QIX Dividenden Europa: Hannover Rück klettert dank 6 % Prämienanhebung und 3,2 % Dividende auf Jahreshoch und DSM schließt Fusion mit Aromen- und Riechstoffhersteller Firmenich ab
Die gestrigen Gespräche zwischen den USA und China sowie die laufende Berichtsaison hellen die Stimmung beim QIX Dividenden Europa Index am Freitag wieder auf. Somit legt er am Nachmittag leicht auf 12.840 Punkte zu.
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Hannover Rück steht angesichts beständiger Dividendenpolitik und der im April um 6 % angehobenen Rückversicherungspreise wieder auf Jahreshöchststand. Health- und Nutrition-Spezialist DSM kann Firmenich-Fusion dank Behördenzustimmung nach über 1 Jahr abschließen und will 2023 auf Erlöse von über 8,7 Mrd. Euro kommen. Am Freitag gehört im Dividenden-Index die Aktie der Hannover Rück in Anbetracht eines soliden Q1-Zahlenwerks und der verlässlichen Dividendenpolitik zu den Tagesfavoriten. Dabei legt sie um 0,7 % auf aktuell 191,10 Euro zu, was fast einem neuen Jahreshoch entspricht. Die von den Papieren des Rückversicherers über die vergangenen Monate gezeigte Performance ist auch ziemlich beachtlich. Und trotz teurer Schäden durch das Erdbeben in der Türkei und anhaltend hoher Inflation ist die Hannover Rück nach dem 2022er-Rekordgewinn auch überraschend gut ins Jahr gestartet. Zudem führen die gestiegenen Marktzinsen zu noch höheren Kapitalanlageergebnissen. So verdiente der Spezialversicherer in Q1 unter dem Strich 484 Mio. Euro, und damit 13 % mehr als ein Jahr zuvor. Die Zerstörungen durch das Erdbeben in der Türkei schlugen bei der Hannover Rück dabei mit rund 200 Mio. Euro zu Buche. Ein heftiger Zyklon und schwere Überflutungen in Neuseeland kosteten in den 3 Monaten jeweils rund 50 Mio. Euro. Die gesamten Großschäden blieben bis Ende März mit 334 Mio. Euro praktisch auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahreszeitraum. Mit dem Ergebnis des 1. Quartals haben wir mehr als ein Viertel der Jahresprognose von mindestens 1,7 Mrd. Euro erreicht, betonte der Hannover Rück-Vorstand am Donnerstag bei der Vorlage der Zwischenbilanz. Höhere Preise bei der jüngsten Vertragserneuerung im Schaden- und Unfallgeschäft stimmen den Manager zudem zusätzlich optimistisch.
Den "Rückversicherungsumsatz" konnte die Hannover Rück im Quartal mit 6,6 Mrd. Euro aber nur knapp stabil halten. Der Grund hierfür ist in der neuen Rechnungslegung IFRS 17 und IFRS 9 zu sehen. Mit der neue Kennzahl wird die alte Bezeichnung "Prämieneinnahmen" abgelöst und soll besser zeigen, welche Zahlungen von Erstversicherern wie Allianz und Axa wirklich bei dem Rückversicherer landen. Dabei werden Provisionen und Gewinnbeteiligungen für die Kunden nun direkt herausgerechnet. Für 2023 erwartet der Hannover Rück-Chef auch weiterhin einen um 5 % ansteigenden Rückversicherungsumsatz. Vor allem auch weil die Hannover Rück bei der Erneuerung der Verträge im Schaden- und Unfallgeschäft zum 1. Januar kräftig an der Preisschraube gedreht hatte, im Gegenzug dafür aber auf Geschäft verzichtete. Bei der Vertragserneuerung mit Erstversicherungskunden zum 1. April weitete das Unternehmen sein Absicherungsgeschäft aber wieder aus. Bereinigt um die Inflation und veränderte Risiken stiegen die Prämienpreise dabei um 6 % und damit nicht mehr so stark wie zum Jahresanfang, als die Hannover Rück Erhöhungen von im Schnitt 8 % durchsetzen konnte. Die Aktie bleibt folglich für Investoren auch weiterhin ein konservativer Anlagewert, schon allein aufgrund der Dividendenrendite von 3,2 %. Schließlich war die Gewinnausschüttung für 2022 vom Hannover Rück-Vorstand von 5,75 Euro auf 6,00 Euro erhöht worden.
Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.
Ungeachtet der heute wieder besseren Marktstimmung liegt am Freitag im Dividenden-Index die Aktie von DSM nur minimal im Plus bei aktuell 114,55 Euro. Dabei gilt das niederländische Unternehmen als global führend bei gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen und Nahrungsergänzungsprodukten, die mit Hilfe von bio-wissenschaftlichen Verfahren für Menschen und Tiere hergestellt werden. Bis vor über einem Jahr produzierte DSM noch vor allem Industriechemikalien und Arzneimittel wie Antibiotika. Im Mai 2022 erfolgte dann aber die Fusion mit dem Schweizer Aromen- und Riechstoffhersteller Firmenich. Hinter dem Plan stand dabei die Vision, dass beide Unternehmen führende Partner für Kreation und Innovation in den Bereichen Nutrition, Schönheit und Wellness werden wollten. Allerdings musste DSM gut 1 Jahr auf sämtliche Genehmigungen für den Zusammenschluss warten. Insgesamt 10 Wettbewerbsbehörden, darunter die EU und China, mussten der Transaktion letztlich zustimmen. Wobei DSM als Health- und Nutrition-Spezialist in 2023 auf über 8,7 Mrd. Euro an Umsatzgröße kommen dürfte, was durchaus eine gewisse Marktmacht bedeutet. Die neue DSM-Firmenich-Dachgesellschaft wird mit dem Abschluss der Fusion über 28.000 Mitarbeiter haben und in Zukunft einen doppelten Hauptsitz in der Schweiz und in den Niederlanden haben.
Mit dem Zusammenschluss halten die "alten" Aktionäre von DSM insgesamt 65,5 % an DSM-Firmenich, die verschiedenen Aktionäre von Firmenich 34,5 %. Die neuen Aktien werden künftig an der Euronext-Börse in Amsterdam notieren. DSM als Tochter der Holding hat also durchaus Wachstumspotenzial mit seinen Bereichen rund um Gesundheit und Nahrungsmittel. Zumal nicht nur Nahrungsergänzungsmittel sondern auch Produkte zur frühkindlichen Ernährung sowie Pharmazeutika, Körperpflegelösungen und Sonnenschutzfilter angeboten werden. Das Sortiment der DSM-Sparte Food & Beverage umfasst dagegen vor allem Inhaltstoffe für Nahrungsmittel wie Milchprodukte, Backwaren, Cerealien und Riegel. Die Aktie von DSM wird allerdings beim aktuellen KGV von 34 mit einem Premiumsaufschlag bewertet, und ist nicht günstig. Dafür gibt es obendrauf gut 2,4 % an Dividendenrendite.
Wenn Sie den QIX Dividenden Europa Index nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.
Hinweis: Da der QIX Dividenden Europa Index von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Dividenden Europa. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Bildquellen: Traderfox