QIX Deutschland: United Internets wichtigster Wachstumstreiber ist weiterhin intakt

Der QIX Deutschland zeigt sich vor dem politischen Wochenende weiterhin zurückhaltend. Am Nachmittag notiert der Qualitäts-Index daher unverändert zum Vortag bei 12.795 Punkten. United Internet sieht für die kommenden Jahre weitere Wachstumschancen. Analysten zeigen sich begeistert von Fresenius geplanter Akorn-Übernahme.

Einer der heutigen Gewinner im Qualitäts-Index mit einem Plus von 0,8 Prozent auf 40,65 Euro ist die United Internet-Aktie. Die Analysten von Warburg Research bestätigten zuletzt ihre Einstufung für die Aktie auf "Buy" mit dem Kursziel von 52 Euro. Ein Treffen mit Managern des Telekomanbieters habe ihre positive Sicht auf die Aktie bestätigt, schrieben die Analysten in einer Studie. Allgemein werde die Wettbewerbsposition des Unternehmens zu negativ wahrgenommen.

Im letzten Jahr hatten Sorgen um das mittelfristige Wachstum von United Internet den Aktienkurs gedrückt. Der wichtigste Wachstumstreiber des Internetdienstleisters ist der Abschluss kostenpflichtiger Kundenverträge. Insbesondere in den Geschäftsbereichen DSL und mobiles Internet war hier die Entwicklung im Geschäftsjahr 2016 sehr positiv. Mit knapp 1 Mio. Neukunden im letzten Jahr wurden sowohl der Vorjahreswert (0,93 Mio.) als auch die Prognose (0,94 bis 0,96 Mio.) übertroffen. Allerdings begrenzten negative Währungseinflüsse das Umsatzwachstum, somit stieg der Umsatz nur um 6,3 Prozent auf 3,95 Mrd. Euro. Besonders kräftig legte der bereinigte Gewinn je Aktie zu, den United Internet um 23 Prozent auf 2,13 Euro steigern konnte. Aufgrund der Wertberichtigung auf die Beteiligung bei Rocket Internet lag der Gewinn je Aktie jedoch nur bei 0,88 Euro.

Das Management des Unternehmens ist weiter zuversichtlich und sieht nicht nur für das laufende Geschäftsjahr gute Wachstumschancen. So sollen Umsatz und EBITDA in 2017 unterstützt durch die Übernahme der Strato AG um 7 bzw. 12 Prozent zulegen. Das organische Wachstum bei kostenpflichtigen Kundenverträgen wird auf 0,8 Mio. geschätzt. 2018 sollen mindestens weitere 0,4 Mio. Neukundenverträge dazukommen. Daraufhin wird mit einem Anstieg bei EBITDA um 10 Prozent gerechnet.

Das aktuelle KGV der United Internet-Aktie liegt weiterhin bei 17. Der Internetdienstleister erzielt eine hohe EBIT-Marge von 16 Prozent und eine starke Eigenkapitalrendite von 15 Prozent. Zudem bietet die Aktie mit der Dividendenerhöhung auf 0,80 Cent eine Rendite von 1,9 Prozent. Dies sind solide Werte im Vergleich zu anderen Aktien im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Im QIX Deutschland befinden sich die besten 25 deutschen Qualitätsaktien, ausgewählt nach einem eindeutigen und erfolgsbewährtem Regelwerk. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Die Fresenius-Aktie zeigt sich heute im Qualitäts-Index kaum verändert und notiert aktuell bei 74,20 Euro. Fresenius als größter deutscher Gesundheitskonzern hat angekündigt den US-Generikahersteller Akorn übernehmen zu wollen. Für den Konzern wäre es, nach der Übernahme des spanischen Krankenhausbetreibers Quirónsalud, die zweite milliardenschwere Übernahme innerhalb eines Jahres. Zu Akorns Kerngeschäft zählt die Entwicklung, Herstellung und auch die Vermarktung von Medikamenten und Generika. Das Unternehmen ist einer der Weltmarktführer im Bereich Generika und dabei auf Augenheilmittel, Spritzen und tropische Medikamente spezialisiert. Sowie auf Flüssigkeiten zur oralen Aufnahme und auf Medikamente zum Inhalieren.

Akorn hat seinen Umsatz von 2011 bis 2015 versiebenfacht, während der operative Gewinn sogar fast um das Neunfache gestiegen ist. Erst 2016 verlangsamte sich das Wachstum des Unternehmens. Zusätzlich brachte der Wahlsieg von Donald Trump einige Unsicherheit in die US-Gesundheitsbranche. Akorn ist aber weiterhin ein erstklassiges Unternehmen mit einer gut aufgestellten Produktpipeline und hohen Margen.

Nach der geplanten Übernahme soll das US-Unternehmen in die Fresenius-Infusionssparte Kabi integriert werden. Fresenius Kabi ist als führender Anbieter im Geschäft mit Infusionen, flüssigen Generika und klinischer Ernährung bereits bestens positioniert. Akorn dürfte daher das Portfolio des Fresenius-Konzerns mit seiner starken Produktpipeline sinnvoll ergänzen. Das Management von Fresenius beweist damit erneut seine Kompetenz bei der Identifizierung von geeigneten Übernahmekandidaten.

Die Commerzbank hat die Einstufung für die Fresenius-Aktie anlässlich der fortgeschrittenen Übernahmegespräche mit Akorn auf "Buy" bestätigt. Zugleich wurde das Kursziel bei 84 Euro belassen. Die geplante Übernahme des US-Generikaherstellers durch die Fresenius-Sparte Kabi sei positiv und ergänze dessen Geschäft, so die Analysten. Kabi würde durch die Übernahme zum größten Spieler am Markt mit Generika-Infusionen neben dem US-Konzern Pfizer aufsteigen.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.