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QIX Deutschland: Positive Analysten-Einschätzungen treiben Porsche-Aktie nach 6-Monatszahlen kräftig ins Plus und Bechtle kauft italienisches IT-Systemhaus zu

11.07.24 15:12 Uhr

QIX Deutschland: Positive Analysten-Einschätzungen treiben Porsche-Aktie nach 6-Monatszahlen kräftig ins Plus und Bechtle kauft italienisches IT-Systemhaus zu | finanzen.net

Im Zuge der heutigen US-Inflationszahlen liegt der QIX Deutschland am Donnerstag mit 0,3 % im Plus bei 16.120 Punkten. Porsche liefert im 1. Halbjahr mit 155.945 Sportwagen zwar weltweit gut 7,0 % weniger aus, dennoch soll bis Ende 2024 das stärkste Produktportfolio aller Zeiten angeboten werden. Bechtle übernimmt IT-Spezialist Magnetic Media Network und baut damit sein Italien-Geschäft rund um iOS- und Mac-Technologien kräftig aus.

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Am Mittwoch war mit Kurszuwächsen von über 3,0 % im Qualitäts-Index dank positiver Analystenstudien die Aktie von Porsche der größte Gewinner. Heute notiert sie aber erstmal wieder mit 0,9 % bei 74,65 Euro im Minus. Der Premiumhersteller hatte am Dienstag Auslieferungszahlen für das 1. Halbjahr vorgelegt, die letztlich nur vom EU-Geschäft gerettet wurden. Mehrere Banken und Investmenthäuser haben sich daraufhin am Mittwoch zu Porsche geäußert, was wiederum Käufer in die Aktie getrieben hat. Die Analysten von Deutsche Bank Research hatten ihre Einstufung für die Papiere mit einem Kursziel von 100,00 Euro auf "Buy" belassen. Die Zuffenhausener seien wohl bei der Marge über 16,0 % gerast, schrieben sie mit Blick auf den anstehenden Quartalsbericht. Und auch die US-Investmentbank JPMorgan hatte ihre Einschätzung für Porsche mit einem Kursziel von 110,00 Euro auf "Overweight" bestätigt. Die Experten der Bank rechnen mit guten Ergebnissen im 2. Quartal. Alle Augen seien auf die Margensignale für 2025 gerichtet, betonten sie. Dabei lieferte der Sportwagenproduzent im 1. Halbjahr weltweit 155.945 Fahrzeuge aus, was einem Rückgang von 7,0 % gegenüber dem Vorjahr entsprach. Porsche musste in diesem Zeitraum zugleich mit ansehen, wie der eigene Marktanteil in China bei E-Autos angesichts des dortigen Wettbewerbs immer weiter schrumpfte. Letztlich wurde auf dem chinesischen Automarkt von Januar bis Juni mit dem Absatz von nur noch 29.551 Autos (-33,0 %) einer der stärksten Rückgang für Porsche überhaupt verzeichnet. Auf dem chinesischen Festland, in Hongkong und Macau betreibt das Unternehmen immerhin 155 Verkaufsstandorte, die zuletzt aber nur noch durchschnittlich oft von Interessenten aufgesucht wurden.

Dagegen legten die Sportwagen-Auslieferungen in Deutschland in den ersten 6 Monaten unerwartet um 22,0 % auf 20.811 Stück zu. Im restlichen Europa wuchsen sie indes um 6,0 % auf 38.611. Zwar fiel in Nordamerika der Absatz um 6,0 % auf 39.558 Einheiten, für Porsche blieb es aber dennoch der größte und wichtigste Einzelmarkt. Das Management sprach jedenfalls von einem weltweit herausfordernden Marktumfeld für Autobauer. Auch drückten die jüngsten EU-Zölle auf E-Autos aus China zuletzt auf die Stimmung. Porsche will aber dennoch in 2024 das stärkste Produktportfolio aller Zeiten auf die Straße und in die Verkaufsläden bringen. Derzeit aktualisiert die VW-Tochter deshalb auch mit dem Cayenne, Panamera, Macan, Taycan und 911er nicht nur 5 seiner 6 Modelle. Die damit verbundenen Übergänge sind laut Porsche-Vertriebsvorstand komplex und führen in einzelnen Märkten und Modellreihen vorübergehend sogar zu Angebotslücken. Die neue E-Generation der Macan-SUV-Reihe verzeichnet Porsche zufolge derzeit auch einen sehr erfreulichen Auftragseingang. Bis 2030 sollen dann mehr als 80,0 % aller Modelle vollelektrifiziert sein. Und mittelfristig wollen die Stuttgarter damit letztlich eine gruppenweite Umsatzmarge von rund 17,0 bis 19,0 % erzielen.
Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.
Leicht im Minus bei 41,75 Euro notiert am Donnerstag im Qualitäts-Index auch die Aktie von Bechtle. Zwar mussten die Anteilscheine des IT-Unternehmens zuletzt deutlich Federn lassen, die Aussichten für das Geschäft rund um das Einrichten und Managen von IT-Systemen und -Netzwerken bleiben aber dennoch unverändert gut. Zumal Bechtle auch weiterhin in seine europäische Expansion investiert. In Italien hatte das Unternehmen erst Anfang Juli das IT-Systemhaus Magnetic Media Network mit Sitz in der Nähe von Mailand erworben. Mit dem Zukauf will man die dortige Marktposition stärken, teilte die Unternehmensführung hierzu mit. Über die Tochter Bechtle direct Italien bedient Bechtle in Italien bereits Großkunden, den Mittelstand sowie den öffentlichen Bereich mit IT-Diensten. Die künftige Tochter Magnetic Media Network kam in 2022/23 mit rund 100 Mitarbeitern auf Erlöse von 68,60 Mio. Euro. Zu Bechtle passt die Akquisition auch deshalb, weil die Italiener "Apple Authorised Enterprise Reseller" sind, und damit spezielle Lösungen für Geschäftskunden rund um iOS- und Mac-Technologien anbieten können. Dies dürfte letztlich sehr gut ins eigene IT-Portfolio passen. Zumal Bechtle in Deutschland bereits den gleichen Partnerstatus hat, neben vielen anderen Kooperationen innerhalb der Branche. Aktuell liege der Fokus eher auf Südeuropa, sagte der Chef erst im März zu möglichen Expansionsplänen. Portugal sei wie Spanien ein attraktiver Markt, auch in Italien sei Bechtle noch nicht so stark wie man gerne wäre.
Mit Magnetic Media Network gewinnen wir ein Unternehmen, das über eine bemerkenswerte Passion zur Technologie verfügt, kommentierte der Finanzvorstand von Bechtle die jüngste Übernahme. Zudem ist es sehr kreativ und schnell bei der Entwicklung von modernen Serviceleistungen und hilft uns, unser Portfolio in einem interessanten europäischen Markt auszubauen, betonte der Manager. Durch den neuen Zukauf vervierfacht Bechtle zugleich die Mitarbeiterzahl in Italien und baut seinen IT-Dienstleistungsbereich weiter aus. Über die Konditionen und Kaufsumme für Magnetic Media Network wurde allerdings nichts bekannt gegeben. Mittelfristig dürfte aber auch der Markteintritt in den USA auf der Liste stehen.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an. Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

Bildquellen: Traderfox