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QIX Deutschland: DHL Group plant für Gewerbekunden ab 1. Oktober erneute Preisanpassungen

07.09.23 15:22 Uhr

QIX Deutschland: DHL Group plant für Gewerbekunden ab 1. Oktober erneute Preisanpassungen | finanzen.net

Anhaltende Zinssorgen und die Kursverluste in den USA trüben beim QIX Deutschland am Donnerstag die Stimmung merklich ein. Folglich gibt er um 0,6 % auf 15.245 Punkte nach.

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DHL Group erhöht ab Oktober, wie zuvor auch schon US-Konkurrent Fedex, die Paketpreise für Geschäftskunden, um gestiegene Personal- und Inflationskosten abzufedern. SAP hat Medienberichten zufolge Interesse am Software-Start-up LeanIX und könnte dabei einer Bewertung von knapp 1,2 Mrd. Euro zustimmen.

Eine eher abwärts-gerichtete Kursrichtung zeigt derzeit im Qualitäts-Index die Aktie der DHL Group (Deutsche Post). Am Donnerstag notiert sie auch kaum verändert bei 41,20 Euro. Dabei hätten die Papiere eigentlich von der jüngsten Ankündigung des Logistik- und Paketdienstleisters profitieren müssen, da Geschäftskunden künftig mehr für den Versand von Paketen bezahlen sollen. Die Erhöhung soll je nach Kundengruppe in Wellen ab dem 1. Oktober umgesetzt werden, teilte das Bonner Unternehmen vor einer Woche mit. Die DHL Group begründete den Schritt mit stark erhöhten Personalkosten nach dem Tarifabschluss im März sowie drastisch gestiegenen Preisen aufgrund der Inflation. Bei Privatkunden sollen die Preise aber zunächst nicht erhöht werden. Allerdings beziehen sich die Preisanpassungen auf den nationalen und internationalen DHL-Paketversand von Geschäftskunden. Das bundesweite und globale Express-Geschäft der DHL Group ist davon aber nicht betroffen. Kurz zuvor hatte auch schon der amerikanische DHL-Konkurrent Fedex angekündigt, bei seinen Kunden zum Jahreswechsel 2023/24 erneut an der Preisschraube drehen zu wollen. Sendungen von Fedex Express, Fedex Ground und Fedex Home Delivery würden zum 1. Januar 2024 im Schnitt um 6 % teurer, teilte das US-Unternehmen Ende August mit. Auch der DHL-Rivale nannte als Grund für die Preiserhöhungen die Mehrkosten im derzeitigen Geschäftsumfeld.

Für die DHL Group dürfte die erneute Anhebung aber ein "zweischneidiges" Schwert sein, denn ausgerechnet inmitten der konjunkturellen Abschwächung höhere Kosten bei Gewerbekunden durchzusetzen, könnte viele zur Konkurrenz treiben. Zumal das Logistikunternehmen aktuell selbst von der schwachen Entwicklung der Weltwirtschaft belastet wird. Die mittel- bis langfristigen Aussichten für die DHL Group sind aber angesichts der starken Marktstellung und des weltweit hervorragenden Transportnetzwerkes nach wie vor bestens. Vor allem auch weil alle Sparten der Bonner operativ sehr gut aufgestellt sind. Und gerade im "Supply Chain" Geschäft, das am wenigsten zyklisch reagiert, sorgen langlaufende Verträge zur Lagerhaltung, -bewirtschaftung und Transport für Stabilität. Bei der DHL Group dürfte insbesondere diese Sparte ihre gute Ertrags-Performance aus den ersten beiden Quartalen des Jahres auch in Zukunft fortsetzen. Dagegen hängt bei den großen Geschäften rund um die Express-Sparte sowie in der Luft- und Seefrachtbeförderung, die Entwicklung auch davon ab, wann sich die Weltwirtschaft wieder erholt. Und die Aktie des Logistikspezialisten bietet weiterhin über 4,0 % Dividendenrendite, was bei der DHL Group über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre liegt.

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Ein starker Performer war zuletzt im Qualitäts-Index dagegen die Aktie von SAP, die heute dank eines leichten Anstiegs mit 130,00 Euro sogar einen neuen Jahreshöchststand erreicht. Beflügelt werden die Anteilscheine dabei auch von der gestrigen Nachricht, dass der Software-Entwickler einem Zeitungsbericht zufolge das deutsche Software-Management-Unternehmen LeanIX kaufen will. Verkäufer sind Investoren rund um die Deutsche Telekom, wie das "Handelsblatt" am Mittwoch unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtete. Deren Risikokapitalsparte Deutsche Telekom Capital Partners (DTCP) halte bislang 22 % der Anteile. DTCP war seit 2017 Anteilseigner des Bonner Start-ups, das bereits mit SAP kooperiert. Zu LeanIX' bisherigen Investoren gehören aber auch noch Goldman Sachs sowie die Beteiligungsgesellschaft Insight Partners. Nach Informationen der Zeitung könnte SAP bei LeanIX einer Bewertung von knapp 1,2 Mrd. Euro zustimmen. Zum Kaufpreis wurden zwar keine Angaben gemacht, den Abschluss der Übernahme wird aber im 4. Quartal angestrebt. Mit dem Erwerb erhofft sich SAP das eigene Portfolio für Geschäftstransformationen zu stärken. Schließlich können sich Kunden mit den LeanIX-Anwendungen einen Überblick über ihre bestehenden IT-Systeme verschaffen.

Allerdings ist die künftige Software-Tochter schon seit 10 Jahren ein Geschäftspartner der Walldorfer. Der neue Zukauf würde bei SAP jedenfalls auch gut zu den jüngst getätigten Beteiligungen des Software- und Cloudanbieters passen. Erst im Juli gab das Management gleich mehrere KI-Startup-Investitionen bekannt. Dazu gehörten neben der Firma Aleph Alpha auch die US-Konkurrenten Anthropic und Cohere, Mit den 3 neuen KI-Beteiligungen hat das IT-Unternehmen insbesondere den Bereich der generativen KI weiter ausgebaut. Und weitere Zukäufe in diesem spannenden Technologieumfeld dürften von SAP auch zeitnah folgen. Schließlich steht noch weiteres Kapital für zukunftsträchtige Investitionen auf Unternehmensseite von über 1,0 Mrd. USD bereit.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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