QIX Dividenden Europa: Nestlé-Aktie schießt nach Hedgefonds-Einstieg durch die Decke
Allianz plant durch Kooperation starkes Wachstum in China.
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Der QIX Dividenden Europa Index profitiert heute von der positiven Grundstimmung an den europäischen Börsen und dem starken Anstieg der Nestlé-Aktie. Am Nachmittag liegt der Zugewinn bei 0,75 Prozent und der Dividenden-Index notiert damit bei 10.120 Punkten. Einstieg des Hedgefonds Third Point treibt Nestlé-Aktie auf Jahreshoch. Allianz will Wachstum in China mit Baidu-Partnerschaft deutlich erhöhen.
Im Dividenden-Index verbucht heute die Nestlé-Aktie ein kräftiges Plus von 4,3 Prozent und notiert aktuell bei 78,90 Euro. Die Aktie profitiert damit von der Meldung, dass der US-Finanzinvestor Daniel Loeb den weltgrößten Lebensmittelproduzent ins Visier genommen hat. Eigenen Angaben zufolge hat Loebs Hedgefonds Third Point eine Beteiligung an dem Schweizer Konzern gekauft und fordert nun strategische Änderungen. So verlangt Third Point von Nestlé eine Verbesserung der Gewinnmarge, Aktienrückkäufe und den Verkauf von Geschäftsbereichen, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Zudem soll Nestlé nach dem Willen des Investors seine 23-prozentige Beteiligung an dem französischen Kosmetikkonzern LOréal veräußern. Die Beteiligung ist derzeit an der Börse rund 24 Mrd. Euro wert. Mit dem Geld soll der Konzern wiederum eigene Aktien zurückkaufen.
Der Anteil des Hedgefonds von 1,25 Prozent an dem Konzern sei knapp 3,3 Mrd. CHF (rund 3 Mrd. Euro) wert. Der Fonds ist damit achtgrößter Aktionär von Nestlé. Third Point zählt in der Finanzwelt zu den aktivistischen Investoren. Diese wollen gezielt Einfluss auf Unternehmensentscheidungen nehmen und treten dabei mitunter aggressiv auf. Auch der Einstieg von Third Point zuletzt bei Philips hatte den Aktienkurs des Medizintechnikkonzerns beflügelt.
Die Aktie von Nestlé ist nicht nur angesichts der soliden Dividendenrendite von 2,7 Prozent interessant, sondern auch aufgrund des Dividendenwachstums. Der Lebensmittelkonzern hat seine Dividende in den letzten 5 Jahren stetig von 2,05 CHF auf 2,30 CHF (2,11 Euro) für 2016 angehoben. Aktionäre konnten in dieser Zeit eine durchschnittliche Rendite von 3,2 Prozent erzielen. Für das laufende Geschäftsjahr wird wieder mit einer stärkeren Dividendenerhöhung auf 2,40 CHF (2,21 Euro) gerechnet. 2018 soll die Ausschüttung bereits 2,55 CHF (2,35 Euro) je Aktie betragen. Die Aktie erfüllt damit wichtige Kriterien für die Notierung im QIX Dividenden Europa Index. Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.
Die Aktie der Allianz zeigt heute im Dividenden-Index ein Plus von 0,9 Prozent und notiert aktuell bei 175,40 Euro. Die Zukunft des Versicherungskonzerns könnte durchaus in Asien liegen. Denn bis jetzt ist die Allianz auf dem Kontinent kaum präsent. Durch eine neue Kooperation mit der chinesischen Suchmaschine Baidu soll sich das jedoch ändern. Wir haben in Asien für lange Zeit still gehalten, aber unser Ziel ist das Wachstum in der Region zu erhöhen, sagte der Allianz-Vorstand des Asien-Pazifik-Geschäfts der Nachrichtenagentur Bloomberg. Wir sehen den Kontinent als Wachstumsmaschine für die Allianz. Dabei plant der Konzern in China den Versicherungsverkauf über das Internet mit Hilfe von Baidu und der Investmentfirma Hillhouse. Allerdings ist dafür noch die Genehmigung der chinesischen Behörden nötig. Genehmigen die Behörden die Zusammenarbeit, so ergäben sich riesige Wachstumschancen für die Allianz. Denn der Versicherer bekäme damit Zugang zu knapp 800 Millionen potenziellen Kunden. Bisher erzielt der Konzern in Asien nur 4 Prozent aller Versicherungsprämien, das zukünftige Wachstumspotenzial dürfte damit gewaltig sein.
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für die Allianz-Aktie auf "Overweight" mit einem Kursziel von 218 Euro bestätigt. Das Dividendenwachstum und die Kapitalverwendung sollten die Bewertungen im Versicherungssektor weiter antreiben, schrieben die Analysten in einer Studie. Die Allianz gehöre daher mit zu ihren Favoriten.
Bei dem Versicherungskonzern schätzen Analysten für 2017 den Gewinn auf 15,74 Euro je Aktie. 2018 soll der Gewinn auf 16,66 Euro je Aktie ansteigen. Das KGV der Allianz-Aktie liegt damit aktuell nur bei 11. Für das abgelaufene Geschäftsjahr zahlte der Konzern eine Dividende von 7,60 Euro. Gegenüber dem Vorjahr war dies ein Anstieg um 4,1 Prozent. Derzeit bietet die Aktie eine hohe Dividendenrendite von 4,3 Prozent. Der Versicherer hat seine Dividende seit dem Jahr 2008 beständig von 3,50 Euro auf zuletzt 7,60 Euro erhöht. In diesem Zeitraum lag die durchschnittlich Rendite bei 4,8 Prozent.
Wenn Sie den QIX Dividenden Europa Index nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.
Hinweis: Da der QIX Dividenden Europa Index von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Dividenden Europa. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Bildquellen: Traderfox