QIX-Marktbericht: Kursexplosion bei HUGO BOSS-Aktie (+8%) treibt den Qualitätsaktien-Index an!

HUGO BOSS schießt trotz schwachen Q2-Zahlen und Prognosesenkung um 8% nach oben - Was steckt dahinter?

Der Modekonzern HUGO BOSS hat seit geraumer Zeit mit tiefgreifenden Problemen vor allem in wichtigen Auslandsmärkten wie Asien und den USA zu kämpfen. Das schwache Abschneiden in Q2 und die Prognosesenkung für das laufende Fiskaljahr kam daher nicht unbedingt überraschend und dürfte daher im Vorfeld der Zahlenveröffentlichung weitestgehend eskompiert gewesen sein. Positive Aspekte wie das robuste Abschneiden im Kernmarkt Europa und die von CEO Mark Langer implementierten Restrukturierungsmaßnahmen rücken daher in den Vordergrund. Auch fundamental macht die Aktie einen attraktiven Eindruck, zumal die Dividendenrendite auf Basis der Konsenserwartungen für 2016 bei 4,97% liegt.

Wie der Modekonzern am Freitag verkündete, werden die Umsatzerlöse 2016 voraussichtlich um bis zu 3% unter dem Vorjahreswert liegen. Beim bereinigten operativen Gewinn (EBITDA) geht man nunmehr von einem deutlichen Minus von 17 bis 23% aus, während man hier zuvor einen Rückgang um mindestens 10% in Aussicht gestellt. Analysten hatten dies angesichts der herausfordernden Rahmenbedingungen für den Modekonzern im Vorfeld bereits erwartet, wobei die Konsenserwartungen für das laufende Fiskaljahr einen Rückgang von 19% beinhaltet hatten. In Q2 hatte der Metzinger Modekonzern beim Umsatz mit einem Rückgang von 647 Mio. Euro auf 622,1 Mio. Euro leicht besser als erwartet (609 Mio. Euro) abgeschnitten. Der bereinigte operative Gewinn lag mit 107,7 Mio. Euro ebenfalls über den Konsenserwartungen von 88 Mio. Euro, verfehlte jedoch das Vorjahresergebnis von 123 Mio. Euro. Trotz des Umsatz- und Ergebnisrückgangs im zweiten Quartal beinhaltete das Q2-Zahlenwerk einige bedeutende positive Aspekte. So konnte man im Kernmarkt Europa ein wechselkursbereinigtes Umsatzplus von 3,0% verzeichnen. Auch die von HUGO BOSS implementierten Preissenkungen in China zeigen Wirkung. Die um 20% gesenkten Verkaufspreise konnten dabei größtenteils durch höhere Absatzvolumina kompensiert werden, wobei man in Asien ein wechselkursbereinigtes Umsatzminus von 6% eingefahren hatte.

Fazit HUGO BOSS: CEO Mark Langer will den Modekonzern mit gezielten Restrukturierungen wieder auf Kurs bringen. Unter anderem will man die Investitionen in den Ausbau des Filialnetzwerks kürzen und unprofitable Geschäfte schließen. Auf den US-Markt will man sich aus dem hart umkämpften Großhandelsgeschäft zurückziehen und sich stattdessen auf konzerneigene Filialen fokussieren. Durch den Ausbau der Online-Vertriebsaktivitäten und neuen Designs vor allem im Herrensegment will man außerdem bei der jüngeren Kundschaft punkten. Alles in allem macht diese Strategie einen schlüssigen Eindruck, wobei einige Großinvestoren wie die italienische Industriellenfamilie Marzotto zuletzt ihre Anteile aufgestockt hatten. Wenn die Effizienzmaßnahmen greifen und es gelingt, HUGO BOSS wieder als Premium-Marke ohne große Rabatte zu positionieren, kann man in den nächsten Jahren auf Wachstum schalten. Entsprechend gehen Analysten nach einem Gewinnrückgang von 4,63 auf 3,54 Euro je Aktie in 2016 ab 2017 von einem Gewinnanstieg auf 3,83 Euro je Aktie in 2017 aus. Damit läge das KGV 17(e) mit 14,4 im Rahmen.

Der Autohersteller Daimler meldet heute Rekordabsatzzahlen für Juli. Die Aktie reagiert darauf mit einem Plus von 3,0 Prozent. Die neue E-Klasse zählte im Juli zu den meistverkauften Fahrzeugen der Marke Mercedes-Benz, wie der Konzern heute mitteilt. Seit Juni wird die neue E-Klasse nach Europa nun auch in den USA verkauft. Im Herbst ist der Verkaufsstart in China geplant.

Der weltweite Absatz der Kernmarke Mercedes-Benz stieg im Juli insgesamt um 9,4 Prozent auf 163.770 verkaufte Autos. Hinzu kamen 10.567 Smarts - ein Plus von 13,8 Prozent. Insgesamt kam Daimler so auf ein Plus von 9,6 Prozent. In China verbuchte Daimler erneut den größten Zuwachs. Aber auch in den USA zogen die Autoverkäufe wieder an. Von Januar bis Juli verkaufte Daimler weltweit 1,25 Mio. Autos - 12,1 Prozent mehr als im Vorjahr.

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