QIX: Im schwachen Markt mit relativer Stärke. Daimler auf dem Weg in die "Sharing Economy"

Schwache Vorgaben aus Asien und die bevorstehende Brexit-Abstimmung drücken heute erneut auf die Aktienmärkte in Europa. In rund zwei Wochen stimmen die Briten über den Verbleib in der EU ab. Die jüngsten Umfrageergebnisse sehen die Befürworter mit 51% zu 49% vorne. Das Rennen gestaltet sich also als äußerst eng. In dieser Situation reduzieren einige Markteilnehmer ihre Positionen. Dies ist einer der Gründe, warum die europäischen Indizes derzeit weitaus schlechter abschneiden aus ihre US-Pendants.

Dadurch kommt der QIX heute ebenfalls unter Abgabedruck und gibt -0,82% nach, kann aber die untere Begrenzung der Handelsspanne 10.890,58/11.067,38 Punkten verteidigen. Im Gegensatz dazu liegt der DAX aktuell -1,18% hinten, was für eine Outperformance des QIX spricht. Dies sollte auch den Normalfall darstellen. Schließlich steht eine geringe Volatilität für die Stabilität eines Unternehmens. Von den 15 Auswahlkriterien des QIX erhält diese Komponente eine besondere Gewichtung. Zum einen wird die Volatilität der wöchentlichen Aktienrenditen über die vergangenen drei Jahre und zum anderen die Volatilität der täglichen Aktienrenditen über die vergangenen 52 Wochen ermittelt. Mit 12,5 % bzw. 5% erhalten beide Kriterien die höchste Gesamtgewichtung von 17,5%. Sinngemäß soll die zur relativen Stabilität des Index in stürmischen Zeiten beitragen.

Unternehmensseitig steht heute mal wieder der Daimler-Konzern im Mittelpunkt. Gestern überraschte Konzernchef Zetsche beim Zusammentreffen mit Uber-Boss Kalanick mit äußerst versöhnlichen Worten. Dabei steht die gesamte Automobilbranche vor einem großen Umbruch. Immer mehr Tech-Unternehmen aus den USA wie Tesla, Google oder auch Apple sind dabei, ihre eigenen mobilen Zukunftsversionen zu verwirklichen. Um nicht ins Hintertreffen zu geraten, müssen sich die traditionellen Automobilbauer der neuen Welt anpassen. Im Falle von Uber ist dies die "Sharing Economy". Darunter wird das systematische Ausleihen von Gegenständen und Bereitstellen von Flächen, Büros, etc. oder eben Autos verstanden. Der direkte Besitz eines Gutes steht nicht mehr im Mittelpunkt. Uber setzt mit seinem Geschäftsmodell genau hier an, indem Fahrdienste vermittelt werden. Zukünftig könnte darüber ein Absatzkanal für die Automobilhersteller etabliert werden. Dass dies kein Hirngespinst darstellt, zeigt allein die Marktkapitalisierung der beiden Unternehmen. Der Daimler-Konzern kommt auf rund 64 Mrd. Euro. Uber wird außerbörslich auf etwa 60 Mrd. Euro geschätzt. Mitsubishi hat sich bereits an Uber beteiligt. Dabei geht Daimler bereits den Weg in die "Sharing Economy". Das Joint Venture mit Europcar - "Car2go" - ist bereits das größte Fahrgemeinschaftsunternehmen der Welt mit über 1.000.000 Mitgliedern und ist in acht Ländern vertreten. Eine Beteiligung hat Daimler zwar ausgeschlossen, aber eine mögliche Kooperation mit Uber würde diese Initiativen stärken. Den Trend zur "Sharing Economy" kann Daimler nicht aufhalten. Es geht um die aktive Ausgestaltung. Deswegen ist man hier auf dem richtigen Weg.

Einer der wenigen Werte, die heute mit grünen Vorzeichen handeln, ist Hannover Rück. Der Titel profitiert von der Hochstufung des Bankhauses Lampe von "Halten" auf "Kaufen". Das Kursziel wird sogar von 104 Euro auf 114 Euro angehoben. Im Vergleich zum derzeitigen Kurs von 99 Euro beträgt das Potenzial etwa 15%. Charttechnisch bewegt sich der Anteilschein seit dem Aprilhoch bei 106,45 Euro in einer Korrektur, die bei Überwindung der Marke von 101,95 Euro einen kleinen Doppelboden ausgeprägt hätte. Dies könnte die Basis für einen neuen Aufwärtsschub darstellen. Unter 94,65 Euro wäre mit neuem Abwärtsdruck zu rechnen.

Wenn Sie QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipiert die finanzen.net GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.