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QIX Deutschland: Deshalb steigen Anleger derzeit bei Brenntag und Knorr-Bremse aggressiv ein

10.08.23 15:20 Uhr

QIX Deutschland: Deshalb steigen Anleger derzeit bei Brenntag und Knorr-Bremse aggressiv ein | finanzen.net

Im Rahmen der heutigen US-Inflationsdaten und zahlreicher Quartalsberichte notiert der QIX Deutschland am Donnerstag mit 1,6 % im Plus bei 15.545 Punkten.

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Brenntag sieht nach Q2-Umsatzrückgang die operative Talsohle in der 2. Jahreshälfte erreicht, zudem läuft der ab 2024 geplante Umbau der beiden Sparten "Specialties" und "Essentials". Lkw- und Zugbremsenproduzent Knorr-Bremse kann seine Erlöse im 2. Quartal um 16 % steigern, dazu schwoll der Auftragsbestand um 6 % auf den Rekordwert von 7,1 Mrd. Euro an.

Solide Kursgewinne von zeitweise gut 3,0 % konnte am Mittwoch im Qualitäts-Index die Brenntag-Aktie verbuchen. Am heutigen Donnerstag liegt sie auch erneut mit 2,0 % im Plus bei aktuell 71,00 Euro. Allerdings hatte der weltweit agierende Chemikalienhändler gestern nur durchwachsene Q2-Zahlen inklusive Gewinnrückgang veröffentlicht. Dennoch sind die Anteilscheine derzeit gefragt. Das Marktumfeld sei weiterhin vom Krieg in der Ukraine, von geopolitischen Spannungen sowie dem hohen Inflationsdruck geprägt, teilte das Brenntag-Management am Mittwoch mit. Dabei sei es denkbar, dass es aufgrund der geringeren Nachfrage zu Preissenkungen in den Lieferketten von Brenntag kommen könnte. Bei dem Händler von Industrie- und Spezialchemikalien lief es jedenfalls zuletzt etwas schlechter. Mit 4,26 Mrd. Euro schrumpfte der Umsatz im 2. Quartal sogar um 16 %. Das war zudem auch weniger als Analysten erwartet hatten. Brenntag sieht aber für beide inzwischen unabhängigen Sparten "Specialties" und "Essentials" Licht am Ende des Tunnels, was letztlich Investoren derzeit honorieren. So erwartet der Brenntag-Vorstand, dass die Talsohle der "Bestandskontrollmaßnahmen" auf Kundenseite demnächst durchschritten wird, was die Absatzmengen in der 2. Jahreshälfte erhöhen dürfte. Im Gesamtjahr rechnet der Vertriebsspezialist nun mit einem EBITDA von 1,6 Mrd. bis 1,7 Mrd. Euro. Zuvor hatte Brenntag bis zu 1,8 Mrd. Euro im Visier. Zudem hoben Analysten den auf Jahressicht trotz deutlichem Q2-Margenrückgang zuletzt stark gestiegenen operativen Mittelzufluss hervor.

Dabei treffen Konjunkturabschwünge das Unternehmen eigentlich weniger stark als Chemiekonzerne, weil Kunden dann weniger Chemikalien benötigen und diese vermehrt bei Händlern wie Brenntag statt beim Hauptproduzenten erwerben. Zuletzt waren die Essener mit ihrem Geschäft auch weiterhin in 72 Ländern präsent. Darüber hinaus kommt die Unternehmensführung auch mit der laufenden Umstrukturierung voran. Damit sollen die beiden Brenntag-Bereiche "Specialties" und "Essentials" noch selbständiger werden. Mit der Neuausrichtung des Vorstands wertet der Chemikalienhändler die Spitzen der beiden Sparten auf und verlagert zudem bestimmte Funktionen, Verantwortlichkeiten und Aktivitäten von der Konzernebene in die zwei Sparten. Zuletzt wurde Brenntag aber auch von aktivistischen Finanzinvestoren unter Druck gesetzt, sich in die beiden Sparten für Spezial- und Basischemikalien aufzuspalten, und diese separat an die Börse zu bringen. Fundamental sind die Anteilsscheine jedenfalls mit dem 16-fachen KGV weiterhin nicht teuer. Damit befindet sich Brenntag auch zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Angesichts positiver Unternehmens-Nachrichten ist am Donnerstag im Qualitäts-Index die Aktie von Knorr-Bremse mit fast 4,0 % auf derzeit 65,90 Euro einer der Tagesgewinner. Beflügelt werden die Papiere des Lkw- und Zugbremsenherstellers dabei von verbesserten Geschäftsaussichten sowie den Auftragsbüchern auf Rekordniveau. Dabei zeigten die vom Management heute vorgelegten Q2-Zahlen auch erste Effekte aus den Maßnahmen zur Ergebnisoptimierung. Diese Neuigkeiten quittieren Anleger heute wiederum mit aggressiven Aktienkäufen. Knorr-Bremse konnte in dem im Juni abgelaufenen Quartal die Erlöse um dynamische 16 % auf 2,0 Mrd. Euro steigern. Der Branchenzulieferer profitierte dabei mit beiden Segmenten Schienen- und Nutzfahrzeuge von einer weiterhin hohen Nachfrage in sämtlichen Regionen. Außerdem konnten bei Kunden zuletzt höhere Preise durchgesetzt werden. Gerade im Zuggeschäft machte sich noch im Vorquartal der von Knorr-Bremse vollzogene Rückzug aus Russland mit einem Ergebnisrückgang bemerkbar. Gruppenweit legte aber das operative Ergebnis in den letzten 3 Monaten um gut 29 % auf 209 Mio. Euro zu, was vor allem der starken Schienensparte von Knorr-Bremse zu verdanken war. Hier gelang es dem Brems- und Türsystemspezialisten nicht nur Preise zu erhöhen sondern auch Kosten zu senken. Deshalb ist auch in den kommenden Quartalen bei dem Unternehmen mit einer positiven Entwicklung des Betriebsergebnisses zu rechnet.

Knorr-Bremse vermeldete per Ende Juni zudem auch beeindruckend volle Orderbücher. Der Auftragsbestand schwoll letztlich um 6 % auf den Rekordwert von 7,1 Mrd. Euro an. Das Gros der Bestellungen kommt dabei aus dem Schienenbereich. Für 2023 erwartet der Zugkomponentenhersteller nun folglich auch einen etwas höheren Umsatz zwischen 7,5 und 7,8 Mrd. Euro, nach zuvor 7,3 bis 7,7 Mrd. Euro. Als Gründe wurden heute von Knorr-Bremse jedenfalls die weltweit hohe Lkw-Produktionsrate sowie ein starkes Wartungsgeschäft im Schienensegment genannt. Gegenwärtig ist das Zuliefergeschäft mit einer EBIT-Marge von 11,0 % auch weiterhin sehr profitabel. Die Aktie ist zudem mit einem KGV von 13 auch noch immer nur moderat bewertet.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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