QIX Deutschland: Deshalb kündigt die Qualitätsaktie der Woche tiefgreifende Erneuerungen an
In den zurückliegenden Jahren erzielte Bayer fast schon traumhafte Renditen. Dabei lagen zuletzt die EBIT-Marge bei 17% und auch die Eigenkapitalrendite bei beachtlichen 20%.
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Inwieweit sich diese starken Kennzahlen auch nach dem Monsanto-Deal künftig erreichen lassen, wird sich zeigen. Zumindest ist der Konzern in der Vergangenheit dank eines stabilen Markenportfolios kontinuierlich gewachsen. Durchaus bemerkenswert ist aber auch Bayers Dividendenhistorie, für die Aktie ergibt sich damit eine überdurchschnittlich hohe Rendite von 4,3%.
Bayer ist ein global führendes Life-Science-Unternehmen mit den Kernbereichen Gesundheit und Agrarwirtschaft. Neben den umfangreichen Produkten konzentriert sich der Konzern bei seinen Forschungsaktivitäten vor allem auf die Bereiche Gesundheitsversorgung, Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung. Hierzu hat sich Bayer in die Konzernsparten Pharmaceuticals, Consumer Health und Crop Science inklusive Animal Health aufgeteilt. Das Unternehmen ist aber insbesondere für seine Schmerzmittel Aspirin und Alka-Seltzer bekannt. Das breite Produktsortiment von Bayer beinhaltet letztlich aber auch Blutzuckermessgeräte und Injektionssysteme. Zudem sind Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel gruppenweit ebenfalls wichtige Umsatzbringer. In der konzerneigenen Pharma-Sparte wird dagegen unter anderem an der Entwicklung neuer Medikamente zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie an onkologischen Therapien geforscht. Erst im Juni erhielt der Konzern von den amerikanischen Aufsichtsbehörden die Genehmigung, den US-Agrarkonzern Monsanto komplett übernehmen zu können. Bayer ist damit zum weltweit größten Produzenten für Saatgut und Düngemittel aufgestiegen.
Konzernweite Einsparungen und neue Mittelfrist-Ziele erwartet
Nach dem kostspieligen Monsanto-Zukauf plant der Pharma- und Agrarchemiekonzern offenbar erstmal weitreichende Konzerneinschnitte. Wie das "Handelsblatt" am Mittwoch berichtete will Bayer seine Ausgaben weiter drosseln und dafür auch Arbeitsplätze abbauen. Besonders betroffen sei die kriselnde Sparte Consumer Health, die verschreibungsfreie Medikamente wie Aspirin herstellt, schrieb das Wirtschaftsblatt. Darüber hinaus sollen auch in der Pharmaforschung und der Agrarsparte Jobs wegfallen. In dem Bericht wurden allerdings keine konkreten Zahlen genannt. Zumindest in Deutschland werde es dem Handelsblatt zufolge aber nicht zu betriebsbedingten Kündigungen kommen, da hier noch die von Bayer bis mindestens 2020 zugesicherten Standortgarantien gelten. Diese beträfen jedoch nicht die Zentrale von Consumer Health, die ihren Sitz in Basel hat. Dazu sei der Verkauf kleinerer Marken vorgesehen, die der Konzern nicht mehr weiterführen wolle. Auch halte man sich für das Geschäft mit Tierarznei alle Verkaufsoptionen offen. Schon im 3.Quartal hatte das Geschäft mit verschreibungsfreien Medikamenten den Leverkusenern keine große Freude gemacht. Dabei kämpfte Bayer hier in erster Linie mit höheren Produktionskosten und Lieferengpässen bei Medikamenten. Zusätzlich belasteten nach einer Beanstandung der US-Gesundheitsbehörde FDA auch Produktionsanpassungen. Zuletzt bezifferte der Vorstand die Kosten allein im Zusammenhang mit der Rüge für das Gesamtjahr auf rund 300 Mio. Euro. Auf einer eigens einberufenen Investorenkonferenz in London will der Manager am 5.Dezember dennoch über die künftigen Perspektiven des Konzerngeschäfts informieren. Analysten gehen derweil immerhin davor aus, dass Bayer Einsparungen von bis zu 2 Mrd. Euro ankündigen könnte. Auch dürften neue und zugleich ambitionierte Mittelfrist-Ziele von der Konzernführung präsentiert werden.
Glänzende Umsatz- und Dividendenrendite
Bayer erzielte in den zurückliegenden Jahren im operativen Geschäft fast schon traumhafte Renditen. Dabei lagen zuletzt die EBIT-Marge bei 17% und auch die Eigenkapitalrendite bei beachtlichen 20%. Inwieweit sich diese starken Kennzahlen auch nach dem Monsanto-Deal künftig erreichen lassen wird sich zeigen. Zumindest ist der Konzern in der Vergangenheit dank eines stabilen Markenportfolios kontinuierlich gewachsen. Die Gewinne der letzten 5 Jahre legten jedenfalls spartenweit begünstig aber auch von Sondereffekten im Schnitt um immerhin 25% zu. Durchaus bemerkenswert ist aber auch Bayers Dividendenhistorie. Denn seit 2007 hat sich die Ausschüttung von 1,35 Euro auf zuletzt 2,80 Euro mehr als verdoppelt. Aktuell ergibt sich daraus für die Aktie eine überdurchschnittlich hohe Rendite von 4,3%.
Die Bayer-Aktie befindet sich im Qualitäts-Auswahlindex QIX Deutschland. Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.
Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.
Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Bildquellen: Traderfox