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QIX Deutschland: Übernahmespekulationen treiben Scout24-Aktie fast 15 % ins Plus

08.04.22 14:54 Uhr

QIX Deutschland: Übernahmespekulationen treiben Scout24-Aktie fast 15 % ins Plus | finanzen.net

Die Anzeichen einer Entspannung am Ölmarkt sowie die beginnende Berichtssaison sorgen am Freitag beim QIX Deutschland für eine leichte Erholung. Dabei steigt der Index am Nachmittag gut 0,6 % auf 15.180 Punkte.

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Mehrere Finanzinvestoren haben offenbar Interesse an Scout24 und könnten die Immobilienanzeigen-Plattform von der Börse nehmen. Aurubis plant nach dem Rekordjahr von 2021 eine Batterierecycling-Anlage in Hamburg um eine Wiederverwertung der Rohstoffe zu gewährleisten.

Einer der heutigen Gewinner im Qualitäts-Index ist mit einer regelrechten Kursexplosion von 15 % auf 60,10 Euro die Aktie von Scout24. Verantwortlich für diesen Kurssprung sind in erster Linie Spekulationen über ein Interesse von Finanzinvestoren an der Immobilienanzeigen-Plattform. Dabei verwiesen Händler auf eine Meldung von "Dealreporter", wonach die Investmentfirmen Hellman & Friedman, EQT und Permira ein Auge auf Scout24 geworfen haben. In dem Bericht heißt es weiter, die Investoren hätten über eine Offerte gesprochen, mit der das Unternehmen von der Börse genommen werden könnte. Zudem habe das Unternehmen auch das Interesse der Anlagegesellschaften Cinven Partners und CVC Capital Partners auf sich gezogen. Dealreporter gegenüber lehnten die genannten Investoren allerdings eine Stellungnahme ab. Auch eine Scout24-Sprecherin sagte der Nachrichtenagentur Reuters, das Unternehmen kommentiere keine Marktgerüchte. Immerhin betreiben die Münchner mit ImmoScout24, eine der führenden Plattform für digitale Immobilienanzeigen in Deutschland. Nach dem 2020er Verkauf der ehemaligen Töchter AutoScout24, FinanceScout24 und Finanzcheck, konnte Scout24 durch den im letzten Jahr gemachten Zukauf der Plattform www.Vermietet.de vor allem die eigene Marktstellung hierzulande ausbauen. Mit "Vermietet.de" wurde letztlich aufbauend auf dem eigenen "VermieterPlus"-Produkt, das Angebot für private Vermieter und Vermieterinnen erweitert, und zwar über die Laufzeit eines oder sogar mehrerer Mietverhältnisse hinweg.

Das Management geht dementsprechend davon aus, dass die neue Plattformtochter als Teil des ImmoScout24-Ökosystems in den nächsten Jahren auch starke Umsatzsteigerungen erzielen dürfte. Analysten sehen Scout24 folglich auch als ein offensichtliches Ziel für Investoren, und verweisen dabei auf das defensive Geschäftsmodell, die geringe Abhängigkeit von Verbrauchern und die hohen Gewinnmargen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr zogen jedenfalls die Unternehmenserlöse aus dem digitalen Anzeigen-Geschäft für Wohn- und Gewerbeimmobilien um 10 % auf 389 Mio. Euro an. Die operative Marge lag 2021 zudem mit 57 % auf einem Spitzenniveau. Scout24 verzeichnete als Marktführer für die digitale Immobilienvermarktung darüber hinaus zuletzt über 20 Mio. Nutzer pro Monat auf seiner Website oder in der App und entwickelt mit ImmoScout24 kontinuierlich neue Produkte. Mit diesen soll das Vermieten oder Kaufen von Wohnungen und auch die Suche nach geeigneten Gewerbeimmobilien in Deutschland und Österreich digitaler und innovativ vereinfacht werden.

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

In Anbetracht der wieder positiven Marktstimmung gehört am Freitag im Qualitäts-Index auch die Aktie von Aurubis mit einem Plus von 2,7 % auf 107,50 Euro zu den Tagesfavoriten. Dabei blickt der Kupfer- und Metallspezialist mit einem rund 60 % über dem Vorjahr liegenden operativen Ergebnis von 353 Mio. Euro nicht nur auf das bisher erfolgreichste Jahr der bisherigen Unternehmensgeschichte zurück. Das Unternehmen will künftig auch eine führende Rolle im Batterierecycling spielen. Aurubis besitzt die Kompetenz und die Lösungen für ebenjene Herausforderungen, wie das Beispiel des schnell wachsenden Batterierecyclings von Lithium-Ionen-Batterien zeige, sagte jüngst der Vorstand auf der Hauptversammlung. Sie würden Nickel, Kobalt, Lithium und Kupfer enthalten, also Metalle, mit denen wir umgehen können, so der Manager über die Multimetall-Kompetenz des Unternehmens. Vor allem Nickel ist letztlich unverzichtbar für die Batterieindustrie, denn eine durchschnittliche Lithium-Ionen-Batterie enthält rund 10 % des Edelmetalls. Erst im Februar gab Aurubis eine Investition in Höhe von 70 Mio. Euro am Standort Olen in Belgien bekannt, mit der künftig mehr nickelhaltige Einsatzmaterialien verarbeitet werden können. Zudem will das Unternehmen demnächst eine Pilotanlage im Werk Hamburg speziell für das Batterierecycling errichten. Nach einer erfolgreichen Testphase soll dann zeitnah in eine Anlage im industriellen Maßstab investiert werden, für die das Management mit einem Investitionswert von ungefähr 200 Mio. Euro plant.

Allerdings wird dies noch etwas dauern, immerhin dürfte die Batterierecycling-Anlage laut Aurubis erst innerhalb der nächsten 5 Jahre in Betrieb gehen. Diese soll aber wertvolle Metalle wie Lithium, Nickel, Kobalt, Mangan und Graphit aus der sogenannten Schwarzen Masse extrahieren, die beim Zerlegen und Schreddern von Lithium-Ionen-Batterien entsteht. Und die im Recyclingprozess wiedergewonnenen Metalle können anschließend für neue Batterien und andere Produkte verwendet werden. Damit will Aurubis ein wichtiger Teil der Lösung für die enormen Herausforderungen sein, vor der Wirtschaft und Industrie derzeit stehen. Die Gesellschaft müsse weg vom linearen Konsum, der Deponierung oder Verschiffung von Altmaterialien ins Ausland und hin zu einer zirkulären und auf Wiederverwertung der Rohstoffe ausgerichteten Ökonomie, betonte der Aurubis-Vorstand.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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Bildquellen: Traderfox

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