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QIX Deutschland: RATIONAL peilt nach positiver Bank-Studie neues Rekordhoch

14.07.21 15:16 Uhr

QIX Deutschland: RATIONAL peilt nach positiver Bank-Studie neues Rekordhoch | finanzen.net

Trotz gestern veröffentlichter hoher US-Inflationszahlen bleibt die Stimmung beim QIX Deutschland auch am Mittwoch positiv.

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Dabei liegt der Index am Nachmittag nur leicht im Minus bei 16.990 Punkten. RATIONAL geht nach ersten Erholungstendenzen in Q1 für sein 2021er Gastronomie-Geschäft von weiteren Lockdown-Lockerungen und dem Abbau des Investitionsstaus aus. Spezialchemie-Hersteller Evonik tätigt mit dem Produktionsausbau seiner Polyamid-Anlage in Marl seine bislang größte Einzelinvestition in Deutschland.

Zu den gestrigen Top-Werten im Qualitäts-Index war mit starken Zugewinnen von fast 3% vor allem die Aktie von RATIONAL, die am heutigen Mittwoch jedoch leicht auf 817,50 Euro zurückkommt, ihr Rekordhoch dabei aber weiter anvisiert. Die Papiere des Großküchenausrüsters profitierten am Dienstag in erster Linie von einer Studie vom Bankhaus Metzler. So trauen Analysten der Bank der Aktie das Erreichen des neuen Kursziels von 950,00 Euro zu. Sie gehen davon aus, dass sich die Geschäftserholung vom Restaurant-Lockdown mit der schrittweisen Öffnung im 2.Quartal fortgesetzt habe. Bei einer Fortsetzung des Lockerungstrends und belebtem globalen Tourismus dürfte die Dynamik im 2.Halbjahr noch zunehmen, so die Experten. Wenn das 2.Quartal erwartungsgemäß gut etwa auf dem Niveau von 2019 ausfalle, seien die Markterwartungen für das Gesamtjahr zu niedrig, betonten sie zudem. Die Analysten sehen somit gute Chancen, dass das Vorkrisenniveau bereits 2022 und nicht erst 2023 wieder erreicht werde. RATIONAL selbst spürte in den letzten Monaten eine deutlich Erholung von den zahlreichen Pandemie-Umständen insbesondere bei Großküchen und vielen Kettenkunden wie Bäckereien und Fastfood-Anbietern. Vor allem in Asien zeigte sich frühzeitig eine Tendenz zur Normalisierung. Der Quartalsumsatz von Januar bis März lag in der Region gut ein Viertel über dem Vorjahr, während die Erlöse des Gastronomie-Dienstleisters in Europa und Lateinamerika jeweils mehr als 10% nachgaben. Da das Marktumfeld auch weiterhin volatil bleibt, gab der gruppenweite Umsatz des Unternehmen, das Gaststätten und weltweit viele Essküchen unter anderem mit seinem hochinnovativen Combi-Dämpfer ausstattet, letztlich im ersten Jahresviertel nochmal um 7% auf 167,7 Mio. Euro nach.

Dank geringerer Kosten konnte RATIONAL aber neben dem Betriebsgewinn auch wieder die entsprechende EBIT-Marge auf 19,2% nach 14,3% im Vorjahr steigern, was schließlich Investoren begeisterte. Nach dem Umsatzeinbruch von 2020 (-23%) hofft das Management nun, dass 2021 insgesamt noch mehr Restaurantgeschäfte und auch die Hotellerie wieder öffnen können. Dadurch könnte auch ein Investitionsstau aus dem letzten Geschäftsjahr für zusätzliches Wachstum sorgen. Dem Optimismus steht allerdings die derzeitige Ausbreitung der Delta-Variante entgegen, die im Herbst möglicherweise erneute europaweite Lockdowns mit sich bringen könnte. Die alten operativen Kennzahlen dürfte RATIONAL aber spätestens in ein bis zwei Jahren wieder erreicht haben. Denn neben einer überdurchschnittlich hohen EBIT-Marge erzielte der Großküchenlieferant zuletzt trotz Absatz-Krise eine Eigenkapitalrendite von immerhin 15 %. Mit diesen robusten Werten befindet sich die Aktie jedenfalls zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Leichte Abgaben auf aktuell 28,95 Euro verbucht am Mittwoch im Qualitäts-Index auch die Evonik-Aktie. Erst im Mai ließen wieder gut laufende Geschäfte mit der Auto- und der Bauindustrie sowie rund um Hygieneanwendungen den Spezialchemie-Hersteller ein wenig zuversichtlicher für 2021 werden. Außerdem nahm das Unternehmen in der vergangenen Woche im Chemiepark Marl eine neue Anlage für die Produktion eines speziellen Kunststoffs in Betrieb. Mit dem Ausbau seiner Produktionskapazitäten des weltweit gefragten Spezialkunststoffs Polyamid (PA) 12 hat Evonik dabei nicht nur seine bestehenden Kapazitäten nahezu verdoppelt, insgesamt wurden auch fast 500 Mio. Euro investiert. Es handelt sich laut Management sogar um die bislang größte getätigte Einzelinvestition in Deutschland. Polyamid 12 gilt vor allem als Hochleistungskunststoff, der besonders hohen Belastungen ausgesetzt werden kann. Heute findet er nach Angaben des Unternehmens unter anderem beim Automobilbau (Brems- und Kraftstoffleitungen) und in der Medizintechnik Verwendung. Auch Rohre aus PA 12 können einfach verlegt werden und etwa bei Gasleitungen die deutlich schwereren Rohre aus Stahl ersetzen. Zusätzlich bringt die derzeitige Entwicklung des 3D-Drucks, bei dem Polyamid 12 verstärkt eingesetzt wird, einen regelrechten Nachfrageschub.

Evonik selbst sieht sich als Weltmarktführer bei diesem Kunststoff. Der Produktionsprozess in der aus 7 Einheiten bestehende Anlage soll im Laufe des Jahres auch voll anlaufen. Es hätten auch Unternehmens-Standorte in Asien mit sehr attraktiven Konditionen bereit gestanden, sagte der Vorstand bei der Inbetriebnahme. In Marl habe es aber erstklassige Rahmenbedingungen für Investitionen dieser Größenordnung gegeben, betonte er. Durch die in knapp 2 Jahren errichtete Anlage entstünden bei Evonik auch 120 neue Arbeitsplätze und Hunderte würden gesichert, so der Manager. Insgesamt werden am größten deutschen Standort in Marl etwa 7.000 Mitarbeiter beschäftig. Von dieser Nachricht zeigte sich zwar die Aktie kaum beeindruckt, dennoch bleibt sie angesichts von derzeit über 4% an Dividendenrendite ein weiterhin interessantes Investment.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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Bildquellen: Traderfox

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