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QIX Deutschland: Infineon sichert sich mehrjährige SiC-Wafer-Lieferungen und kündigt Zukäufe an

25.08.22 15:11 Uhr

QIX Deutschland: Infineon sichert sich mehrjährige SiC-Wafer-Lieferungen und kündigt Zukäufe an | finanzen.net

Der QIX Deutschland verzeichnet am Donnerstag, kurz vor dem wichtigen Notenbanker-Treffen in Jackson Hole, einen moderaten Anstieg. Dabei liegt der Index am Nachmittag leicht mit 0,1 % bei 13.650 Punkten vorn.

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Infineon unterschreibt langlaufenden US-Liefervertrag für zukunftsträchtigen Siliziumkarbid-Leistungshalbleiter und plant weitere Übernahmen. SAP gibt Abspaltung des Lern-Management-Bereichs SAP Litmos an Francisco Partners bekannt.

Einer der heutigen Tagesgewinner ist im Qualitäts-Index die Aktie von Infineon, die dabei um 1,0 % auf 25,50 Euro anzieht. Am Dienstag hatte der Halbleiterspezialist einen Siliziumkarbid-Wafer-Lieferantenvertag unterschrieben, zuletzt hatte zudem auch der Vorstand weitere strategische Übernahmen angekündigt. Mit dem mehrjährigen Liefervertrag für Verbindungshalbleiter aus Siliziumkarbid (SiC), den die Münchner in dieser Woche mit dem US-Unternehmen II-VI abgeschlossen haben, sichert sich Infineon einen weiteren Zugang zu Halbleitermaterialien. Mit diesen will das Unternehmen vor allem die stark steigende Kundennachfrage in diesem Bereich bedienen. Die Vereinbarung sei Teil der Multi-Sourcing-Strategie, die ersten Lieferungen von Wafern seien bereits erfolgt, hieß es in einem Statement. Dem Unternehmen zufolge ermöglichen SiC-basierte Wafer besonders effiziente und robuste Leistungshalbleiter, die über ein hervorragendes Kosten-Nutzen-Verhältnis auf der Systemebene verfügen. Derartige Chips vertreibt Infineon bereits unter dem Markennamen "CoolSiC" für zahlreiche Industrieanwendungen. Wichtige Einsatzgebiete sind diesbezüglich unter anderem bei Photovoltaik-Umrichtern, der industriellen Stromversorgung sowie der fortschreitenden E-Mobilität zu finden. Künftig will das Unternehmen mit II-VI als strategischer Partner auch beim Übergang zu SiC-Wafern mit 200-mm-Durchmesser zusammenarbeiten. SiC-Verbindungshalbleiter setzen neue Standards bei Leistungsdichte und Effizienz, so ein Sprecher von Infineon. Derweil erwartet der Chipproduzent, dass der eigene Umsatz mit SiC-Halbleitern in der ersten Hälfte des Jahrzehnts um durchschnittlich mehr als 60 % pro Jahr wächst. Bis Mitte 2025 wird damit sogar eine Umsatzgröße von rund 1,0 Mrd. USD angestrebt. Aktuell werden weltweit schon mehr als 3.000 Kunden mit Produkten, die auf der SiC-Technologie basieren, beliefert.

Darüber hinaus will Infineon sein Chipgeschäft künftig mit weiteren Akquisitionen stärken. Aus heutiger Sicht peile ich durchaus Übernahmen an, in kleinerer oder mittlerer Größenordnung, was sich dann durchaus auch im Milliardenbereich abspielen könnte, sagte jüngst der Firmenchef der "Süddeutschen Zeitung". Neue große Standorte plant das Halbleiterunternehmen jedoch nicht. Wir wollen damit unsere drei großen bestehenden Standorte für die Wafer-Produktion noch größer machen und diese ausbauen, betonte der Manager. Dabei ist Infineon schon jetzt dank des anhaltenden Halbleiterbooms hochprofitabel. Zuletzt kam das Unternehmen auf eine Eigenkaptalrendite von über 10 %, zudem ist es mit einer gegenwärtigen Eigenkaptalquote von 49 % finanziell bestens aufgestellt. Die Aktie von Infineon kommt auch nur auf eine moderate KGV-Bewertung von 13. Damit entspricht das Papier jedenfalls wichtigen Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Am Donnerstag gibt im Qualitäts-Index dagegen die SAP-Aktie leicht auf aktuell 87,55 nach. Dabei hatte der Software- und IT-Dienstleister erst vor einer Woche verkündet, den Lern-Management-Bereich SAP Litmos an den US-Finanzinvestor Francisco Partners verkaufen zu wollen. SAP hat sich zum Ziel gesetzt, jedes Unternehmen zu befähigen, intelligent, vernetzt und nachhaltig zu werden, indem Daten, Technologie und Best Practices zusammengeführt werden, kommentierte der SAP-Spartenchef der Tochter SuccessFactors die Pläne. Als Ergebnis der laufenden unternehmensweiten Überprüfung des Portfolios haben wir festgestellt, dass sich die Wertversprechen und Funktionalitäten der SAP Learning-Lösungen und der SAP Litmos-Lösungen überschneiden. Dabei hat sich die Litmos-Sparte hauptsächlich auf den Bereich Lern-Managementsysteme spezialisiert und wurde von den Walldorfern mit dem 3,4 Mrd. USD schweren Kauf des Unternehmens SuccessFactors Ende 2011 übernommen. SAP Litmos entwickelt letztlich Lerntechnologien und bedient nach eigenen Angaben damit weltweit mehr als 1.000 Kunden. SAP hat mit Francisco Partners jedenfalls eine amerikanische Investmentfirma gefunden, die sich vor allem auf Partnerschaften mit Technologieunternehmen spezialisiert hat. Der Abschluss der Transaktion wird für das 4. Quartal erwartet, finanzielle Bedingungen der Veräußerung wurden von dem Software-Anbieter allerdings nicht bekannt gegeben.

Dafür konnte SAP zuletzt sein Umsatzwachstum weiter beschleunigen, die Margen gingen jedoch erneut deutlich zurück. Dies hing aber auch damit zusammen, das der Vorstand schon im Herbst 2020 angekündigt hatte, Wachstum erst einmal über eine höhere Profitabilität stellen zu wollen. Erst 2023 dürfte das operative Ergebnis wieder zulegen. Die Cloud-Erlöse sind aber inzwischen zum größten Umsatztreiber bei SAP geworden. Die weltweiten Einnahmen mit Cloud-Software soll in diesem Jahr sogar um 23 bis 26 % zulegen. Besonders wichtig ist dabei vor allem das Tempo bei der Cloud-Version der Kernsoftware S/4 Hana, die die stärksten Wachstumsimpulse insbesondere aus der für das Unternehmen so wichtigen Region Amerika verspricht.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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Bildquellen: Traderfox

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