QIX Deutschland: Wieder stark anziehendes Quartalswachstum der Deutschen Börse beeindruckt Analysten

Deutsche Börse profitiert in Q2 weiterhin von der Unruhe an den Finanzmärkten und steigert Gewinn um fast 20%. Vorstand und Aufsichtsrat von Daimler segnen geplante Holding mit nur noch 3 rechtlich selbständigen Geschäftsfeldern ab.

Nach dem jüngsten Quartalsbericht liegt die Aktie der Deutschen Börse heute im Qualitäts-Index zunächst im Minus bei 112,90 Euro. Die DZ Bank hat die Einstufung für die Aktie nach Zahlen auf "Kaufen" mit einem fairen Wert von 132 Euro bestätigt. Die Analysten sprachen in einer Studie von einem soliden zweiten Quartal. Nach dem etwas enttäuschend verlaufenen Jahr 2017 befinde sich der Börsenbetreiber in einer guten Position, um den bereinigten Gewinn über mehrere Jahre zu steigern.

Der Frankfurter Börsenplatzbetreiber gehört weiterhin zu den Profiteuren der anhaltenden Unruhe an den Finanzmärkten. Ein erhöhtes Handelsaufkommen ließ die Nettoerlöse im zweiten Quartal auf 687 Mio. Euro steigen, wie die Deutsche Börse am Mittwochabend berichtete. Das waren immerhin 10% mehr als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig stieg der Gewinn deutlich um 19% auf unterm Strich 210 Mio. Euro. Im zweiten Quartal konnten wir weiteres strukturelles und zyklisches Wachstum erzielen, sagte der Finanzchef. Das Unternehmen liege damit voll im Rahmen der Prognose von mindestens 10% Ergebniswachstum für das Gesamtjahr. Für die Deutsche Börse entpuppte sich dabei der vom US-Präsidenten vom Zaun gebrochene Handelskrieg geradezu als Glücksfall. Denn nachdem an den Finanzmärkten über einen langen Zeitraum ungewöhnliche Ruhe herrschte, hatte der Konflikt die Anleger aufgeschreckt. Dies wiederum führte vor allem bei institutionellen Investoren zu Absicherungsgeschäften, von denen die Deutsche Börse neben ihrem eigentlichen Handel mit Wertpapieren profitiert.

Gegenwärtig wird die Deutsche Börse-Aktie mit einem 2018er KGV von 21 bewertet. Als Deutschlands größter Börsendienstleister bringt das Unternehmen schon seit Jahren beachtliche Wachstumsraten hervor. Dabei legte der Gewinn von 2012 bis heute auch getrieben durch Zukäufe im Schnitt um immerhin 10% zu. Die überragende EBIT-Marge von derzeit 51% im operativen Geschäft ist dabei schon nahezu einzigartig. Hinzu kommt noch die hohe Eigenkapitalrendite von 18%. Mit diesen Kennzahlen erfüllt die Aktie wichtige Aufnahmekriterien im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Kaum verändert zum Vortag bei aktuell 59,40 Euro steht heute im Dividenden-Index die Aktie von Daimler. Der Stuttgarter Autobauer erhält eine neue und komplett überarbeitete Struktur. Immerhin 700 Gesellschaften in mehr als 60 Ländern müssen dafür neu geordnet werden. Unter dem Dach einer Holding sollen bei Daimler zukünftig 3 rechtlich selbständige Einheiten (Pkw, Lkw, Finanzdienstleistungen) entstehen, die frei agieren und neue Kräfte freisetzen. Gestern haben Vorstand und Aufsichtsrat diese Weiterentwicklung des Konzerns, der bisher aus 5 Sparten besteht, gebilligt. Die Aktionäre von Daimler sollen den Umbau auch auf der Hauptversammlung im Mai 2019 endgültig absegnen. Mit der Holdingstruktur will der Daimler-Chef den Mercedes-Hersteller für autonomes Fahren, Elektromobilität und den zunehmenden Wettbewerb rüsten. Der Manager hofft auch auf breite Unterstützung für sein Vorhaben.

Nicht alle Investoren sind jedoch vollends begeistert. Denn damit könnten sich die eigentlichen Daimler-Aktionäre, also die Eigentümer der Muttergesellschaft, benachteiligt fühlen. Wir werden uns sehr genau ansehen, ob die geplante Holding mit 3 selbständigen Gesellschaften wirklich sinnvoll ist, sagte der Sprecher von Deka Investment, der Fondsgesellschaft der Sparkassen. Aus unserer Sicht besteht die Gefahr, dass Anleger sich nur noch an den Tochterunternehmen beteiligen und damit die Holding entwerten. Daimler verkündet die Neuausrichtung am gleichen Tag, an dem der Konzern schwache Zahlen für das zweite Quartal vorlegte. Der Betriebsgewinn (EBIT) ging dabei aufgrund von verschiedenen Sondereinflüssen um 30% auf nur noch 2,6 Mrd. Euro zurück.

Immerhin zahlte der Daimler-Konzern für das zurückliegende Rekordjahr 2017 zuletzt eine Dividendensumme von 3,9 Mrd. Euro an seine Aktionäre aus und damit so viel wie nie zuvor. Als zuverlässiger Dividendenzahler hat sich der Autobauer aber schon länger bewiesen. So kletterte die Ausschüttung seit 2010 beständig von 1,85 Euro auf zuletzt 3,65 Euro. Die durchschnittliche Rendite lag in diesem Zeitraum bei 4,6%. Mit der jüngsten Anhebung ergibt sich für die Daimler-Aktie insgesamt wieder eine mehr als attraktive Kapitalrendite von 6,1%. Dazu erzielte der Konzern in den letzten 5 Jahren ein Gewinnzuwachs von im Schnitt 12% und legte so die eigentliche Basis für die beachtliche Dividendenkontinuität.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.