QIX Deutschland: Fielmann kündigt Unternehmensführung mit zukünftiger Doppelspitze an

Zu den heutigen Tagesfavoriten im Qualitäts-Index gehört die Fielmann-Aktie, die aktuell um 0,6 Prozent auf 66,80 Euro zulegen kann. Der führende Augenoptiker Deutschlands bekommt überraschend eine Doppelspitze. Der Aufsichtsrat habe den Sohn von Gründer- und Unternehmenschef Günther Fielmann, Marc Fielmann, zum zweiten Vorstandsvorsitzenden ernannt, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Seit gut 2 Jahren sitzt Marc Fielmann bereits im Vorstand und verantwortete dort den Marketing-Bereich. Er wird seit längerem auf den künftigen Antritt des Firmenerbes vorbereitet. Der Fielmann-Konzern bezeichnete in einer Mitteilung die Ernennung des Sohns zum gleichberechtigten Co-Chef einen Zwischenschritt im Generationswechsel des Unternehmens. Der Gründer der erfolgreichen Optikerkette, Günther Fielmann, ist nicht nur Vorstandschef sondern zugleich auch Mehrheitsaktionär. Er hatte aber immer betont, so lange im Amt zu bleiben, bis sein Sohn bereit sei, die Führung zu übernehmen. Das Unternehmen Fielmann ist am besten in Familienhand aufgehoben, erklärte der Manager am Donnerstag. Allerdings steht der Unternehmenschef dem Verkauf von Brillen im Netz kritisch gegenüber. Sein Sohn soll nun aber vor allem die Digitalisierung des Geschäfts vorantreiben. Die internationale Expansion und die Digitalisierung bieten uns große Chancen, erklärte er in einer Mitteilung. Fielmann werde die augenoptische Branche in Europa zum Vorteil für die Kunden gestalten, ohne Kompromisse bei der Qualität zu machen.

Insgesamt überzeugt Fielmann bereits seit vielen Jahren nicht nur mit nachhaltigen Wachstumszahlen, diese sind auch mit einer Eigenkapitalquote von 75 Prozent solide untermauert. Darüber hinaus erwirtschaftet das Unternehmen operativ eine hohe Eigenkapitalrendite von 24 Prozent und eine EBIT-Marge von 16 Prozent. Auch die derzeitige Dividendenrendite von 2,8 Prozent ist attraktiv. Mit diesen Kennzahlen erfüllt die Fielmann-Aktie wichtige Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Im Plus zeigt sich heute im Qualitäts-Index auch die Bayer-Aktie, die aktuell auf 99,35 Euro zulegt. Der Leverkusener Konzern muss sich im Rahmen des Kartellverfahrens zur Monsanto-Übernahme von seinem Geschäft mit der digitalen Landwirtschaft trennen. Bayer bestätigte bereits am Mittwoch den geplanten Verkauf an den Chemiekonzern BASF. Darüber hinaus wurde bekannt, dass sich das Unternehmen auch von einem größeren Paket an Mitteln zur Saatgutbehandlung trennen muss. Wie Bayer weiter mitteilte, gingen diese Schritte auf behördliche Hinweise zurück. Da keine weiteren Informationen bekannt gegeben wurden, dürften die angekündigten Schritte im Zusammenhang mit den Verhandlungen des amerikanischen Justizministeriums stehen. Das Wall Street Journal hatte Anfang der Woche berichtetet, dass sich Bayer mit dem Departement of Justice in Washington im Grundsatz geeinigt habe. Von den Amerikanern seien dabei aber weitere Auflagen gefordert worden. Bedenken hätten die Amerikaner vor allem bei der Marktmacht, die der Konzern zusammen mit Monsanto in der digitalen Landwirtschaft gewinnen würde.

Bayer und Monsanto entwickeln und betreiben jeweils eigene IT-Plattformen, mit denen Landwirte ihren kompletten Betrieb digital steuern können. Darauf laufen die Daten vom Einkauf von Agrarchemikalien bis hin zur Steuerung des Einsatzes von Bewässerung, Pflanzenschutzmitteln und Dünger zusammen. Schon die EU-Kommission hatte vor ihrer Genehmigung Bedenken auf diesem Gebiet angemeldet. Sie gab sich aber damit zufrieden, dass Bayer per Lizenz dem Konkurrenten BASF einen exklusiven Zugang zu ihrer Plattform verschaffen wollte.

Das US-Analysehaus Bernstein Research hat die Einstufung für die Bayer-Aktie auf "Outperform" mit dem Kursziel von 123 Euro bestätigt. Das Zukunftsgeschäft digitale Agrochemie dürfte sich für das künftig wohl fusionierte Unternehmens Bayer/Monsanto langfristig als sehr werthaltig erweisen, schrieben die Analysten in einer am Donnerstag vorliegenden Studie.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.