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QIX Deutschland: Deshalb sind die Titel von Beiersdorf und Fresenius derzeit zwei potenzielle Kaufkandidaten

20.06.23 15:57 Uhr

QIX Deutschland: Deshalb sind die Titel von Beiersdorf und Fresenius derzeit zwei potenzielle Kaufkandidaten | finanzen.net

Die wieder zunehmenden Sorgen um die schleppende Erholung der chinesischen Wirtschaft drücken den QIX Deutschland am Dienstag um 0,6 % ins Minus auf 15.305 Punkte.

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Beiersdorf wächst mit seinem Hautpflegegeschäft derzeit in allen Regionen, die weitere operative Erholung in China dürfte für zusätzliches Kurspotenzial sorgen. Fresenius-Holding arbeitet derzeit an geplanter Neuausrichtung, die Aktie bietet mit einem KGV von 9 eine interessante Turnaround-Story.

Am Montag war im Qualitäts-Index die Beiersdorf-Aktie mit Zugewinnen von mehr als 1,5 % einer der Tagesfavoriten. Und auch heute legt sie leicht auf 122,00 Euro zu. Schon in der Vorwoche waren die Anteilsscheine auf ein Mehrjahreshoch geklettert, gestern sorgte zudem eine positive Studie für Kaufinteresse. So hatte die Schweizer Bank Credit Suisse ihre Einstufung für Beiersdorf vor den Zahlen zum 1. Halbjahr auf "Outperform" und zugleich das Kursziel bei 135,00 Euro belassen. Sie rechnen mit einer operativen Marge auf bereinigter Basis von 16,1 %, schrieben die Analysten in der Studie. Mit dem neuen Vorstand, den Veränderungen innerhalb der Organisation und den neuen Investitionsplänen sehen sie den Konsumgüterkonzern in den kommenden Jahren gut aufgestellt, betonten sie zudem. Angetrieben werde Beiersdorf dabei unter anderem von einem soliden NIVEA-Wachstum und dem sehr guten Wachstum der Luxus-Marke La Prairie. Dabei läuft es für Beiersdorf als Hautpflegespezialist derzeit dank des Geschäfts rund um die Marken NIVEA und Eucerin sehr gut. Die Umsätze wuchsen in den ersten 3 Monaten in allen Regionen, aber besonders stark in Amerika. Organisch zogen sie folglich auch um über 12 % auf 2,5 Mrd. Euro an. Beiersdorf konnte damit einmal mehr die Investoren begeistern, und trotz jüngstem Rekordlauf notiert die Aktie noch immer mit einem Bewertungsabschlag gegenüber der Konsumgüter-Konkurrenz. Viele Analysten hatten mit Blick auf den Halbjahresbericht am 3. August ihre Wachstumsschätzungen für das Geschäft mit NIVEA und Derma-Kosmetik zuletzt auch leicht angehoben.

Schon in 2022 konnte Beiersdorf ungeachtet zahlreicher Herausforderungen wie gestiegene Rohstoffpreise und Lieferengpässe, mit den Hautpflegemarken Eucerin und Aquaphor sogar 2 Jahre früher als erwartet erstmals einen Umsatzwert von mehr als 1 Mrd. Euro verbuchen. Zudem konnte das Unternehmen im 1. Quartal mit dem Wachstum im Hautpflegegeschäft den erneuten Rückgang bei der Luxus-Marke La Prairie von 12 %, ausgelöst durch die Auswirkungen der Corona-Lockdowns in China, ausgleichen. Letztlich profitiert Beiersdorf mit seinem starken Markenportfolio, zu dem auch Hansaplast gehört, von dem weltweit steigenden Bedarf an Hautpflegeprodukten, was vor allem die globale Präsenz möglich macht. Und mit dem Anspringen des chinesischen Marktes könnte das Management die bisherige 2023er Prognose im Jahresverlauf sogar noch anheben. Bisher wird von Unternehmensseite für dieses Jahr von einem organischen Wachstum von 5 bis 9 % ausgegangen, bei einer EBIT-Marge von 13,2 %. Für das Klebstoffgeschäft tesa wird von Beiersdorf zudem ein Zuwachs im mittleren einstelligen Prozentbereich anvisiert. Neben soliden Margen und der Eigenkapitalrendite von 10 %, weist die Bilanz auch weiterhin eine hohe Eigenkapitalquote von 63 % aus. Damit erfüllt die Aktie wichtige Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Sehr robust zeigt sich am Dienstag im Qualitäts-Index auch die Aktie von Fresenius. Aktuell liegt sie aber nur leicht im Plus bei 25,65 Euro. Dabei hat der Gesundheitsdienstleister derzeit gleich an mehreren Fronten zu kämpfen. Neben der aktuellen Wachstumsschwäche einiger Sparten, baut der Vorstand die bislang so komplexe Konzernstruktur um. Außerdem bremst im derzeit steigenden Zinsumfeld die übermäßige Verschuldung das Unternehmen. Auf einem Kapitalmarkttag in London hatte Fresenius Anfang Mai aber nicht für seine Tochter Kabi nach deren schwungvollem Jahresstart die Ziele für 2023 angepasst. Das Management der Krankenhaus-Holding hat dabei auch über die Zukunft der Gruppe gesprochen. Im Zentrum des laufenden Umbaus stehen demnach die profitablen Töchter Fresenius Kabi und die Klinikkette Helios. Die mit operativen Problemen behaftete Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) soll dagegen in eine normale Aktiengesellschaft umgewandelt und so bilanziell abgespalten werden. Fresenius arbeitet damit an einem operativen "Turnaround", auch weil die kriselnde Tochter FMC mehrfach die Gewinnziele der Muttergesellschaft verworfen hatte. Auf der jüngsten HV warb der Vorstand auch erneut für die laufende Neuausrichtung des Gesundheitskonzerns und Klinikbetreibers. Das hierdurch entstehende Potenzial an Produktivitätsverbesserungen wurde in der Vergangenheit von dem Manager sogar auf jährlich rund 1,0 Mrd. Euro bis zum Jahr 2025 geschätzt.

Fresenius will dabei unter anderem mit dem Ausbau des Geschäfts rund um biotechnologisch hergestellte Generika, klinische Ernährung und Medizintechnik das Wachstum von Kabi beschleunigen. Die Pharma- und Medizintechniktochter wird hierbei als eine Säule der neuen Strategie gesehen. Allerdings könnte sich das aktuelle Schuldenproblem als Bremse für künftiges Wachstum darstellen. Der Fokus des Managements liegt aber neben Wachstumssteigerungen auch auf der schrittweisen Schuldenreduzierung. Und Fresenius konnte hierzu im 1.Quartal bereits erste Erfolge vermelden. So stiegen die Einnahmen dabei um 5 % auf 10,2 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis war allerdings erwartungsgemäß mit 10 % auf 908 Mio. Euro rückläufig. Die Umsatzbasis des Klinikbetreibers erweist sich damit als stabil wachsend, was auch eine künftig höhere Aktienbewertung möglich macht, wenn zugleich von Fresenius auch die Schuldenproblematik angegangen wird. Mit einem erwarteten KGV von unter 9 sowie einer Dividendenrendite von 3,5 % handelt es sich bei den Anteilsscheinen um eine attraktive Wette, sollte der Turnaround gelingen.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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Bildquellen: Traderfox

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31.07.2024Fresenius SECo NeutralGoldman Sachs Group Inc.
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30.07.2021Fresenius SECo UnderperformJefferies & Company Inc.
23.07.2021Fresenius SECo UnderperformJefferies & Company Inc.
17.03.2021Fresenius SECo UnderperformJefferies & Company Inc.
23.02.2021Fresenius SECo UnderperformJefferies & Company Inc.

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