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QIX Deutschland: Überdurchschnittliche Hurrikan-Saison könnte Hannover Rücks angepeiltes Gewinnziel gefährden

25.08.23 15:21 Uhr

QIX Deutschland: Überdurchschnittliche Hurrikan-Saison könnte Hannover Rücks angepeiltes Gewinnziel gefährden | finanzen.net

Der QIX Deutschland zeigt sich am Freitag vor der heutigen Rede des US-Notenbankchefs und trotz schwächerem Ifo-Index in Kauflaune. Dabei legt er am Nachmittag um 0,3 % auf 15.285 Punkte zu.

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Diesjährige stürmische Hurrikan-Saison könnte bei der Hannover Rück zu unerwarteten Großschäden führen, dennoch bleibt das 2023er-Gewinnziel von 1,7 Mrd. Euro im Blickfeld. Deutsche Börse erhält die Genehmigung der EU-Kommission für den geplanten Simcorp-Erwerb, die Frist für die Simcorp-Aktionäre läuft aber noch bis 19. September.

Einer der großen Gewinner im Qualitäts-Index war in den vergangenen Monaten angesichts des für 2023 anvisierten Rekordgewinns die Aktie der Hannover Rück. Auch am Freitag notiert sie leicht im Plus bei 196,90 Euro. Zwar war die seit Jahresbeginn gezeigte Performance durchaus beeindruckend, aktuell droht jedoch die diesjährige Hurrikan-Saison stärker als der Durchschnitt der vergangenen Jahre auszufallen. Und da die Hannover Rück als Rückversicherer relativ stark vom Verlauf der Saison abhängig ist, könnte dies die Aktie zeitnah unter Druck bringen. Zuletzt hatte sich jedenfalls der Pazifik-Hurrikan "Hilary" vor der Westküste Mexikos zu einem Sturm der Kategorie 5 verstärkt. Zugleich wurde für Kalifornien zum ersten Mal in der Geschichte eine Tropensturmwarnung ausgerufen, wie US-Medien berichteten. Für die Hannover Rück ist dabei bezogen auf die Pazifik-Region die Zeit vom 15. Mai und im Atlantik ab dem 1. Juni wichtig, denn beide Tage werden offiziell als Beginn der Hurrikan-Saison gesehen. Sie wird dann für beiden Regionen auch erst am 30. November für beendet erklärt. Nach einem Gewinn von 960 Mio. Euro im 1. Halbjahr hatte das Management jüngst für 2023 aber für den Versicherungsspezialisten weiter einen Überschuss von mindestens 1,7 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Und vor dem Höhepunkt der pazifischen und karibischen Tropensturmschäden, dürfte sich daran auch nichts ändern. Die Hannover Rück profitiert aber von zunehmenden Schäden aus Naturkatastrophen und anderen schweren Ereignisse sowie den hohen Inflationsraten, da hierdurch mit einer höheren Nachfrage nach Rückversicherungsschutz zu rechnen ist. Schon bei der Vertragserneuerung zum Jahreswechsel 2022/23 hatte das Unternehmen solide Preiserhöhungen bei seinen Erstversicherungskunden durchgesetzt.

Anfang Juli drehte die Hannover Rück im Schaden- und Unfallgeschäft dann erneut an der Preisschraube und konnte bereinigt um Inflation und veränderte Risiken im Schnitt 4,8 % höhere Prämien erzielen. Zunächst aber dürften sich die Waldbrände auf Rhodos und in anderen Regionen am Mittelmeer bei dem Versicherer im 3. Quartal als Großschäden niederschlagen. Dazu kommen bei der Hannover Rück noch die jüngsten Überschwemmungen in Slowenien und anderen Staaten. Und auch der Großbrand auf dem Frachter "Fremantle Highway" mit rund 3.800 Autos vor der niederländischen Küste wird für die Talanx-Tochter finanzielle Folgen haben. Darüber hinaus schlagen schon jetzt die schweren Unwetter in Italien vom Mai bei der Hannover Rück mit gut 42 Mio. Euro zu Buche. Den größten Teil des Schadenbudgets veranschlagt die Unternehmensführung wie immer für das 3. Quartal, in dem auch die Hurrikan-Saison ihren Höhepunkt erreicht haben dürfte. In 2022 hatten bei der Hannover Rück die zahlreichen Großschäden das veranschlagte Jahresbudget von 1,4 Mrd. Euro jedenfalls schon in Q3 überschritten. Und auch das nun für dieses Jahr angepeilte 1,7-Mrd.-Gewinnziel ist nicht so ohne weiteres mit dem Vorjahr vergleichbar. Da der Rückversicherer ab 2023 unter dem neuen Standard IFRS 17 bilanziert. Dennoch bleiben die Anteilsscheine die Hannover Rück mit aktuell 3,3 % Dividendenrendite sehr solide. Damit ist das Unternehmen auch einer der attraktivsten Dividendenzahler im Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Kaum verändert bei 164,00 Euro präsentiert sich am Freitag im Qualitäts-Index dagegen die Aktie der Deutschen Börse. Unterstützung bekommen die Papiere des Börsen- und Datendienstleisters dabei von der Nachricht, dass die Übernahme des dänischen Softwareunternehmens Simcorp näher rückt. Mit der nun erfolgten Zustimmung der EU-Kommission habe die Deutsche Börse die letzte regulatorische Genehmigung für das Milliardengeschäft erhalten, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Das Angebot an die Simcorp-Aktionäre laufe aber unverändert bis einschließlich 19. September. Die entsprechende Frist hatte die Deutsche Börse erst kürzlich wegen der noch ausstehenden EU-Zustimmung erneut verlängert. Es wird erwartet, dass das Angebot spätestens am 29. September abgewickelt und damit abgeschlossen wird, bekräftigte der Finanzmarkt- und Derivatespezialist aber diesbezüglich. Im April wurde erstmals bekannt, dass das Unternehmen plant, Simcorp für 3,9 Mrd. Euro zu erwerben. Von den Aktionären wird der von der Deutschen Börse geplante Kauf des dänischen Softwareanbieters allerdings kritisch gesehen. Der Frankfurter Börsenbetreiber will aber mindestens die Hälfte der Simcorp-Anteile plus eine Aktie erreichen. Sollte der Deal dann tatsächlich gelingen, so wäre es immerhin die größte Akquisition in der Geschichte des Unternehmens. Vor allem das Datengeschäft soll diesbezüglich gestärkt werden, hierdurch will sich die Deutsche Börse auch unabhängiger von Schwankungen an den Finanzmärkten machen.

Das Geschäft von Simcorp sei "hochgradig komplementär" zur Deutschen-Börse-Sparte Daten & Analytik, bekräftigte jedenfalls im April das Management die Pläne. Mit dem dänischen Software-Entwickler wird es für den Finanzmarktdienstleiter letztlich auch möglich, langfristige Branchentrends noch besser und effizienter zu nutzen. Den Erwerb will die Deutsche Börse in erster Linie über bestehende Barmittel aber zusätzlich auch noch mit Bankkrediten stemmen. Ende Juni hatte der Deutsche Börse-Chef gesagt, er sehe die Simcorp-Übernahme als letztes großes Geschäft seiner Ende 2024 endenden Amtszeit. Weitere Milliardentransaktionen werde das Unternehmen in den kommenden eineinhalb Jahren aber eher nicht umsetzen. Die Aktie der Deutschen Börse bleibt auch weiterhin ein Kauf, schließlich wurde zuletzt wieder eine beeindruckende EBITDA-Marge von über 50 % erzielt, was einmal mehr die Qualität des Börsenplattformbetreibers aufzeigt.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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Bildquellen: Traderfox

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05.12.2024Hannover Rück BuyDeutsche Bank AG
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19.09.2024Hannover Rück UnderweightBarclays Capital
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16.05.2024Hannover Rück UnderweightBarclays Capital
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