QIX Deutschland: Warum die Deutsche Telekom auf ein Mehrjahreshoch steigt und die Hannover Rück einen Q2-Gewinnsprung verbucht
Der QIX Deutschland setzt nach den Verlusten der Vorwoche am Montag seine Erholung fort und steht damit am Nachmittag mit 0,3 % im Plus bei 15.595 Punkten.
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Deutsche Telekom erzielt in der Mobilfunksparte im 2. Quartal einen starken Neukundenzuwachs, der Börsenwert wird derzeit aber von der US-Tochter T-Mobil US bestimmt. Hannover Rück verzeichnet dank starker Kapitalanlageergebnisse in Q2 ein Gewinnanstieg um mehr als ein Fünftel auf 603,0 Mio. Euro.
In der Vorwoche gehörte mit teils deutlichen Zugewinnen und neuem Jahreshöchststand im Qualitäts-Index die Aktie der Deutschen Telekom mit zu den Top-Favoriten. Am Montag liegt sie aber bei unverändert 24,65 Euro. Der derzeit gute Lauf bei den Papieren verwundert jedenfalls nicht. Schließlich konnte der Telekommunikations- und Mobilfunkanbieter mit seinem am Donnerstag vorgelegten Q2-Geschäftsbericht alle Investoren überzeugen. Denn eine unerwartet hohe Nachfrage nach Mobilfunkverträgen hatte der Deutschen Telekom erneut ein starkes Quartal beschert. So kletterte die Zahl der Vertragskunden zwischen April und Juni hierzulande unter den eigenen Marken um dynamische 311.000, was vor allem an dem anhaltend großen Interesse an Bündelangeboten wie Familienverträgen lag. Zudem verwies die Unternehmensführung zuletzt auch darauf, dass heute 96,0 % der Haushalte auf das deutsche 5G-Netz des Mobilfunkbetreibers zugreifen können. Mit der Neukundenzahl übertraf die Deutsche Telekom jedenfalls alle Erwartungen. Entsprechend stark legte auch der mobile Service-Umsatz zu, mit dem der Mobilfunkspezialist deutlich mehr als mit margenarmer Hardware verdient. Analysten sehen die T-Aktie angesichts der zuletzt unsicher gewordenen Zeiten sogar als günstige und defensive Alternative. Zumal sich die Fußball-EM in Deutschland und die seit dem 1. Juli geltende Neuregelung für Kabelanschlüsse positiv auf die Zahl der TV-Kunden der Deutschen Telekom auswirkte. Durch das Ende des "Nebenkostenprivilegs", bei dem Mieter für ihren Fernsehanschluss über die Betriebskosten zahlen mussten, bekam die Kabelsparte des Unternehmen etwas Aufwind.
Nach Abzug von Kündigungen seien bei Magenta TV im 2. Quartal knapp 114.000 Kunden hinzugekommen, teilte das Management hierzu mit. Ende Juni hatte der Breitbandanbieter damit rund 4,5 Mio. Nutzer. Der Finanzchef der Deutschen Telekom betonte allerdings, dass es auch Kunden gebe, die gar kein lineares TV mehr wollten. Aber insgesamt sind wir mit der TV-Entwicklung wunderbar zufrieden, so der Manager. Inklusive der US-Mobilfunktochter T-Mobil US legte der Umsatz bei der Deutschen Telekom im 2. Jahresviertel um 4,3 % auf fast 28,4 Mrd. Euro zu. Damit lagen die Bonner auch über den Erwartungen. Der freie Mittelzufluss sprang sogar um fast 50,0 % auf 5,2 Mrd. Euro nach oben, was auch an den reduzierten Investitionen des Unternehmens lag. Der Börsenwert der Deutschen Telekom wird derzeit jedoch vor allem von der US-Tochter bestimmt. Denn T-Mobil US kommt in New York nach den jüngst starken Zahlen nunmehr auf einen Börsenwert von knapp 225,0 Mrd. USD (206,0 Mrd. Euro). Die Deutsche Telekom als Muttergesellschaft hält etwas mehr als die Hälfte der Anteile und steuert damit mehr als 80,0 % der Telekom-Marktkapitalisierung bei. Die Aktie ist jedenfalls auch weiterhin ein solider Dividendenwert, der aktuell gut 2,8 % an Kapitalrendite bringt.
Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.
Ein regelrechtes Kursfeuerwerk von über 4,0 % auf 225,30 Euro ist im Qualitäts-Index am Montag bei der Aktie der Hannover Rück zu sehen. Denn das Management des Rückversicherers hat heute trotz laufender Hurrikan-Saison die bisherige Jahresprognose nach einem Gewinnsprung im 2. Quartal bestätigt. Für Analysten kam dies überraschend. Zwar wuchsen die Rückversicherungserlöse der Hannover Rück von April bis Juni lediglich um 5,2 % auf gut 6,2 Mrd. Euro. Das Kapitalanlageergebnis fiel aber deutlich besser aus und nach Abzug der Aufwendungen für Schäden und Verwaltung blieb im Schaden- und Unfallgeschäft am Ende ein größerer Teil der Einnahmen übrig. Dies führte bei der Hannover Rück als Rückersicherungspartner für viele Erstversicherer letztlich zu einem ungewöhnlichen Q2-Gewinnsprung um mehr als ein Fünftel auf 603,0 Mio. Euro. Die vielbeachtete kombinierte Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich zugleich im Jahresvergleich von 90,8 auf 87,6 %. Investoren sind heute zudem erfreut, dass der Vorstand das Unternehmen für die üblicherweise schadensreichere 2. Jahreshälfte "gut vorbereitet" sieht. Demnach bestätigte der Manager die bisherigen 2024er-Gewinnziele, laut denen die Hannover Rück in diesem Jahr mit mindestens 2,1 Mrd. Euro ein Rekordergebnis erzielen will.
Allerdings stehen die Prognosen unter Vorbehalt, zeigen aber wie stark der Spezialversicherer operativ derzeit aufgestellt ist. Denn erst Anfang Juli war mit dem Wirbelsturm "Beryl", noch nie so früh in der atlantischen Hurrikan-Saison, ein derart starker Tropensturm erfasst worden. Bei der Hannover Rück wird man in Zukunft mit einer zunehmenden Zahl an starken Wirbelstürmen und den daraus resultierenden Großschäden rechnen müssen, auch weil das Meereswasser immer wärmer wird. Die Anteilscheine bieten nach dem jüngsten Kursrückgang zunächst aber wieder eine Kapitalrendite von 3,2 %.
Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.
Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Bildquellen: Traderfox
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26.11.2024 | Deutsche Telekom Neutral | UBS AG | |
14.11.2024 | Deutsche Telekom Neutral | UBS AG | |
14.10.2024 | Deutsche Telekom Neutral | UBS AG | |
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10.09.2024 | Deutsche Telekom Neutral | UBS AG |
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30.03.2020 | Deutsche Telekom Underweight | Barclays Capital | |
18.03.2020 | Deutsche Telekom Underweight | Barclays Capital | |
04.03.2020 | Deutsche Telekom Underweight | Barclays Capital | |
20.02.2020 | Deutsche Telekom verkaufen | Barclays Capital | |
19.02.2020 | Deutsche Telekom Underperform | Jefferies & Company Inc. |
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