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QIX Deutschland: Warum Evotec fast 4 % explodiert

05.07.23 15:01 Uhr

QIX Deutschland: Warum Evotec fast 4 % explodiert | finanzen.net

Angesichts erneut schwacher Wirtschaftsdaten aus China gibt der QIX Deutschland am Mittwoch um 1,0 % auf 15.040 Punkte nach.

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Am Mittwoch ist mit einem Kursplus von fast 4,0 % im Qualitäts-Index die Aktie von Evotec der absolute Tagesgewinner. Damit stehen die Papiere des Wirkstoffforschers bei aktuell 21,05 Euro. Der entscheidende Grund für die Zuwächse ist die heutige Meldung, dass das Unternehmen über seine US-Tochter Just Evotec Biologics einen weiteren Auftrag des US-Verteidigungsministeriums erhalten hat. Dabei geht es um die schnelle Entwicklung von auf "monoklonalen" Antikörpern-basierenden Arzneien gegen Pockenviren. Der Auftrag habe einen Wert von bis zu 74 Mio. USD (68 Mio. Euro), teilte Evotec heute hierzu mit. Für den Biotech- und Pharmadienstleister ist diese Nachricht immerhin ein durchaus wichtiger Meilenstein für die noch recht junge Produktionsanlage in den USA. Dort hatte es anfänglich noch an der geringen Auslastungsrate gehapert, doch so langsam kommt offenbar die Kundengewinnung in Gang. Erst im Mai konnte Evotec in diesem Zusammenhang eine lukrative Forschungsallianz bei der Entwicklung und Produktion mehrerer Nachahmer-Medikamente mit der Novartis-Tochter Sandoz vermelden. Der F&E-Plattformanbieter hat diesbezüglich auch schon eine Vorabzahlung in zweistelliger Millionenhöhe erhalten. Und je nach Erfolg könnten den Hamburgern künftig weitere Sandoz-Zahlungen von bis zu 640 Mio. USD zufließen. Dabei forscht Evotec neben dem Kerngeschäft auch noch selbst in medizinischen Bereichen wie neurale Erkrankungen, Schmerztherapie, Stoffwechsel- und Entzündungskrankheiten.

Bei dem vom amerikanischen Verteidigungsministerium neu erhaltenen Forschungsauftrag stehen diesbezüglich unter anderen das Affenpocken- und das Kuhpockenvirus im Fokus. Für einige dieser Virenarten gibt es zwar schon Impfstoffe, allerdings keine zugelassene Antikörperbehandlung für Infektionen, die durch diese Viren verursacht werden. Schon im September hatte Evotec einen ersten US-Auftrag im Rahmen des beschleunigten Antikörperprogramms für die Entwicklung von Arzneimittel-Prototypen gegen die Pest erhalten. Dieser hatte allerdings nur einen Wert von 49,9 Mio. USD. Und bereits im Kampf gegen die Corona-Pandemie wurde der innovative Plattformdienstleister von der US-Regierung beauftragt. Das Biotech-Unternehmen hat aber noch weitere Ertragsquellen, und ist dabei auch bestens aufgestellt, um von Megatrends in der globalen Pharmaindustrie zu profitieren. Bis Ende 2025 peilt Evotec sogar eine Umsatzgröße von über 1,0 Mrd. Euro an, bei gleichzeitig steigenden Margen. Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Ein eher enttäuschender Performer war zuletzt trotz eigentlich guter Aussichten im Qualitäts-Index die Aktie von Aurubis. Am Mittwoch notiert sie auch wieder deutlicher im Minus bei 78,45 Euro. Dabei hatte der Kupferproduzent zuletzt nicht nur bekräftigt, sich bei den anvisierten Wachstumszielen auf Kurs zu befinden. Aurubis plant diesbezüglich bis 2026 insgesamt rund 1,1 Mrd. Euro in den USA, Bulgarien und Deutschland zu investieren. Kürzlich wurden am bulgarischen Standort Pirdop auch schon gut 60 Mio. Euro investiert und eine geplante Wartungsphase zudem abgeschlossen. Neben der Instandhaltung und Erweiterung der Anlagen, die eine anhaltend hohe Leistungsfähigkeit sicherstellen, wurden vom Aurubis-Management in dem Werk zugleich auch neue Technologien implementiert, um die Energieeffizienz und Umweltbilanz zu verbessern. Für den Metall- und Recyclingspezialisten hat das Projekt in Pirdop aber auch eine hohe strategische Bedeutung. Schließlich zielt Aurubis mit den Investitionen, die während der Wartungsphase gemacht wurden, auf eine dauerhalt zuverlässige und nachhaltige Leistung der Anlagen ab. Man wolle die bulgarische Betriebsstätte kontinuierlich weiterentwickeln, hieß es zudem von Seiten des Unternehmens. Am Ende dürfte die jüngste Wartungsphase auch zur Umweltbilanz des Standortes beigetragen. Denn die umgesetzten Effizienzmaßnahmen werden laut Aurubis die CO2-Emissionen des Kupferwerkes um weitere 2.100 Tonnen pro Jahr verringern und gleichzeitig die Energieeffizienz der gesamten Kupferherstellung verbessern.

Damit werden auch die Nachhaltigkeitsziele der Hamburger unterstützt, mit denen die CO2-Emissionen aus der Produktion und der Energieverbrauch bis 2030 um 50 % gesenkt werden sollen. Die gruppenweiten Investitionskosten von knapp 1,1 Mrd. Euro will Aurubis aber bis spätestens 2029/30 über Gewinnsteigerungen wieder hereingeholt haben. Gegenwärtig wird von dem Multimetall-Unternehmen aber auch das Stammwerk in Hamburg erweitert, um mehr Recyclingmaterial sowie in größerem Umfang komplexe Hüttenzwischenprodukte verarbeiten zu können. Zu den aktuellen Investitionsplänen in Höhe von rund 1,1 Mrd. Euro könnten mittelfristig aber weitere 280 Mio. Euro noch hinzukommen. Auch weil zusätzliche Batterie-Recyclingprojekte von Aurubis, die in Zeiten der E-Mobilität immer wichtiger werden, darin noch nicht enthalten sind.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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Bildquellen: Traderfox

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