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QIX Deutschland: Deutsche Börse will 3,9 Mrd. Euro schweren Simcorp-Zukauf im 3. Quartal abschließen

28.06.23 15:30 Uhr

QIX Deutschland: Deutsche Börse will 3,9 Mrd. Euro schweren Simcorp-Zukauf im 3. Quartal abschließen | finanzen.net

Angesichts starker konjunkturdaten-getriebener US-Börsen liegt der QIX Deutschland am Mittwoch mit 0,8 % im Plus bei 15.000 Punkten.

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Deutsche Börse-Vorstand will nach der Simcorp-Übernahme die Verschuldung zurückfahren und erstmal nur noch Deals in dreistelliger Millionenhöhe durchziehen. SAP entwickelt gerade eine "SAP Digital Currency Hub"-Plattform, mit der Geschäftskunden künftig Zahlungen mit den Stablecoins "USDC" und "EUROC" durchführen können.

Seit einigen Monaten tendiert im Qualitäts-Index die Aktie der Deutschen Börse eher seitwärts. Und auch am Mittwoch steht sie unverändert bei aktuell 166,55 Euro. Dabei hatte der Vorstand des Börsen-Dienstleisters am Montag den jüngst angekündigten Zukauf des dänischen Softwareanbieters Simcorp noch einmal verteidigt. Allerdings dürfte für den Chef der Deutschen Börse die laufende Simcorp-Übernahme das letzte große Geschäft seiner Ende 2024 endenden Amtszeit sein. Weitere Milliardentransaktionen werde das Unternehmen in den kommenden eineinhalb Jahren eher nicht durchziehen, sagte der Manager am Montagabend im "Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten". Man wolle jetzt die Verschuldung zurückfahren. Aber unabhängig davon werden immer Deals in dreistelliger Millionengrößenordnung gehen. Von den Aktionären wird der von der Deutschen Börse geplante Kauf des dänischen Softwarespezialisten allerdings kritisch gesehen. Mit rund 3,9 Mrd. Euro greife die Börse tief in die Tasche und nehme eine hohe Bewertung von Simcorp in Kauf, hieß es auf der jüngsten Hauptversammlung unter anderem von Seiten der Investmentfondsgruppe Deka. Mit der bisher größten Übernahme ihrer Geschichte will die Deutsche Börse aber vor allem ihr Datengeschäft stärken und sich unabhängiger von Finanzmarktschwankungen machen. Den Erwerb will der Frankfurter Börsenbetreiber in erster Linie über bestehende Barmittel aber auch mit Bankkrediten stemmen.

Das Geschäft von Simcorp sei "hochgradig komplementär" zur Deutschen-Börse-Sparte Daten & Analytik, bekräftigte jedenfalls im April die Unternehmensführung die Pläne. Mit dem dänischen Software-Entwickler wird es für die Deutsche Börse letztlich möglich, langfristige Branchentrends noch besser und effizienter zu nutzen. Außerdem soll die Geschäftszusammenlegung helfen, mit wachsenden wiederkehrenden Umsätzen die Einnahmen des Finanzmarkt- und Derivatespezialisten weiter zu diversifizieren. Der Vorstand kündigte am Montag zudem an, bis zum Ende des 3. Quartals bei der Simcorp-Übernahme am Ziel sein zu wollen. Zwar wäre dies für die Deutsche Börse die bislang größte Akquisition, aber schon 2007 hatte das damalige Management für die US-Optionsbörse ISE die stolze Summe von rund 2,8 Mrd. USD in die Hand genommen. Die Anteilscheine bleiben letztlich auch ein Kauf, schließlich wurde zuletzt wieder eine beeindruckende EBITDA-Marge von über 50 % erzielt, was einmal mehr die Qualität der Deutschen Börse aufzeigt. Und mit einem moderaten KGV von 20 erfüllt sie auch wichtige Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Einen Kursanstieg von 1,3 % verbucht am Mittwoch im Qualitäts-Index dagegen die SAP-Aktie, die dabei auf aktuell 122,40 Euro anzieht. Unterstützung bekommen die Papiere des Softwarespezialisten dabei von den jüngst angekündigten Plänen, Zahlungen mit Kryptowährungs-basierenden Stablecoins testen zu wollen, und damit einen entscheidenden Schritt in Richtung Blockchain anzustreben. So stellte SAP in der vergangenen Woche in einem Blogpost eine neue Lösung vor, um die Stablecoins "USDC" und "EUROC" des Stablecoins-Anbieters Circle für Zahlungen nutzen zu können. Heutzutage seien grenzüberschreitende Zahlungen für viele kleine und mittelständische Unternehmen mit internationalen Geschäftspartnern ein Ärgernis, erklärte in dem Blog eine SAP-Produktexpertin. Sie seien zudem teuer, langsam und intransparent. Mit digitalen Währungen könne man mit diesen Problemen aufräumen, mit der Blockchain als zugrunde liegende Technologie, betonte sie. Bei dem jüngsten Vorstoß von SAP geht es vor allem um den "SAP Digital Currency Hub", einer neuen Payments-Softwarelösung für Geschäftskunden. In einem Videobeitrag hierzu erklärte ein Mitarbeiter, wie die neue Payments-Integration durch SAP mit Stablecoins funktionieren soll.

Im Rahmen des neuen Zahlungssystems will der Software- und Datenbankentwickler zudem auch eine digitale "Wallet" bereitstellen, mit der Unternehmenskunden dann unter anderem Rechnungen via Stablecoins begleichen können. Diese Transaktionen sollen dann auch buchhalterisch tragbar sein, da die Bezahlung mit Kryptowährungen normalerweise nicht in der regulären Buchhaltung verbucht wird. Das neue von SAP kreierte Zahlungssystem ist auch schon in die Testphase gestartet. Mit "Spielgeld" kann man als Geschäftspartner nun ausprobieren, ob die Payments-Lösung mit Stablecoins eine echte Alternative darstellen kann, hieß es. Die Technologie rund um die Blockchain ist für das Softwareunternehmen aber längst kein Fremdwort mehr. Schon im Jahr 2020 veröffentlichte SAP einen Blogpost, der damals potenzielle Integrationsmöglichkeiten mit dem "Ethereum Mainnet" erörterte. Darüber hinaus gaben die Walldorfer im letzten Jahr bekannt, mehrere Krypto-Zahlungsdienstleister, wie etwa "Bitpay" in die eigenen SAP-Produkte problemlos integrieren zu können.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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