstbewusst auftretende Ma zuletzt kritisch über chinesische Staatsbanken geäußert haben. Diese wiederum könnten Ant als immer stärkere und unkontrollierbare Konkurrenz bei der Kreditvergabe an die chinesische Wirtschaft gesehen haben.
Ant betreibt unter anderem die Smartphone-Bezahl-App Alipay und vergibt Kredite. Allerdings schwächt der abrupte Rückzieher auch die Börsenstandorte Shanghai und Hongkong, die China eigentlich stärken will, um seine globale Rolle als Finanzmacht zu unterstreichen. Beobachter gehen davon aus, dass der Börsengang angesichts des zu erwartenden Gewinns am Ende doch noch über die Bühne geht. (Redaktion €uro am Sonntag)
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