QIX Dividenden Europa: Roche beeindruckt mit starker Produktpipeline und hoher Profitabilität

Nach dem trüben Wochenstart notiert der Dividenden-Index daher wieder leicht im Plus bei 9.615 Punkten. Dividenden-Aristokrat Roche zeigt trotz hoher Forschungsaktivitäten starke Profitabilität. Münchener Rück profitiert trotz großer Schäden nach Tropensturm von geringer Versicherungsdeckung.

Im Dividenden-Index gehört heute die Aktie der Roche Holding mit zu den Favoriten und notiert aktuell leicht im Plus bei 215,70 Euro. Der Schweizer Pharmakonzern hat sich im Laufe der Jahre immer mehr auf Krebs-, Stoffwechsel- und Viruserkrankungen fokussiert. Ein weiterer wichtiger Bereich von Roche sind zudem Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Allein im letzten Geschäftsjahr flossen dabei mit insgesamt 9,9 Mrd. CHF (8,68 Mrd. Euro) rund 6,5 Prozent mehr in die Forschungs- und Entwicklungsabteilung als im Vorjahr. Mit diesen Investitionen liegt Roche im Vergleich zu anderen Pharmaunternehmen weltweit an der Spitze. Trotz der hohen Forschungsaktivitäten ist der Konzern äußert profitabel. Im vergangenen Jahr stieg der Nettogewinn um 6 Prozent auf knapp 9,7 Mrd. CHF (8,5 Mrd. Euro), die operative Marge lag im letzten Quartal bei 32 Prozent.

Auch die Produktpipeline von Roche ist prall gefüllt. Zuletzt kamen innerhalb kurzer Zeit 4 neue Medikamente gegen aggressive Krebsformen auf den Markt. Dabei handelte es sich um Cotellic, das gegen Hautkrebs eingesetzt wird. Die beiden neuen Medikamente Alecensa und Tecentriq werden bei Lungenkrebs angewendet. Das Mittel Tecentriq kommt zudem auch bei der Behandlung von Blasenkrebs zum Einsatz. Dazu brachte der Konzern mit Venclexta ein Produkt gegen Leukämie auf den Markt.

Bereits im Frühjahr erhielt Roche für das Mittel Ocrevus die Zulassung der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA. Das für eine besonders aggressive Art der Multiplen Sklerose (MS) entwickelte Medikament dürfte damit in Zukunft mehrere Milliarden USD im Jahr einspielen. Roche vermarktet seine Produkte in rund 100 Ländern. Dabei entfallen auf den Pharma-Bereich knapp 77 Prozent des Umsatzes, die Sparte Diagnostik erzielt 23 Prozent. Der Diagnostik-Bereich umfasst Therapiegebiete wie Blut-Screening, Virologie oder Diabetes-Behandlung und ist zugleich die stabilste Konzernsparte. Entscheidend hierfür war die im Jahr 2009 getätigte Übernahme des US-Biotechunternehmens Genentech für 47 Mrd. USD. Das führte schließlich dazu, dass Roche in vielen Bereichen marktführend wurde.

Roche ist als weltweit größtes Biotechunternehmen für die Zukunft stark positioniert, sagte jüngst der Vorstand. Der Konzern ist nicht nur führend in der Krebstherapie mit einer der besten Produktpipelines in der Industrie sondern auch Nummer 1 in der Labordiagnostik. Im laufenden Jahr erwartet der Vorstand währungsbereinigt ein Umsatzplus im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Der Gewinn soll im gleichen Umfang steigen. Auch die Dividende für 2017 soll höher ausfallen. Zuletzt wurden an die Anteileigner 8,20 CHF (7,50 Euro) je Aktie gezahlt. Der Pharmakonzern hat in den letzten 30 Jahren die Ausschüttungen ohne Unterbrechung erhöht. Damit gehört die Roche Holding-Aktie zum erlesenen Kreis der Dividenden-Aristokraten. Die aktuelle Dividendenrendite von 3,3 Prozent liegt leicht über dem Durchschnitt der letzten Jahre.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Die Aktie der Münchener Rück verbucht heute im Dividenden-Index ein leichtes Minus und notiert aktuell bei 170,50 Euro. Das Management des Rückversicherers zeigte sich erleichtert, dass von den Schäden in Milliardenhöhe durch Tropensturm "Harvey", nur ein kleiner Teil versichert sein dürfte. Etwa 70 Prozent der durch die Überschwemmungen entstandenen Schäden in den US-Bundestaaten Texas und Lousiana sind nicht durch eine Versicherung gedeckt, meldete am Freitag das Analysehaus Corelogic. Die Analysten schätzten die Höhe der entstandenen Schäden auf 25 bis 37 Mrd. USD. Versichert seien jedoch nur 6,5 bis 9,5 Mrd. USD, der größte Teil hiervon über den staatlichen Versicherungsschutz NFIP. Der Tropensturm erreichte vor etwa eineinhalb Wochen die USA. Aber erst jetzt wird das ganze Ausmaß der Katastrophe angesichts rückläufiger Pegelstände langsam sichtbar. Über 100.000 Häuser in den Überflutungsgebieten rund um die Millionenstadt Houston und in weiteren Gegenden von Texas und Louisiana seien beschädigt worden, teilten die Behörden mit. Zudem sei mit vielen Überschwemmungsopfern zu rechnen.

Analysten rechnen bei dem Münchener Rück-Konzern für das Gesamtjahr weiterhin mit einer Anhebung der Dividende auf 8,84 Euro. An seine Aktionäre zahlte der Rückversicherer zuletzt für 2016 eine um 4,2 Prozent höhere Dividende von 8,60 Euro je Aktie aus. Auch die langfristige Dividendenpolitik des Konzerns überzeugt. Seit dem Geschäftsjahr 2007 wurden die Gewinnausschüttungen kontinuierlich von 5,50 Euro auf zuletzt 8,60 Euro gesteigert. Die Münchener Rück-Aktie bietet damit eine attraktive Dividendenrendite von 5,1 Prozent. In den letzten 10 Jahren lag die Rendite bei durchschnittlich 5,0 Prozent.

Wenn Sie den QIX Dividenden Europa Index nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Dividenden Europa Index von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Dividenden Europa. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.