QIX Deutschland: Deutsche Post startet größten Aktienrückkauf der Unternehmensgeschichte

Der Qualitätsindex erholt sich bis zum Nachmittag von seinem Tief und notiert mit 0,50 Prozent bei 11.370 Punkten im Minus. Deutsche Post kauft Aktien im Volumen von 650 Mio. Euro zurück. Fielmanns Wachstumskurs überzeugt die Analysten.

Eines der stabilsten und solidesten Unternehmen im deutschen Qualitätsaktien-Index ist die Deutsche Post. Der Logistik-Konzern startet heute die dritte Tranche des Aktienrückkaufs mit einem Gesamtvolumen von bis zu 650 Mio. Euro. Der Vorstand der Deutsche Post hatte am 1. März 2016 das Aktienrückkaufprogramm in einer Größenordnung von bis zu 60 Mio. Aktien zu einem Gesamtkaufpreis von bis zu 1 Mrd. Euro beschlossen. Mit der ersten und zweiten Tranche wurden zwischen 1. April und 26. August bereits Aktien mit einem Gesamtvolumen von 350 Mio. Euro zurückgekauft. Die dritte Tranche läuft nun vom 29. August bis zum 6. März 2017. Laut dem Konzern werden die zurückgekauften Aktien entweder eingezogen, für die Bedienung langfristiger Vergütungsprogramme für Führungskräfte eingesetzt oder für die Erfüllung möglicher Verpflichtungen aus Wandelschuldverschreibungen genutzt.

Das Düsseldorfer Bankhaus Lampe hat letzte Woche das Kursziel für die Deutsche Post-Aktie von 30,00 auf 32,50 Euro angehoben und die Einstufung auf "Kaufen" bestätigt. Grund für die Zielerhöhung sei die gestiegene Bewertung der Vergleichsgruppe, so die Analysten. Die Kombination aus hohen Dividenden und Aktienrückkauf, zu vorsichtigen Konsensschätzungen sowie einer konservativen Unternehmensprognose für das operative Ergebnis (EBIT) mache die Aktie der Deutschen Post zu einem attraktiven Investment.

Mit der Veröffentlichung der Q2-Zahlen bestätigte der Vorstand des Logistik-Konzerns Anfang August die Jahresziele. Das Konzern-EBIT soll 2016 auf 3,4 bis 3,7 Mrd. Euro steigen, nach 2,41 Mrd. Euro im Vorjahr und in den Folgejahren bis 2020 um durchschnittlich 8 Prozent pro Jahr zulegen. Die Analysten schätzen den Gewinn je Aktie für nächstes Jahr auf 2,17 Euro, nach 2,04 Euro im Jahr 2016. Für 2017e ergibt dies für die Deutsche Post-Aktie ein KGV von 13. Die Dividendenrendite liegt bei der geplanten Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2016 in Höhe von 0,95 Euro bei soliden 3,4 Prozent.

Nach ihrem Allzeithoch in der vergangenen Woche tendiert die Siemens-Aktie heute leicht schwächer und verliert aktuell 0,5 Prozent auf 107,60 Euro. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat am Donnerstag erneut in einer Studie zur europäischen Investitionsgüterbranche ihre Einstufung für die Siemens-Aktie auf "Buy" mit dem Kursziel von 109 Euro bestätigt. Zudem profitiert der Siemens-Konzern von der Meldung, dass die deutsche Elektroindustrie ihre Ausfuhren im ersten Halbjahr 2016 auf ein Rekordniveau gesteigert hat. Nach 6 Monaten lag der Gesamtwert der Exporte mit 88,1 Mrd. Euro um 4,0 Prozent über dem Vergleichswert aus dem Vorjahr. Allein im Juni wurden Waren im Wert von 15,5 Mrd. Euro exportiert - so viel wie noch nie zuvor in einem einzelnen Monat, teilte der Branchenverband ZVEI mit. Größte Abnehmer waren erneut die USA (+2,4 Prozent) und China (+4,5 Prozent). Die größten Zuwächse wurden mit Abnehmern innerhalb der EU (+5,7 Prozent) erreicht.

Nach den endgültigen Q2-Zahlen am letzten Donnerstag steigt die Fielmann-Aktie heute wieder an und notiert mit einem Plus von 0,7 Prozent bei 69,75 Euro. Die Aktie ist damit der heutige Tagesfavorit. Das Analysehaus Warburg Research hat die Einstufung für Fielmann nach den endgültigen Zahlen auf "Hold" mit einem Kursziel von 70 Euro belassen. Die Kennziffern hätten den vorab veröffentlichten Zahlen der Optikerkette entsprochen, so die Analysten in einer ersten Einschätzung. Nach einem schwächeren Jahresstart sei der Konzern damit wieder auf den bisherigen stetigen Wachstumskurs zurückgeschwenkt. Das Fielmann-Geschäftsmodell sei grundsolide, wie die Analysten betonten.

Fielmann ist bei Brillen und Kontaktlinsen in Deutschland unangefochtener Marktführer und baut sein Filialnetz auch in den europäischen Nachbarländern weiter aus, wie zuletzt in Italien. Das Unternehmen betreibt mittlerweile insgesamt 700 Niederlassungen. Um auf Wachstumskurs zu bleiben, will Fielmann im Verlauf des Jahres zusätzliche Geschäfte eröffnen, bestehende Geschäfte vergrößern, in bessere Lagen umziehen und weitere Niederlassungen mit Hörgeräteabteilungen ausstatten. Analysten rechnen für das Gesamtjahr 2016 mit einem Umsatzplus von 5 Prozent auf 1,36 Mrd. Euro. Der Gewinn nach Steuern und Zinsen soll 179 Mio. Euro erreichen - ein Plus von 8 Prozent.

Fielmann betreibt seine Expansion mit einer Eigenkapitalquote von 74,9 Prozent und erzielte 2015 eine Eigenkapitalrendite von 25,5 Prozent. Dies sind Spitzenwerte im Vergleich zu anderen Aktien im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Im QIX Deutschland befinden sich die besten 25 deutschen Qualitätsaktien, ausgewählt nach einem eindeutigen und erfolgsbewährtem Regelwerk.

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Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.