Infineon: Hochspannung beim Highflyer aus dem DAX

von Jörg Bernhard

In der Halbleiterbranche und bei Infineon herrscht derzeit eine ausgesprochen gute Stimmung, was sich auch am grassierenden Übernahmefieber belegen lässt. Ende Oktober kündigte der US-Chiphersteller QUALCOMM an, den niederländischen Infineon-Rivalen NXP für insgesamt 47 Milliarden US-Dollar übernehmen zu wollen.

Analysten sind der Halbleiter-Aktie gegenüber tendenziell positiv eingestellt. Im November haben vier Analysehäuser (Credit Suisse, DZ Bank, JPMorgan Chase und Berenberg Bank) ihre Kaufempfehlung bestätigt. Von den insgesamt 23 erfassten Analystenmeinungen gibt es lediglich zwei Verkaufsempfehlungen (Morgan Stanley, Oddo Seydler). Eine Mehrheit von 11 Aktienexperten stuft den Titel als haltenswert ein, während zehn Analysten die Infineon-Aktie zum Kauf empfehlen. Die ausgesprochenen Kursziele erstrecken sich von 9,00 Euro (Morgan Stanley) bis 18,50 Euro (Commerzbank) und ergeben einen Durchschnittswert von 15,10 Euro. Mit 16,01 Euro schloss die Infineon-Aktie am Freitag im XETRA-Handel nur knapp unter ihrem bisherigen Rekordniveau.

Infineon überzeugt durch langfristigen Aufwärtstrend

Der Infineon-Aktie kann man einen seit vier Jahren intakten Aufwärtstrend attestieren, deren technische Korrekturen allerdings häufig eine Größenordnung von über 20 Prozent aufwiesen. Der starke Aufwärtstrend lässt sich auch an der steilen Tendenz der 200-Tage-Linie ablesen. Nach dem Ende Oktober markierten Rekordhoch von 16,31 Euro tendiert der DAX-Wert auf dem erhöhten Kursniveau eher seitwärts. Chartinduzierter Verkaufsdruck droht im Falle eines Verletzens der im Bereich von 15,30 Euro angesiedelten Unterstützungszone. Dann würde sich Abwärtspotenzial bis zur nächsten Unterstützung eröffnen. Diese verläuft bei der Marke von 14 Euro.