QIX Deutschland: Siemens gibt letzte Details zum IPO der Medizintechnik bekannt und hofft auf 5 Mrd. Euro

Der sich anbahnende Handelskonflikt mit den USA hat den QIX Deutschland am Montag kurzfristig belastet. Allerdings überwog im frühen Handelsverlauf die Erleichterung über das Ja zur großen Koalition in Deutschland. Somit steht der Index am Nachmittag mit 0,6 Prozent im Plus bei 13.380 Punkten. Siemens will durch den Börsengang von Healthineers bis zu 5 Mrd. Euro einnehmen, erster Handelstag ist für den 16. März geplant. Conti plant für 100 Mio. Euro den Standort Frankfurt bis 2022 für zukünftige Trends im Automobilsektor kräftig auszubauen.

Die Siemens-Aktie notiert heute im Qualitäts-Index mit leichten Aufschlägen im unteren Mittelfeld des Index. Aktuell steigt sie dabei auf 103,30 Euro. Der Industriekonzern hat am Wochenende die lang ersehnten Informationen zum geplanten Börsengang der Medizintochter Healthineers veröffentlicht. Dabei will Siemens insgesamt bis zu 150 Mio. Aktien in einer Preisspanne von 26 bis 31 Euro je Aktie anbieten. Der Konzern gibt damit am Markt nur 15 Prozent des Tochterunternehmens ab. Analysten hatten hier im Vorfeld mit bis zu 20 Prozent gerechnet. Das gesamte IPO soll dabei knapp 3,90 Mrd. bzw. beim Erreichen des Maximalkurses 4,65 Mrd. Euro erlösen. Für die Siemens Healthineers AG würde dies zunächst eine Bewertung von 26 bzw. 31 Mrd. Euro ergeben. Auch hier hatten Analysten zuvor mit mehr gerechnet und der Medizintechniksparte einen Börsenwert von bis zu 40 Mrd. Euro zugetraut. Zudem wurde für das Listing im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse als erster Handelstag der 16. März festgelegt. Ungeachtet des etwas geringeren Emissionsvolumens wird Healthineers durch das IPO aber immerhin auf Platz 4 der größten deutschen Börsengänge aufsteigen. Bisher kamen nur die ehemalige Siemens-Sparte Infineon, die Deutsche Post und die Deutsche Telekom auf höhere Emissionen. Durch den Börsengang erhalten wir die zusätzliche Freiheit, die wir brauchen, um unsere globale Führungsrolle weiter auszubauen, gab sich der Healthineers-CEO mit der Präsentation der Börsendetails zuversichtlich.

Angesichts des derzeit niedrigen Kurses ist die Bewertung für die Siemens-Aktie wieder günstiger. So ergibt sich für die Aktie aktuell ein 2018er KGV von 13. Zudem bietet sie nach der jüngsten Dividendenzahlung von 3,70 Euro eine grundsätzlich solide Rendite von 3,5 Prozent. Siemens überzeugt dabei nicht nur mit seiner zuverlässigen Dividendenpolitik. Auch die hohe Eigenkapitalrendite von 14 Prozent im operativen Geschäft sowie die EBIT-Marge von 10 Prozent sind bemerkenswert. Bei der Auswahl für den deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX) sind dies wichtige Aufnahmekriterien. Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Auch die Continental-Aktie befindet sich heute im Qualitäts-Index leicht im Plus bei 217,10 Euro. Der Automobilzulieferer hat angekündigt, seine Niederlassung in Frankfurt kräftig ausbauen zu wollen. Bis zum Jahr 2022 soll der bestehende Standort im Stadtteil Rödelheim zum weltweiten Kompetenzzentrum für Fahrsicherheit sowie für assistiertes und autonomes Fahren weiterentwickelt werden, teilte Conti am Donnerstag mit. Laut Unternehmensangaben belaufen sich dabei die Investitionen auf mehr als 100 Mio. Euro. Geplant sein unter anderem ein sechsstöckiges Entwicklungsgebäude für knapp 1.500 Arbeitsplätze. Für Conti arbeiten im ehemaligen Teves-Bremsenwerk bereits jetzt schon rund 4.500 Menschen. Hier sollen in den nächsten Jahren 200 zusätzliche Stellen neu geschaffen werden, dazu sollen weitere 900 von Standorten in der Nähe nach Rödelheim geholt werden. Insgesamt beschäftigt der Konzern in Hessen nach eigenen Angaben mehr als 18.000 Mitarbeiter.

Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat die Einstufung für die Continental-Aktie nach dem Abschluss der Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD auf "Buy" bestätigt. Zugleich wurde das Kursziel bei 250 Euro belassen. Die Übereinkünfte der GroKo seien positiv für deutsche Autoindustrie, schrieben die Analysten in einer Studie. So setzte die neue Regierung zwar auf Klimaschutz, wolle aber Fahrverbote für Diesel vermeiden. Hinzu komme die Unterstützung für die Elektromobilität. Die Aktie des Reifenherstellers und Automobilzulieferers wird nach dem jüngsten Kursrückgang noch attraktiver bewertet. Derzeit liegt das 2018er KGV der Qualitätsaktie bei unter 13. Daneben ist auch die Dividendenrendite von 2,1 Prozent sehr solide. Continental erzielt zudem im operativen Geschäft eine Eigenkapitalquote von 41 Prozent und glänzt mit einer starken Eigenkapitalrendite von 20 Prozent.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.