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QIX Deutschland: Warum Henkel und Symrise derzeit ihre bisherigen Umsatzprognosen anheben

16.08.22 14:58 Uhr

QIX Deutschland: Warum Henkel und Symrise derzeit ihre bisherigen Umsatzprognosen anheben | finanzen.net

Ungeachtet des schwachen ZEW-Konjunkturindex kann der QIX Deutschland am Dienstag leichte Zugewinne verbuchen. Der Index liegt folglich am Nachmittag bei 14.235 Punkten.

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Eine relativ zuverlässige Bodenbildung zeigt seit einigen Wochen im Qualitäts-Index die Henkel-Aktie. Am Dienstag liegt sie auch wieder leicht im Plus bei 64,10 Euro. Seit Januar waren die Papiere des Konsumgüterherstellers gefallen und hatten die operativen Herausforderungen damit vorweggenommen. Gestern aber erhöhte das Management nach einem robusten Wachstum im ersten Halbjahr die Umsatzprognose für das laufende Jahr. Anhaltend steigende Kosten für Rohstoffe, Energie und Logistik lasten jedoch weiterhin auf den Ergebnissen, sodass Henkel für 2022 weiter von sinkenden Gewinnen ausgeht. Der geplante Zusammenschluss der Konsumgütergeschäfte macht aber offenbar Fortschritte. In den zurückliegenden 6 Monaten seien die Erlöse um knapp 10 % auf 10,9 Mrd. Euro gestiegen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Organisch war ein Wachstum von 9 % erzielt worden, was über den Erwartungen der Analysten lag. Der Produzent von bekannten Marken wie Pritt und Persil profitierte dabei auch von positiven Währungseffekten sowie Preiserhöhungen, während sich die Verkaufsmengen wenig veränderten. Sehr robust zeigte sich im ersten Halbjahr bei Henkel einmal mehr die Klebstoffsparte, welche mit zweistelligen Wachstumsraten aufwarten konnte. Die unveränderte Umsatzprognose für den Bereich begründete die Unternehmensführung jedoch mit einer zu erwartenden Abschwächung der Industrienachfrage. Bei den Konsumgütergeschäften entwickelte sich zuletzt das Wasch- und Reinigungsmittelgeschäft auch weiterhin stärker als der Kosmetikbereich. Vor allem die Marke Persil zeigte ein zweistelliges Wachstum und konnte sogar weitere Marktanteilsgewinne erzielen.

Letztlich konnte Henkel mit allen Sparten besser anschneiden als gedacht, was unternehmensseitig auch zu einer höheren Prognose führte. So erwarten die Düsseldorfer für das laufende Jahr nun ein Wachstum aus eigener Kraft von 4,5 bis 6,5 %. Das wäre jeweils ein Prozentpunkt mehr als zuvor in Aussicht gestellt wurde. Allerdings sind in den Angaben mögliche Auswirkungen von Gas-Engpässen in Europa nicht enthalten. Henkel sei dabei, Gas durch andere Energieträger zu ersetzen, sagte gestern der Vorstand. Bekämen Zulieferer jedoch Probleme durch mögliche Kürzungen, dann dürfte dies wiederum auch das Unternehmen treffen. Darüber hinaus kommt Henkel offenbar bei der laufenden Fusion der beiden Konsumentengeschäfte voran. Schon in den letzten Monaten hatte das Unternehmen eigene Marken und margenschwache Geschäfte mit einem Gesamtumsatz von bis zu 1,0 Mrd. Euro zur Disposition gestellt. In den ersten 6 Monaten habe sich Henkel bereits von einigen Nicht-Kerngeschäften im Kosmetikbereich getrennt, hieß es gestern. Mit einer Eigenkapitalquote von 61 % wurde zuletzt operativ auch äußerst konservativ agiert. Und die robuste Eigenkapitalrendite von 8 % konnte dabei ebenfalls überzeugen. Dank dieser Kennzahlen erfüllt Henkel jedenfalls wichtige Aufnahmekriterien im Qualitätsaktien-Index (QIX).

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Unter leichtem Abgabedruck steht am Dienstag im Qualitäts-Index trotz florierender Geschäfte dagegen die Symrise-Aktie, die dabei auf aktuell 111,65 Euro nachgibt. Immerhin hatte der Duft- und Geschmackstoffhersteller nach deutlichen Zuwächsen im ersten Halbjahr die eigene Umsatzprognose ebenfalls erhöht. Insbesondere Anwendungen für Kosmetika, Feinparfümerie und Heimtiernahrung fragen Kunden stark nach, sagte Symrise-Chef Anfang August bei der Vorlage der jüngsten Geschäftszahlen. Aber auch Lösungen für Getränke und Lebensmittel haben sich sehr gut entwickelt. Dem Unternehmen kamen von Januar bis Juni dabei die Lockerungen und Aufhebungen von Corona-Beschränkungen in vielen Regionen zugute. Da die Menschen ihre Freizeit wieder vermehrt draußen sowie in Restaurants verbringen. Symrise konnte folglich seinen Umsatz in den ersten 6 Monaten um dynamische 18 % auf 2,26 Mrd. Euro steigern, organisch lag das Plus bei rund 10 %. Der Geschäftsbereich "Pet Food" legte dabei erneut prozentual zweistellig zu. Das Segment wurde in den vergangenen Jahren auch durch Übernahmen ausgebaut, etwa 2019 mit dem Kauf des US-Proteinanbieters ADF/IDF. Letztlich gehört der Pet Food-Bereich bei Symrise zur Firmensparte Taste, Nutrition & Health, die daneben auch die Geschäfte mit Aromen für Lebensmittel und Getränke sowie mit Zutaten etwa für Nahrungsergänzungsmittel bündelt. Sie wuchs in den letzten beiden Quartalen zusammen um mehr als ein Fünftel, organisch waren es fast 13 %.

Die Symrire-Sparte Scent & Care rund um Duftstoffe sowie Parfümerie- und kosmetische Anwendungen legte zuletzt mit einem Umsatzplus von gut 15 % sowie 6,3 % aus eigener Kraft nicht ganz so deutlich zu. Dafür konnte der Zulieferer auch die drastisch gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten über Preiserhöhungen zuletzt an die Kunden weiterreichen. Und nach dieser starken Entwicklung legte Symrise die Latte für das Gesamtjahr folglich auch etwas höher. So wird für 2022 mit einem Umsatzwachstum aus eigener Kraft von deutlich mehr als 7 % gerechnet. Bisher wurde bei dieser Größe, die Zukäufe und Währungseffekte ausklammert, ein Plus von 5 bis 7 % avisiert. Die Umsatzrendite soll dabei 20 bis 23 % erreichen, was die weiterhin überdurchschnittlich hohe Profitabilität von Symrise einmal mehr belegt.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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Bildquellen: Traderfox

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