QIX Deutschland: Infineon-Aktie explodiert fast 10% dank starker Halbjahresaussichten

Der Index legt dabei bis zum Nachmittag deutlich um 2,1% auf 14.085 Punkte zu. Höhere Q1-Marge und zuversichtlicher Ausblick auf das 2te Halbjahr lassen Aktie von Infineon regelrecht abheben. Siemens kann zum Jahresauftakt seinen Umsatz leicht steigern und vermeldet rekordhohen Auftragsbestand von 149 Mrd. Euro.

Kräftige Zugewinne verzeichnet im Qualitäts-Index heute vor allem die Aktie von Infineon. Aktuell steigt sie dabei um fast 10% auf 22,10 Euro. Der Halbleiterspezialist profitiert damit von den heute vorgelegten Zahlen des 1.Geschäftsquartals (Ende Dezember). Zwar waren dabei Umsatz und operatives Ergebnis im Vergleich zum Vorquartal wie erwartet deutlich rückläufig, mit einer EBIT-Marge von 15,5% übertraf das Unternehmen aber die Erwartungen. Zudem blickte der Vorstand zuversichtlich aus das 2te Halbjahr. Im Quartal hatte Infineon sowohl im Geschäft mit der Autoindustrie als auch in der PMM-Sparte, in der der Absatz von Chips für die Stromversorgung sowie für mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets gebündelt ist, mit rückläufigen Zahlen zu kämpfen. Vor allem die Automotive-Sparte ist für die Münchner von großer Bedeutung, immerhin trägt sie den Löwenanteil zum Umsatz bei. Letztlich lag das Minus bei den Quartalserlösen bei 7% und summierte sich auf 1,92 Mrd. Euro. Dennoch bestätigte Infineon die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2019/20, wonach ein Umsatzplus von 3 bis 7% sowie eine Segmentergebnis-Marge von 16% erwartet werden. In der Automotive- und der IPC-Sparte soll dabei der Umsatz stärker als der Konzerndurchschnitt steigen.

Zudem rechnet das Management bei der geplanten Übernahme des US-Konkurrenten Cypress Semiconductor, dass der Vollzug gegen Ende des 2. oder Anfang des 3.Quartals vermeldet werden kann. Mit der Übernahme des kalifornischen Halbleiterherstellers will Infineon neben der steigenden Produktion von E-Automobilen auch von anderen Wachstumstrends profitieren. Die Aktie selbst wird aber ungeachtet der jüngsten Erholung weiterhin nur mit einem KGV von gut 19 bewertet. Der Chiphersteller erwirtschaftet obendrein eine solide Eigenkaptalrendite von über 11% und ist mit einer Eigenkaptalquote von 64% finanziell bestens aufgestellt. Damit entspricht sie wichtigen Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Ebenfalls gut behaupten kann sich heute im Qualitäts-Index die Aktie von Siemens. Aktuell klettert das Papier dabei um 0,6% auf 113,80 Euro. Vor Beginn des heutigen Aktionärstreffens in München gab das Unternehmen ebenfalls Zahlen zum jüngsten Geschäftsverlauf bekannt. Für den Technologiekonzern hat dem Vorstand zufolge das neue Jahr aber etwas verhalten begonnen. Dabei legte der gruppenweite Umsatz im 1.Quartal (31. Dezember) leicht um 1% auf 20,3 Mrd. Euro zu, der Nettogewinn lag mit knapp 1,1 Mrd. Euro ebenfalls etwas über dem Vorjahresniveau. Allerdings fiel die Entwicklung der einzelnen Siemens-Töchter durchaus gemischt aus. Während der Umsatz der Sparte "Digital Industries" im Vergleich zum Vorjahr um 3% auf rund 3.76 Mrd. Euro nachgab, zog das Geschäft im Bereich "Smart Infrastructure" um 6% auf 3,53 Mrd. Euro an. Und während der Umsatz der Sparte "Mobilty" mit 2,18 Mrd. Euro unverändert bliebt, erzielte die börsennotierte Tochter Siemens Healthineers im 1.Quartal ein deutliches Umsatzplus von 9% auf 3,59 Mrd. Euro. Bei den Münchner sanken aber die Neuaufträge um 2% auf 24,8 Mrd. Euro. Das lag unter anderem an der anhaltenden Schwäche von Autoindustrie und Maschinenbau, zwei wichtigen Kundengruppen für Siemens.

Allerdings hat das Unternehmen noch immer sehr viele Bestellungen aus den vergangenen Quartalen abzuarbeiten, so dass der Auftragsbestand einen Rekordwert von 149 Mrd. Euro erreicht hat. Den größten unternehmerischen Handlungsbedarf sieht der Vorstand in diesem Geschäftsjahr jedoch im Energiegeschäft. Hier hatte die Windenergie-Tochter Siemens Gamesa im 1.Quartal tiefrote Zahlen geschrieben. Erst am Dienstag hatte Siemens angekündigt, die Anteile des spanischen Minderheitsaktionärs Iberdrola übernehmen zu wollen, mit dem es in der Vergangenheit immer wieder Streit gegeben hatte.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.