QIX Deutschland: Goldman Sachs sieht Kursziel für SAP weiterhin bei 100 Euro

Mit einem Kursanstieg von 1,4 Prozent auf 93,50 Euro führt heute die Bechtle-Aktie im Qualitäts-Index die Liste der Gewinner an. Das Analysehaus Warburg Research hatte zuletzt die Aktie von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 100 auf 105 Euro angehoben. Die Analysten begründeten das neue Anlagevotum mit der zuletzt deutlichen, aber ungerechtfertigten Korrektur der Aktie. Der IT-Dienstleister habe auch im dritten Quartal Anteile in einem hoch fragmentierten Markt gewonnen, so die Analysten in einer Studie.

Bechtle vermeldete solide Zahlen für das dritte Quartal. So stieg der Umsatz um 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 730 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich um 5,9 Prozent auf 35,2 Mio. EUR. Beim Gewinn erzielte der IT-Dienstleister einen Anstieg von 9,4 Prozent auf 25,8 Mio. Euro. Gleichzeitig bestätigte das Unternehmen für 2016 das Ziel einer deutlichen Umsatz- und Ergebnissteigerung. Bechtle erwartet dabei vor Steuern statt einer konstanten Marge einen leichten Anstieg der Gewinnspanne. 2015 lag die EBIT-Marge bei 4,6 Prozent. Der Jahresumsatz lag bei 2,83 Mrd. Euro und das EBIT bei 129,5 Mio. Euro. Mit einer Eigenkapitalquote von 53,9 Prozent ist Bechtle solide aufgestellt und erzielt eine Eigenkapitalrendite von 15 Prozent. Die Aktie erfüllt damit wichtige Kriterien für die Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Auch die SAP-Aktie gehört heute im Qualitäts-Index mit zu den Gewinnern. Aktuell notiert die Aktie mit einem Plus von 0,8 Prozent bei 82,05 Euro. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die SAP-Aktie nach Zahlen von Konkurrent Oracle auf "Buy" mit dem Kursziel von 100 Euro bestätigt. Die Resultate des US-Softwarekonzerns für das abgelaufene Geschäftsquartal dürften insgesamt wenig Einfluss auf den deutschen Rivalen haben, so die Analysten in einer Studie. Deren klassische Lizenzerlöse sollten entgegen der Markterwartung im vierten Quartal zurückgegangen sein. Allerdings sehen sie bei SAP eine ähnlich schnelle Transformation in Richtung internetbasierte Mietsoftware (Cloud) wie bei den Amerikanern, so die Analysten weiter.

Zuletzt zeigte sich der SAP-Vorstand optimistisch vor allem bei der gestiegenen Kundenresonanz auf die internetbasierten Angebote des Konzerns. Immer mehr Unternehmen würden Rechenleistung, Programme oder auch Speicherplatz über eine Cloud anstatt auf lokalen Trägern nutzen, so der Vorstand. Analysten gehen davon aus, dass der Markt für Cloud Computing allein in diesem Jahr um 16 Prozent auf weltweit 204 Mrd. USD ansteigen werde. Das spürt auch der SAP-Konzern, der in diesem Segment bereits mehrere Übernahmen getätigt hat. Der Umsatz aus dem Cloud-Bereich lag im dritten Quartal mit 769 Mio. USD um gut ein Viertel über dem Vorjahresquartal. Auch die neuen Cloud-Bookings (bereits abgeschlossene Aufträge) stiegen um 24 Prozent auf 265 Mio. Euro. Zu den bekanntesten Cloud-Diensten des Konzerns zählen Success Factors (Personalmanagement), Ariba (Geschäftsnetzwerk) und Concur (Reisebuchungen). Insgesamt bleibt aber die Sparte Softwarelizenzen weiterhin ein wichtiger Bestandteil bei SAP. Der SAP-Konzern erzielte mit Softwarelizenzen im dritten Quartal einen Großteil (3,7 Mrd. Euro) seines Umsatzes.

Die Analysten erwarten bei SAP einen Gewinn je Aktie von 3,79 Euro für 2016 und von 4,25 Euro für 2017. Die SAP-Aktie wird damit für 2017 mit einem KGV von 19 bewertet. Zudem überzeugt der Software-Konzern mit einer hohen Eigenkapitalquote von 50,9 Prozent. SAP erzielt dazu eine Eigenkapitalrendite von 16,7 Prozent und eine EBIT-Marge von 24,7 Prozent. Dies sind Spitzenwerte im Vergleich zu anderen Aktien im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Die britische Investmentbank HSBC hat das Kursziel für die MTU-Aktie von 104 auf 120 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Die erste grobe Zielsetzung des Triebwerkherstellers für 2017 deute auf ein solides Umsatzwachstum und lediglich leichten Gegenwind für die bereinigte EBIT-Marge hin, so die Analysten. Den optimistischen mittelfristigen Ausblick habe MTU bestätigt. Nach hohen Investitionen dürfte der Konzern im Jahr 2018 damit beginnen, die Früchte zu ernten, so die Analysten weiter.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.