QIX Deutschland: Knorr-Bremse klettert nach 2025er-Margen- und Erlösausblick auf Mehrjahreshoch und BMW überholt Tesla im Januar bei E-Modellen am deutschen Markt

Die Hoffnungen auf eine Lösung im US-chinesischen Zollstreit treiben den QIX Deutschland am Donnerstag leicht ins Plus auf 17.150 Punkte. Lkw- und Bahntechnikanbieter Knorr-Bremse erhöht die 2025er-Umsatzprognose leicht auf 8,1 bis 8,4 Mrd. Euro, zudem soll sich auch das schwächelnde Lkw-Geschäft erholen.
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BMW kann im Januar in Deutschland gut 2.795 E-Fahrzeuge absetzen, was ein Plus von fast 14,0 % war, und deutlich über den Absatzzahlen vom US-Rivalen Tesla lag.
Einer der heutigen Tagesgewinner ist mit 4,5 % im Qualitäts-Index die Aktie von Knorr-Bremse, die damit auf aktuell 83,30 Euro anzieht. Die Papiere des Lkw- und Zugbremsenspezialisten markieren dabei auch ein Mehrjahreshoch. Heute sorgen neben dem zuletzt starken Bahntechnikgeschäft auch positive Äußerungen der Unternehmensführung für zusätzlichen Optimismus. Schließlich strebt Knorr-Bremse für 2025 weiteres Wachstum an. Beflügelt wird der Aktienkurs heute auch vom vollen Auftragsbuch, das Ende 2024 mit knapp 7,2 Mrd. Euro einen Rekordstand erreichte. Mit dem heutigen Zahlenwerk für das abgelaufene Jahr beweist das Knorr-Bremse-Management zudem, die Fähigkeit den Produzenten von sicherheitsrelevanten Komponenten für Schienen- und Nutzfahrzeuge auch durch trübes Fahrwasser führen zu können. Knorr-Bremse habe 2024 sämtliche seiner Ziele erreicht oder übertroffen, sagte heute der Vorstand. Unsere Truck-Division, die derzeit mit einer weltweit schwierigen Marktlage zu kämpfen hat, erwirtschaftete dennoch eine zweistellige Rendite. Dementsprechend verbesserte sich bei Knorr-Bremse im letzten Jahr die EBIT-Marge um einen Prozentpunkt auf 12,3 %. Dabei profitierte der Lkw- und Bahntechnikhersteller auch vom laufenden Restrukturierungsprogramm. Allerdings buchte das Unternehmen im Schlussquartal millionenschwere Abschreibungen im Zusammenhang mit dem Verkauf von Randbereichen.
Knorr-Bremse will aber den 2025er-Umsatz gruppenweit auf 8,1 bis 8,4 Mrd. Euro steigern, nachdem er sich im letzten Jahr mit 7,9 Mrd. unverändert entwickelte. Die Umsatzrendite sieht das Management in der Spanne zwischen 12,5 bis 13,5 %. Dabei wird erwartet, dass sich der Markt für Nutzfahrzeuge ab der 2. Jahreshälfte bessern und 2026 dann wieder anspringen wird. Und auch die bislang so solide Nachfrage im Bahngeschäft soll anhalten. Und auch bei der aktiven Portfoliobereinigung liegt Knorr-Bremse demnach voll im Plan. Mit diesem will der Lkw- und Zugbremsenspezialist seine Fokussierung auf Kernkompetenzen und Performance stärken. So konnten den heutigen Angaben zufolge bereits über 60,0 % des bis 2026 zum Verkauf angestrebten Umsatzvolumens veräußert werden. Für das laufende Bilanzjahr kündigte Knorr-Bremse weitere Restrukturierungskosten von bis zu 50,0 Mio. Euro an. Und da der Zulieferer operativ sehr gut dasteht, sollen die Aktionäre für 2024 auch eine leicht höhere Dividende als die im Vorjahr gezahlten 1,64 Euro erhalten. Die Kapitalrendite erreicht damit dennoch nur etwa 2,3 %. An der Börse wird Knorr-Bremse trotz Rekordhoch aber weiterhin nur mit einem günstigen KGV von 14 gehandelt.
Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.
Solide Zugewinne von 1,0 % auf 83,30 Euro kann im Qualitäts-Index heute auch die Aktie von BMW hinlegen und ist damit einer der Favoriten. Schließlich hatte der Autobauer mit
robusten Januar-Verkaufszahlen die Führung bei E-Fahrzeuge in Europa übernommen. Außerdem hatte BMW den US-Kontrahenten Tesla dabei im Bereich reiner E-Modelle in Deutschland überholt. Laut Angaben des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) konnten die Münchner dazu auch noch die direkten deutschen Wettbewerber Audi und Mercedes-Benz überholen. Letztlich konnte BMW im ersten Jahresmonat hierzulande gut 2.795 batterie-betriebene E-Fahrzeuge absetzen, was immerhin 17,2 % des Gesamtabsatzes entsprach. Gegenüber dem Vorjahresmonat war es ein Plus von fast 14,0 %. Zudem waren es mehr als doppelt so viel wie Tesla mit 1.277 Januar-Zulassungen, die in Deutschland einen Rückgang um 60,0 % verzeichneten. Für den deutschen Premiumhersteller waren die Januar-Zahlen aber auch erneut ein Meilenstein, und folgt dem beachtlichen Verkaufsjahr 2024. Denn BMW konnte im gesamten letzten Jahr erstmals mehr E-Autos in Deutschland verkaufen als der US-Rivale. Auch die weltweiten Verkäufe der Marke Tesla stehen derzeit unter Druck.
Die aktuelle Absatzstärke von BMW bei E-Fahrzeugen beruht aber nicht nur auf einem Modell, sondern auf einer breiten und innovativen Produktpalette. Inzwischen hat das Unternehmen sogar über 15 reine E-Modelle im Angebot. Dabei waren die verkaufsstärksten Modelle des Autoproduzenten im Januar der BMW i4 mit 774 Einheiten, der BMW i5 (730 Einheiten) und das Modell BMW iX1 mit 644 verkauften Stück. Dies unterstreicht auch die Fähigkeit von BMW, unterschiedliche Kundenkreise anzusprechen, und die sich von SUVs bis hin zu Limousinen der Oberklasse interessieren. Angesichts der jüngsten China-Schwäche gingen zwar in 2024 die gesamten Auslieferungen der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce um 4,0 % auf rund 2.450.800 Fahrzeuge zurück. Der Absatz vollelektrischer Autos wuchs aber bei BMW in den letzten 12 Monaten um 13,5 % auf knapp 426.590 Einheiten. Und beim künftigen Geschäft sollen neben den E-Serien auch die Luxusmodelle zum Wachstumstreiber mit zweistelligen Raten werden.
Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.
Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Bildquellen: Traderfox