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QIX Deutschland: Siltronic profitiert von Megatrends in der Halbleiterbranche und notiert nur mit 9er KGV

05.04.22 14:45 Uhr

QIX Deutschland: Siltronic profitiert von Megatrends in der Halbleiterbranche und notiert nur mit 9er KGV | finanzen.net

Der QIX Deutschland zeigt sich am Dienstag trotz neuer Russland-Sanktionen und der weiterhin hohen Energie- und Rohstoffpreise robust. Dabei liegt der Index am Nachmittag leicht mit 0,3 % auf 15.525 Punkten vorn.

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Siltronic erwartet für 2022 eine hohe Produktionsauslastung sowie einen deutlichen Umsatzschub von 15 und 22 %. Deutsche Börse will mit dem Daten-Spezialist Kneip Communication seine bestehenden Fondsservice-Plattformen kräftig ausbauen.

Unter deutlichen Abgabedruck war in den letzten Monaten die Aktie von Siltronic geraten. Am Dienstag notiert sie im Qualitäts-Index nach der jüngsten Erholung auch erneut leicht im Minus bei 92,35 Euro. Dabei profitiert der Halbleiterzulieferer, der sich vor allem auf die Produktion von Wafern aus Reinstsilicium mit Durchmessern von bis zu 300 mm spezialisiert hat, eigentlich von der weltweit starken Nachfrage aus der Chipindustrie. Diese kam angesichts des Digitalisierungsbooms in der Welt in 2021 mit der Produktion von Computer- und Elektronikchips nicht hinterher. Siltronic will aber trotz geopolitischer Probleme, globaler Lieferkettenengpässe sowie gestiegener Energiekosten die hohe Nachfrage nach Siliziumwafern, die aus der Halbleiterbranche dank zahlreicher Digitalisierungs- und Megatrends kommt, mittel- und langfristig weiter kräftig bedienen. So erwartet das Management für 2022 eine hohe Produktionsauslastung sowie einen deutlichen Umsatzschub zwischen 15 und 22 %. Dies wäre für Siltronic, dessen Produkte in erster Linie in Computern, Smartphones, Flachdisplays, Navigationssystemen oder Steuer- und Kontrollsystemen für die Automobilbranche zu finden sind, mehr als beachtlich. Lagen doch schon die 2021er Erlöse mit 1,41 Mrd. Euro rund 16 % im Plus. Seit der Jahresmitte waren dabei die weltweiten Produktionskapazitäten des Wafer-Herstellers voll ausgelastet.

Und um das in den kommenden Jahren erwartete Nachfragewachstum bedienen zu können, hatte Siltronic im letzten Sommer auch den milliardenschweren Bau einer weiteren Fabrik in Singapur angekündigt. Diese soll zu einem großen Teil durch vorhandene Liquidität, künftige Mittelzuflüsse sowie Anzahlungen wichtiger Kunden finanziert werden. Hinzu kommt noch Fremdkapital von mehreren Banken. Der Vorstand sieht das Unternehmen jedenfalls auch nach dem Scheitern der geplanten Übernahme durch den taiwanischen Chip-Zulieferer Globalwafers bestens aufgestellt. Immerhin hatte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die bis Ende Januar hierfür notwendige Genehmigung nicht erteilt. Siltronic dürfte aber bei gleichbleibender Nachfrage-Entwicklung laut Firmenchef eine Wachstumsphase erleben, die nicht vor Mitte des Jahrzehnts endet. Die Aktie der Wacker Chemie-Tochter ist für diese Aussichten aber einfach zu niedrig bewertet. So kommt sie nach dem jüngsten Abverkauf auf eine KGV-technische Bewertung für 2022 von nur 9. Zudem brachte das Wafer-Geschäft zuletzt eine Eigenkaptalrendite von 19 %. Auch ist Siltronic mit einer gegenwärtigen Eigenkaptalquote von 54 % finanziell bestens ausgestattet. Damit entspricht das Papier auch wichtigen Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Deutliche Gewinne von über 2,0 % zeigt am Dienstag im Qualitäts-Index dagegen die Aktie der Deutschen Börse, die dabei auf 166,60 Euro zulegen kann. Der Börsenplatzbetreiber hatte in der Vorwoche neue Handelszahlen und eine weitere Übernahme mitgeteilt. Das Unternehmen, das seinen Kunden neben Finanzanalysedaten vor allem die Handelsinfrastruktur sowie Absicherungsmöglichkeiten in Form von Derivaten bereitstellt, konnte zuletzt von den stark gestiegenen Kursschwankungen im Zuge des Ukraine-Krieges profitieren. Dabei zogen allein im Februar die Handelsvolumen auf der elektronischen Xetra-Plattform der Deutschen Börse von 126,7 Mrd. Euro im Vorjahresmonat auf nunmehr 168,2 Mrd. Euro an. Der durchschnittliche Tagesumsatz lag mit 8,4 Mrd. Euro ebenfalls über dem Wert des Vorjahres von 6,3 Mrd. Euro. Darüber hinaus kaufte der Frankfurter Börsendienstleister in Luxemburg erneut zu, und erwarb dort 100 % der Anteile an dem Fondsdatenmanagers Kneip Communication. Durch den Zukauf solle in Luxemburg ein Fondsdaten-Hub entstehen, teilte die Deutsche Börse hierzu mit. Die Kneip-Dienstleistungen sollen zudem mit den bestehenden Fondsservice-Plattformen des Unternehmens verknüpft werden. Im Mittelpunkt stehe dabei eine Prozessvereinfachung bei Datenmanagement und Datenservices im gesamten Fonds-Ökosystem.

Der Zukauf macht durchaus Sinn, sind doch für den Finanzdatenanbieter gerade die Bereiche Fondsdienstleistungen und -daten künftige anvisierte Wachstumsfelder. Hierdurch will die Deutsche Börse vor allem seine Marktstellung stärken und diese gegebenenfalls durch strategisch sinnvolle Akquisitionen weiter ausbauen. Zuletzt wurden schon die Handelszeiten für Fonds, Wertpapiere und Zertifikate an der Frankfurter Börse ausgedehnt. Anleger können nun von Montag bis Freitag in der Zeit von 8 bis 22 Uhr ihre Anlagegeschäfte tätigen, zuvor war dies nur bis 17:30 Uhr bzw. 20 Uhr möglich.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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Bildquellen: Traderfox

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