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QIX Deutschland: Mit diesen Strategien sichern Siemens Healthineers und Brenntag ihre Marktführerschaft

16.09.20 15:39 Uhr

QIX Deutschland: Mit diesen Strategien sichern Siemens Healthineers und Brenntag ihre Marktführerschaft | finanzen.net

Vor der heutigen Zinsentscheidung der US-Notenbank hält die gute Stimmung beim QIX Deutschland an. Am Nachmittag liegt der Index folglich mit 0,7% im Plus bei 13.990 Punkten.

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Siemens Healthineers dürfte durch Zukauf von Wettbewerber Varian Medical Systems den Markanteil im Bereich Strahlentherapie für Krebspatienten deutlich ausbauen. Überraschende Aussicht auf einen operativen Gewinn von 1,0 bis 1,04 Mrd. Euro für 2020 treibt die Brenntag-Aktie auf neuen Höchststand.

Einer der gestrigen Tagesgewinner im Qualitäts-Index war die Siemens Healthineers-Aktie. Am Mittwoch präsentiert sie sich dagegen kaum verändert bei 37,80 Euro. Angetrieben wurden die Papiere des Medizintechnik-Herstellers dabei insbesondere von bekannt gewordenen Insiderkäufen des Vorstandes, die vor allem das Vertrauen in die eigene Strategie und zugleich die Stärke des Unternehmens signalisierten. Für Siemens Healthineers spricht zudem auch, dass das Geschäft bisher gut durch die Covid-19-Krise und deren Umstände gekommen ist. Und dass, obwohl Ärzte und Kliniken weniger Patienten mit anderen Krankheiten behandelten, und deshalb die Labore weniger Reagenzien für Bluttests brauchten. Auch die Röntgengeräte und Computer-Tomografen des Unternehmens konnten teilweise nur mit Verspätung ausgeliefert bzw. installiert werden. Letztlich wurde die Talsohle bei Siemens Healthineers aber im jüngst 3.Quartal (April bis Juni) durchschritten. In den ersten 9 Monaten des laufenden Geschäftsjahres hat sich zwar der Umsatz gegenüber dem Vorjahr nicht nennenswert verändert, was aber in Anbetracht der Pandemie als robuste Endwicklung zu werten ist. Was den Aktienkurs des Gesundheitsdienstleisters aber zuletzt belastete, war allen voran die mit der geplanten Übernahme des US-Wettbewerbers Varian Medical Systems verbundene Kapitalerhöhung. Immerhin müssen knapp 16,4 Mrd. USD für die anstehende Akquisition aufgebracht werden. Siemens Healthineers dürfte hierdurch allerdings zum weltweiten Marktführer im Bereich der Strahlentherapie für Krebspatienten aufsteigen.

Wobei der Kaufpreis, den das Unternehmen auf den Tisch legt, laut Analysten aber einer stolzen Summe entsprechen würde. Maßgeblich ist dabei der Nettogewinn von Varian, der die letzten 3 Jahre im Durchschnitt bei etwa 220 Mio. USD lag. Der Zukauf würde also zum jetzigen Stand das 74-Fache des zuletzt erzielten Gewinns der Amerikaner kosten, was durchaus ambitioniert ist. Mit dem Ausbau der Krebsforschung und -therapie baut Siemens Healthineers dafür aber einen lukrativen Geschäftsbereich aus, was sich langfristig auszahlen dürfte. Zuletzt war die Bildgebungs-Sparte (Röntgen, Ultraschall, MRT) für das Unternehmen jedenfalls der größte Umsatz- und Gewinnbringer. Die Aktie selbst kommt inzwischen nur noch mit ein 2020er KGV von gut 18. Dabei ist das Medizintechnikgeschäft von Siemens Healthineers mit einer robusten Eigenkapitalrendite von 16% ungeachtet der derzeitigen Krise nach wie vor sehr gewinnträchtig.. Die Papiere entsprechen damit aber wichtigen Aufnahmekriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Vor allem die Brenntag-Aktie gehört am Mittwoch im Qualitäts-Index mit zu den stärksten Werten und steigt dabei um 3,6% auf 57,10 Euro und erreicht damit ein Mehrjahreshoch. Entscheidender Treiber hinter dem starken Anstieg ist die heutige Mitteilung, dass der Vorstand des weltweit führenden Chemikalienhändlers überraschend einen Milliardengewinn für dieses Jahr in Aussicht stellt hat. Dem Unternehmen zufolge soll in 2020 ein operativer Gewinn (EBITDA) von 1,0 bis 1,04 Mrd. Euro erzielt werden. Das Niveau des vergangenen Jahres würde damit gehalten oder sogar leicht übertroffen werden. Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass es zu keiner erneut starken wirtschaftlichen Abschwächung kommt. Brenntag selbst zeigt damit aber einmal mehr, wie widerstandsfähig das Geschäftsmodell des Unternehmens gerade in Zeiten von konjunkturellen Unsicherheiten letztlich ist. Dabei war der Vertriebshändler, der als dauerhaftes Bindeglied zwischen Produzenten sowie der abnehmenden und weiterverarbeitenden Industrie operiert, eines von wenigen Unternehmen, die bereits im 2.Quartal einen Gewinnanstieg aus eigener Kraft vorzeigen konnten. Geholfen hatte diesbezüglich vor allem das große Portfolio von Chemikalien wie etwa Desinfektions- und Reinigungsmittel, das genutzt wurde, um sogar höhere Preise durchzusetzen. Noch im April hatte Brenntag aufgrund der sich verschlimmernden Pandemie und dem schwächelnden Geschäft mit der nordamerikanischen Öl- und Gasindustrie, also einer der wichtigsten Kundengruppe, sogar den Jahresausblick zunächst ausgesetzt. Die Aktie ist jedenfalls auch nach mit jüngsten Kursanstieg fundamental nicht zu teuer. Aktuell notiert sie mit dem 18-fachen KGV des geschätzten Gewinns für 2021.

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Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

Bildquellen: Traderfox